Für ein besseres Miteinander im Meylantviertel: Runder Tisch in Wickede kam zum Thema „Kinder und Familien“ zusammen

Kinder und Familien - das war der Schwerpunkt beim Runden Tisch Meylantstraße, der sich zum dritten Mal auf Einladung von Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka im Grone-Bildungszentrum traf.

Mit am Tisch saß daher Jugenddezernentin Waltraud Bonekamp, die sich für Betreuungsplätze für unter Dreijährige einsetzte. Hier soll es in Kürze Gespräche mit der Wohnungsgesellschaft LEG geben, um das Angebot vor Ort zu verbessern, berichtete Czierpka vom Treffen.
Die derzeitigen Projekte des Grone-Bildungszentrums laufen in einigen Monaten aus. Alle Beteiligten waren der Meinung, dass das Haus mit seinem Angebot für Alleinerziehende erhalten werden müsse. Folgeprojekte sollen kommen. „Es ist erschreckend, dass so viele erfolgreiche Projekte genau dann wieder beendet werden, wenn sie sich vor Ort etabliert haben und Erfolge zeigen. Nicht nur das Haus mit seinen Räumen würde verschwinden, auch das Know-how der Mitarbeiter ginge verloren“, meinte Czierpka.
Von den laufenden Modernisierungsmaßnahmen berichteten die Mitarbeiter der LEG. Alle Arbeiten seien im Plan. Zudem will die LEG 40 000 Euro in die Modernisierung von fünf Spielplätzen investieren. Außerdem wurde ein Architekturbüro mit der Ausarbeitung von Gestaltungsvorschlägen für das „Sorgenkind“ Einkaufzentrum beauftragt, um Interessenten die Möglichkeiten besser vorstellen zu können.

Pflegedienst kooperiert mit AWO und LEG

Erstmals mit am Tisch saß der Pflegedienst Pflug, vertreten durch Simone Eibner. Denn im alten Sparkassen-Lokal im Einkaufszentrum (EKZ) Meylantstraße regt sich neues Leben. Hier wird ein Pflegebüro entstehen, die Filiale eines Sanitätshauses gehört ebenso mit zum Angebot wie die Dienste einer Fußpflegepraxis. Mit der vor Ort schon ansässigen Tagespflege der AWO gibt es keine Überschneidungen, Pflugs Altenpfleger werden durch die AWO ausgebildet und mit dieser zusammenarbeiten.
Neben dem ambulanten Pflegedienst will Pflug Senioren-Nachmittage, Schulungen für pflegende Angehörige sowie Weiterbildungsveranstaltungen für Pflegekräfte durchführen. Der ambulante Dienst hat die Versorgung in Wickede bereits aufgenommen. Um Wohnungen und vielleicht sogar komplette Häuser barrierefrei auszustatten, will der Pflegedienst mit der LEG zusammenarbeiten.
Sabine Sürder von der Evangelischen Familienbildungsstätte im Stephanus-Zentrum in unmittelbarer Nachbarschaft beklagte das Fehlen von Gastronomie: Mehr als 100 Veranstaltungen fänden im Zentrum pro Jahr statt. „Und alle sind gleich nach Ende wieder weg - hier könnte ein attraktiver Treffpunkt helfen Menschen im Viertel zu halten, auch abends“, so Sürder.
Von großem Interesse für alle Beteiligten waren auch die Alltagsberichte vom Miteinander im Meylantviertel. Seit der Kiosk im EKZ wieder betrieben wird und auch hier jemand für Ordnung sorgt, festigt sich die Überzeugung, dass man gut miteinander auskommen kann.
„In einem genutzten und belebten Einkaufszentrum liegt einer der Schlüssel für die Attraktivität des Viertels, daran müssen wir arbeiten“, befand der Wickeder Ratsvertreter Friedhelm Sohn, Vorsitzender im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie.