Beiträge zur Wambeler Lokalgeschichte VIII: Wambels Gebietsentwicklung

Das Gebiet um den Steinkühlerweg wurde um 1900 abgetrennt | Foto: Stadtarchiv Dortmund, mikroverfilmter Kartenbestand 200
  • Das Gebiet um den Steinkühlerweg wurde um 1900 abgetrennt
  • Foto: Stadtarchiv Dortmund, mikroverfilmter Kartenbestand 200
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Wambels Gebiet in den letzten 200 Jahren

Heute ist Wambel ein kleiner oft auch übersehener Ortsteil im großen urbanen Dortmunder Raum. Fährt man den Hellweg entlang, ist einem nicht klar, wo endet Brackel, wo beginnt Wambel, oder auch wo trifft Wambel auf Körne. Heute ist Wambel ein nahezu ausschließlich besiedeltes Gebiet ohne Freiflächen. Dieses Ziel verfolgten die Stadtoberen Dortmunds ausdrücklich, als sie in langen mehrmaligen Verhandlungen versuchten die selbständige Gemeinde Wambel, die damals Teil des Landkreises Dortmund war, sich einzuverleiben. Zur Jahresmitte 1918 konnten sich beide Seiten endlich einigen und die Stadtspitze war froh über soviel neues Bauland, um die Massen und Beamten ihrer Verwaltung ortsnah unterzubekommen.
Das mittelalterliche Wambel war klein und unbedeutend. Es gab keine Kirche und keinen Oberhof. Allerdings war das Ausmaß in der räumlichen Ausdehnung imponierend.
Spricht man heute bei der Bebauung südlich der Rennbahn gerne von Südwambel, so verraten die Quellen, dass noch weiter südlich, noch hinter der Wambeler Feldmark, eine zeitlang von Neu-Wambel gesprochen wurde. Zu Beginn sprach man von den Einwohnern vom Remberg: Seit den etwa 1860er Jahren tauchen nachweislich Menschen dort auf, die dort auch in Häusern wohnten und zumeist als Arbeiter bei den dortigen nahen Zechen bzw. Industriebetrieben beschäftigt waren. Überwiegend ärmliche Verhältnisse müssen dort geherrscht haben, da immer wieder Anträge auf Bezuschussung für das Schulgeld gestellt wurde. Da dort das Leben auf das nicht weit entfernte Hörde ausgerichtet war unternahmen die dortigen Anwohner früh versuche nach Hörde eingemeindet zu werden. Diese Verhandlungen erwiesen sich als schleppend und schwierig und so dauert es fast zum Jahr 1900! Abgetreten wurde schließlich das Gebiet südlich der Huestrasse, zwischen heutiger Freie-Vogel-Straße und etwa der Fluchtlinie der Max-Eyth-Strasse, sowie der oberen Strasse „Am Remberg“.
Auch im Norden wurde Wambel beschnitten.
Die heutigen Straßen Wambeler Holz, Wambeler Heide und Hahnenholz berichten noch heute gut wie weit im Norden sich das Gemeindegebiet sich erstreckte. Mit der Einverleibung Wambels nach Dortmund 1918 wurden diese waldreichen Areale “abgetrennt“ und dem neuen, nach der der Zeche Scharnhorst benannten Gebiet zugeschlagen.
Als wäre dieses nicht genug erfolgte mit der kommunalen Gebietsreform 1975 der nächste Schnitt und die Straßenzüge der Malersiedung und um die Geßlerstrasse wurden in den neu geschaffenen Stadtbezirk Innenstadt-Ost ausgelagert.

Autor:

Christian Barrenbrügge aus Dortmund-Ost

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