Marcus Meier, Leiter der TÜV-Station Wambel, gibt Tipps für Pkw mit alternativen Antrieben
Mobilität auch im Winter wahren

Die kalte Jahreszeit hat für die Nutzer alternativ angetriebener Fahrzeuge einige Tücken. | Foto: TÜV Nord/iStock-186811221_aluxum
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Die kalte Jahreszeit hat ihre eigenen Tücken. Die Besonderheiten von Diesel- oder Benzinfahrzeugen sind in der Regel bekannt, aber wie sieht es bei alternativen Antriebsformen aus? Marcus Meier, Leiter der TÜV Nord-Station Dortmund-Wambel, Oberste-Wilms-Str. 15, erklärt die Unterschiede zwischen den Antriebsformen im Winter und gibt Tipps, wie man es mit ihnen sicher ans Ziel schafft.

Um auch im Winter bei geringen Temperaturen und widrigen Bedingungen die eigene Mobilität zu wahren, ist es ratsam, die Besonderheiten der Antriebsart seines Fahrzeugs zu kennen.

Herausforderungen für alternative Antriebe

Der Verbrauch fossiler Energieträger, schlechte Klimabilanzen und schlussendlich Fahrverbote – immer mehr Fahrzeugbesitzer und Fahrzeugbesitzerinnen ziehen alternative Antriebe den klassischen Verbrennungsmotoren vor. Die Bandbreite reicht von Elektro über Gas bis hin zu Wasserstoff. Doch sind diese Antriebsarten auch für den Winter geeignet?

Marcus Meier, Leiter der TÜV Nord-Station Dortmund-Wambel kennt die Antwort: „Grundsätzlich können Fahrzeuge mit allen Antrieben auch in der kalten Jahreszeit genutzt werden. Nichtsdestotrotz sollten einige Tipps beachtet werden, um etwaigen Beeinträchtigungen entgegen zu wirken.“

Fahrzeugführer und Fahrzeugführerinnen von Elektroautos kennen das Problem: Auch wenn die Akkus stetig verbessert und durch intelligente Technik optimiert werden, setzt ihnen die Kälte dennoch zu. So verringert sich die Kapazität bei minus fünf Grad etwa um die Hälfte. Dies begründet sich zum einen im erhöhten Energieaufwand durch den Betrieb der Heizung. Zum anderen beeinflussen die niedrigen Temperaturen die Leitfähigkeit innerhalb der Batterie negativ, wodurch der Wirkungsgrad des Energiespeichers sinkt. Um das zu kompensieren, wird auch das Akkupaket beheizt, wodurch sich wiederum der Energieaufwand erhöht. Hierdurch verringert sich insgesamt die Reichweite.

„Wer den Energieaufwand möglichst geringhalten möchte, sollte sich wärmere Kleidung anziehen und die Heizung etwas runterschrauben. Ebenfalls sollten vornehmlich die Sitz- und Lenkradheizung genutzt werden, da sie deutlich effektiver als die klassische sind“, rät der TÜV-Experte.

Anders verhält es sich bei mit Autogas (LPG) betriebenen Fahrzeugen. Ist erst einmal das erforderliche „Wintergas“ mit erhöhtem Propananteil getankt, steht der Mobilität auch bei niedrigen Temperaturen nichts mehr im Wege.

Und noch einfacher halten es mit Erdgas betriebene Autos: Das temperaturunempfindliche Erdgas (CNG) kann gerade bei Kälte seine Vorteile gegenüber Benzin oder Diesel voll ausspielen.

Brennstoffzellen-Autos, die mit Wasserstoff betrieben werden, sind auch in der kalten Jahreszeit einsatzbereit. Allerdings gilt hier zu beachten, dass die Reichweite im Vergleich zu warmen Temperaturen abnimmt und derzeit nur eine begrenzte Anzahl an Wasserstofftankstellen zur Verfügung steht. Dementsprechend sollte man die angegebene Reichweite im Auge behalten und rechtzeitig die nächste Zapfsäule aufsuchen.

„Da ein solches Fahrzeug über keinen Verbrennungsmotor verfügt, kann
keine Abwärme zum Heizen genutzt werden. Deshalb sollten sich die Fahrzeugführer und Fahrzeugführerinnen auf eine kühlere Umgebung, wärmere Kleidung oder auf Energieverbrauch durch die Heizung einstellen“, erklärt der Stationsleiter Marcus Meier.

 Mehr Infos: www.tuev-nord-group.com.

Die kalte Jahreszeit hat für die Nutzer alternativ angetriebener Fahrzeuge einige Tücken. | Foto: TÜV Nord/iStock-186811221_aluxum
Marcus Meier leitet die TÜV Nord-Station Dortmund-Wambel.  | Foto: TÜV Nord
Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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