In Dortmund sind wieder Stadtbahnen und die ersten 3 Buslinien unterwegs
Auch der Impf-Shuttle kann starten

Erste Busse fahren heute wieder in Dortmund. Zuvor genoss Mario die zugeschneiten Straßen fast ohne Verkehr bei einem Rodelausflug.  | Foto: Hengesbach
  • Erste Busse fahren heute wieder in Dortmund. Zuvor genoss Mario die zugeschneiten Straßen fast ohne Verkehr bei einem Rodelausflug.
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Seit heute Morgen fahren in Dortmund wieder die 420, 440 und 450 Buslinien, meldet DSW21. Nach dem heftigen Wintereinbruch sind erste Buslinien in Dortmund wieder im Einsatz. Wie am Dienstagabend für den heutigen Tag angekündigt, konnten die ersten Fahrzeuge auf der Linie 450 zwischen Schanze und den Westfalenhallen sogar schon um 7.30 Uhr starten.
Sie fahren allesamt bis Schanze, weil die Spissenagelstraße noch nicht geräumt ist. Eine halbe Stunde später haben dann auch die Linien 420 zwischen Derne und Aplerbeck und 440 (Aplerbeck bis Germania) den Linienbetrieb wieder aufgenommen.

Weitere Linien werden dazu kommen

Auch der Impf-Shuttle zwischen dem Bahnhof Hörde und dem Dortmunder Impfzentrum auf dem Phoenix-West-Gelände kann heute erstmals fahren. In den nächsten Stunden werden voraussichtlich noch weitere Linien dazu kommen. "Es gibt allerdings nach wie vor Bereiche im Stadtgebiet, in denen kurzfristig keine Fahrten möglich sind", berichtet DSW21-Sprewcher Frank Fligge.  Das gilt vor allem für solche Linien, die vorrangig Nebenstraßen bedienen – wie etwa die 427 und 438. Um auf Nummer sicher zu gehen, fährt DSW21 weiterhin alle Strecken mit Pkw ab und informiert die EDG über problematische Bereiche.

Folgende Stadtbahnen fahrenLinien:

  • U41 zwischen Clarenberg und Fredenbaum
  • U42 zwischen Brunnenstraße und Hombruch
  • U43 auf dem Innenstadt-Abschnitt zwischen Westentor und Lippestraße
  • U44 zwischen Betriebshof Dorstfeld und der Geschwister-Scholl-Straße
  • U45/46 Brügmannplatz bis Westfalenhalle
  • U47 Hafen bis Allerstraße
  • U49 Hacheney bis Leopoldstraße

Schienen von Eis befreit

Mit maximalem Einsatz hat DSW21 auch am Dienstag weiter daran gearbeitet, die Schienen des Stadtbahnnetzes vom Eis zu befreien und im Busnetz zu prüfen, welche Linien möglichst zeitnah wieder ans Netz gehen können. Eine Erkenntnis, die nicht auf Anhieb logisch erscheint: Um die Spuren der Stadtbahn so nachhaltig enteist zu bekommen, dass ein sicherer Betrieb möglich ist, müssen zunächst die Straßen weiter freigeräumt sein.  in großer Teil des Stadtbahnnetzes wird bedient. 

Problem sind viele Kreuzungen 

Das Problem im Stadtbahnbereich sind die vielen Straßenkreuzungen. Mit schwerem Gerät war DSW21 am Dienstag im ganzen Stadtgebiet unterwegs, um die zum Teil komplett zugeeisten Rillen aufzutauen. Eine Sisyphusarbeit, denn jedes Mal, wenn sich die Trupps auf gutem Weg wähnten, fuhren Pkw und Lkw die Spuren wieder zu. Der Schnee, der sich in die Rillen legt, friert bei den extrem niedrigen Temperaturen sofort fest und wird von den querenden Verkehrsteilnehmern zu Eis verdichtet. „Solch extreme Bedingungen mit denselben Effekten hatten wir zuletzt im Winter 2010“, sagt Betriebsleiter Ralf Habbes, der aber auch positive Nachrichten hat. „Die Weichen sind wieder frei. Alle Weichenheizungen laufen.“
In der Nacht auf Mittwoch war DSW21  wieder mit zahlreichen Stadtbahnwagen „Spur fahren“ – also pausenlos unterwegs sein, um ein erneutes Zusetzen der Rillen zu verhindern.

Wo die Probleme der Dortmunder Verkehrsgesellschaft mit den Witterungsbedingungen im Detail gestern lagen:

Beispiel U47:

Vom Hafen bis zur Allerstraße kam die Stadtbahn durch. Die letzten wenigen hundert Meter die Marsbruchstraße hinunter bis zur Endstelle in Aplerbeck waren jedoch nicht befahrbar. „Das ist der Klassiker“, sagt Helmut Eder, Leiter Bahnbau. „Dort liegen unsere Spurrillen im Randbereich der Straße. Die Räumfahrzeuge schieben Schnee und Eis immer wieder in unsere Spur. Die setzt sich komplett zu – nichts geht mehr.“

Beispiel U43:

Die verkehrlich besonders wichtige Ost-West-Verbindung teilt sich den Straßenraum mit Individualverkehr und Lkw. Zudem franst die Randbebauung Richtung Osten zunehmend aus. Der eisig kalte Wind pfeift über die Strecke, bläst immer wieder Schnee über die vereiste Spur. Aber auch hier war Land in Sicht. Die EDG hat am Dienstag damit begonnen, explizit die Schienenbereiche freizuräumen. DSW21 setzt nun Dienstwagen einsetzen, um die Befahrbarkeit zu testen. Flankiert werden sie von Begleittrupps, die darauf achten, dass keine Bahn entgleist.

Beispiel U42:

Freie Fahrt hingegen im Bereich zwischen Brunnenstraße und Hombruch. Warum das hier möglich ist, was auf anderen Strecken nicht funktioniert? – „Weil die Bebauung enger ist und wir von Anfang an weniger Probleme mit Verwehungen hatten“, erklärt Karsten Urlaub, Leiter der Verkehrssteuerung.

Gelenkbusse bleiben im Depot

 Gelenkbusse sind vorerst keine Option. „Sie haben den Antrieb im hinteren Busteil und stellen sich bei glatten Straßen sofort quer. Das muss man sich so vorstellen, als ob man einen Pkw mit Wohnwagen fährt – und der Antrieb sitzt im Hänger“, erklärt der Betriebsleiter

Aktuelle Infos sind unter Bus & Bahn zu finden. Informationen gibt es rund um die Uhr auch telefonisch unter 01806.504030 (20 Cent/Anruf aus dem deutschen Festnetz, mobil maximal 60 Cent/Anruf). Wichtig: Die Elektronische Fahrplanauskunft im Web sowie in der DSW21- und VRR-App sind  in dieser Ausnahmesituation nur bedingt aussagekräftig. 

10 Punkte, die Probleme bereiten

  • Eisklumpen in den Schienen
  • Vereiste Oberleitungen
  • Zugefrorene Weichen
  • Spiegelglatte Fahrbahnen
  • Hohe Schneehaufen am Straßenrand
  • Glatteis und Schneehaufen im Bereich der Haltestellen
  • Wegen #Lockdown und #Flockdown: Noch mehr parkende Pkw als sonst
  • Dadurch noch engere Durchfahrten in vielen Neben- und Wohnstraßen
  • Die Anstiege (vor allem) in den südlichen Stadtteilen
  • Abschnittsweise mit Pkw und Lkw geteilter Straßenraum
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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