Sicherheit für Schornsteinfeger geht vor

Sicherheitsvorrichtungen auf dem Dach sind wichtig, damit der Schornsteinfeger gefahrlos seiner Arbeit nachgehen kann, weiß Bezirksschornsteinfegermeister Kai Nicola. | Foto: Schmitz
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Der Besuch des Schornsteinfegers brachte dem Wickeder Heinz Möllmann kein Glück: Nach Besichtigung der örtlichen Gegebenheiten in Möllmanns Haus teilte ihm der Geselle mit, dass er den Schornstein nicht vom Dach aus reinigen könne, da entsprechende Sicherheitsvorkehrungen fehlen würden.

Eine Reinigung sei nur von innerhalb des Hauses möglich, was laut Möllmann Verschmutzungen zur Folge habe. Der Diplom-Verwaltungswirt ist verärgert: „Ich wohne hier seit über 30 Jahren und es war nie ein Problem, den Schornstein vom Dach aus zu reinigen.“ Er hat bereits die Innung angeschrieben.

„Für die Bürger gibt es drei Möglichkeiten, eine sichere Reinigung des Schornsteins anzubieten“, erklärt Bezirksschornsteinfegermeister Kai Nicola. „Entweder gibt es auf dem Dachboden einen Schornsteinreinigungsverschluss oder einen metallischen Außenschornstein mit Zugang, etwa im Keller. Bei beiden besteht die Gefahr, dass beim Reinigen Ruß ins Haus kommt. Die dritte Möglichkeit sind ein Aufgang über Einzeltritte und eine Standfläche vor dem Schornstein. Das ist in der BGR-Regel 218 Schornsteinfegerarbeiten vorgeschrieben.“

Die Vorschriften gibt es bereits seit den 1980er-Jahren. Grund dafür, dass die Regelung nun plötzlich umgesetzt wird, hat mit einem Mitarbeiterwechsel zu tun, wie Nicola erläutert. „Der vorherige Schornsteinfeger nahm es nicht so genau. Der neue sagt, dass er ohne entsprechende Sicherheit nicht aufs Dach geht.“
Nicola sieht das Problem eher als Einzelfall. „Auf den meisten Dächern sieht man inzwischen entsprechende Vorrichtungen, oft mit optischen Anpassungen.“ Stephan Dingler, Geschäftsführer des Verbandes Wohneigentum, Kreisverband Westfalen, ist das Problem nicht bekannt. „Wir haben in unserer Anhörungsstunde, die wir regelmäßig abhalten, noch nie davon gehört.“ Möllmann dagegen berichtet, dass in seiner Nachbarschaft um die 100 Eigentümer betrioffen wären. „Viele haben mich auch angesprochen.“

Sollten Hausbesitzer das Problem nicht beseitigen, drohe eine Meldung ans Bauordnungsamt, so der Wickeder Nicola. „Das kann zur Stillegung des Schornsteins führen.“ Auch Möllmann will natürlich nicht, dass dem Schornsteinfeger passiert. „Ich finde es nur unglücklich, auf einen Schlag dies plötzlich ändern zu müssen“, sagt er.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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