Brackel: Weiterer Erstversorgungsstützpunkt für Defibrillator eingerichtet

Foto: Björn-Steiger-Stiftung

Bei einem Herzversagen hat der Betroffene meist nur eine Chance, wenn Wiederbelebungsmaßnahmen innerhalb der ersten fünf Minuten eingesetzt werden. Deshalb übergibt die Björn-Steiger-Stiftung im Rahmen ihrer Initiative „100.000 Leben zu retten“ der Kosmos-Apotheke im Brackeler Hellweg 138 eine AED-Säule (Automatisierter Externer Defibrillator).

Deutschlandweit sterben pro Tag durchschnittlich 274 Menschen an einem plötzlichen Herztod. Eine Zahl, die leicht minimiert werden könnte, wenn AED-Geräte flächendeckend verfügbar und deren Gebrauch selbstverständlicher wären. Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka, der die AED-Säule enthüllt hat, freut sich: „Mit einem Laien-Defibrillator der Björn Steiger Stiftung kann jetzt jeder Mitarbeiter im Notfall schnell Hilfe leisten, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft. Das sind wichtige Minuten, die der Betroffene gewinnt! Es wäre schön, wenn viele Dortmunder dem Beispiel der Kosmos Apotheke folgen würden. Die Geräte sollten so selbstverständlich werden wie Feuerlöscher, sie gehören in jedes öffentliche Gebäude.“

Hermann Thewes, Eigentümer der Apotheke hofft, dass diese Initiative ein Anstoß für weitere stark frequentierte Orte und öffentliche Einrichtungen ist, einen solchen „Erstversorger-Stützpunkt“ einzurichten. „Die Kreuzung am Brackeler Hellweg ist auch wegen der zentralen U-Bahnhaltestelle stark personenfrequentiert, schon deshalb ist der Standort des Defibrillators optimal gewählt“, erklärt Thewes.

Das Projekt Erstversorger Stützpunkt mit einer AED- Säule in der Kosmos-Apotheke wird von den mit ihren Praxen im anliegenden Ärztehaus ansässigen Ärzten unterstützt. Klaus Dietrich, Leiter medizinischer Ausbildung/Medizinprodukte der Björn-Steiger-Stiftung, übernahm vor der Präsentation die Montage und die fachliche Einweisung in das Gerät.

Die Björn-Steiger-Stiftung setzt sich seit den 70er-Jahren mit ihrer Initiative „Kampf dem Herztod“ für eine Breitenausbildung von Laien in der Anwendung von Herzdruckmassagen und im Umgang mit Defibrillatoren ein. Bis 2001 waren Defibrillatoren in Deutschland weitestgehend unbekannt und zu teuer. Mit einer Abnahmegarantie für die Hersteller und einer hohen Bürgschaft halbierte die BSS die Kosten von bis zu 5.000 Euro für ein Gerät auf 2.500 Euro. Die Stiftung stellte zudem den Stadt- und Landkreisen über 900 AEDs im Gesamtwert von 2,3 Mio. Euro für die Breitenausbildung der Bevölkerung zur Verfügung. Dadurch wurden seit 2001 mehrere hunderttausend Bürger ausgebildet und viele Firmen und Gemeinden mit Laien-Defibrillatoren ausgestattet. Der Einsatz der Geräte ist nicht schwierig. Eine Audioanleitung erklärt jeden notwendigen Schritt.

Das Projekt in Dortmund, für das weitere Sponsoren gesucht werden, sieht vor, die ganze Stadt mit Defibrillatoren auszustatten, bevorzugt an öffentlichen Gebäuden. Zusätzlich zur Kosmos-Apotheke werden im Edeka in der Provinzialstraße sowie in den Rewe-Märkten in der Saarlandstraße und in der Rodenbergstraße AED-Säulen aufgestellt.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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