Hof Sprave in Husen begann mit Eierverkauf ab Esszimmer
Hofläden-Serie Teil 3: Geflügel ohne Stress

Seit Generationen führt Familie Sprave den Bauernhof am Husener Ortsausgang Richtung Kamen-Methler. Aktuell kümmern sich Margret und Kerstin Sprave um den Hofladen. | Foto: Stadtanzeiger Dortmund, Käfer
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  • Seit Generationen führt Familie Sprave den Bauernhof am Husener Ortsausgang Richtung Kamen-Methler. Aktuell kümmern sich Margret und Kerstin Sprave um den Hofladen.
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Vor rund 50 Jahren begann der Verkauf ab Hof bei Spraves. Ganter Gustav und seine Freundin Gretel sind zahm. Im Mai sind 320 Gänseküken eingezogen.Foto: Sprave Tiere auf angrenzenden Weiden begeistern viele Kunden. Saisonale Produkte aus eigener Herstellung, verkauft mit einem Lächeln: Hofläden boomen! In der Corona-Pandemie bekommt der Lebensmittelverkauf ab Hof einen zusätzlichen Schub. Der bewusste Einkauf vor Ort begeistert immer mehr Dortmunder. Nord- und Ost-Anzeiger stellen Hofläden im Nordosten in einer Serie vor. Im dritten Teil geht’s bis an die Dortmunder Stadtgrenze.

Husen jenseits der Bahnschranke: Direkt an der Grenze zu Kamen-Methler befindet sich Hof Sprave. Auch wenn Ganter Gustav und seine Gänse-Freundin Gretel sämtliche Besucher lautstark begrüßen - der Hof von Kerstin, Margret und Friedrich-Wilhelm Sprave ist mehr als ein Geflügelhof. Verschiedenste Tiere wohnen dort. Und: Vom frischen Ei bis zum Fertiggericht ohne Zusatzstoffe finden Fans regionaler Produkte im Hofladen alles für eine komplette Mahlzeit.

Alles begann vor 50 Jahren mit dem Eierverkauf

Mit Eiern fing vor mehr als 50 Jahren auf dem Hof an der Husener Straße 131 alles an. "Meine Großeltern verkauften Eier aus dem Esszimmer heraus", berichtet Kerstin Sprave: "Mein Vater fuhr die Eier als Kind auch mit dem Fahrrad aus." Vor 25 Jahren dann richteten Spraves in ehemaligen Stallungen einen richtigen Hofladen ein. Eier gibt es nach wie vor von den eigenen Legehennen. Rund 1500 Hühner sind es derzeit. "Wegen der Geflügelpest derzeit leider nur im Stall, ansonsten auch im Freiland", schildert Senior-Chefin Margret Sprave. Die Familie hofft, dass ihr Geflügel ab Juni auf die Wiesen darf. Darunter auch die 320 jungen Gänse, die Kerstin Sprave jüngst auf dem Hof begrüßte. Piepsend und zart schnatternd verbringen sie die ersten Wochen im Stall unter wärmenden, roten Lampen. Den Sommer sollen die Tiere aber bitte auf den Weiden verbringen, so Spraves. Ein möglichst schönes Leben, wenn auch kurz. Denn im Herbst und Winter wird das große Geflügel als Martins- oder Weihnachtsgans direkt ab Hof vermarktet.

Einkauf auf dem Bauernhof als Erlebnis

Spraves schlachten ihr Geflügel selbst - jeweils zum Wochenende sowie auf Vorbestellung. Neben Hühnern und Gänsen auch Puten und Wachteln. So gibt es für Interessierte auch eine kleine Menge hübsch gemusterter Wachteleier im Hofladen zu kaufen. "Die Hofschlachtung verringert den Stress für die Tiere", sagt Kerstin Sprave. So müssten sie keine langen Transportwege zurücklegen. Viele Kunden schätzten dies. In Corona kamen viele neue hinzu.

Ohnehin legten viele Stammkunden Wert darauf, die Tiere gut versorgt zu wissen. Für Kerstin und Margret Sprave ist das selbstverständlich. Zu den Gänseküken beispielsweise setzt sich Kerstin Sprave regelmäßig, spricht mit ihnen und beobachtet sie genau. "Sie gewöhnen sich an unsere Stimmen und reagieren später auf unsere Rufe", berichtet die junge Landwirtin. Außerdem bekomme sie mit, wenn es einem Tier nicht gut gehe. So wie einst dem Ganter Gustav, der nun gegenüber des Hofladens einen eigenen Stall besitzt. Er hatte einen verletzten Flügel, der schließlich amputiert werden musste. Spraves kümmerten sich intensiv um die Versorgung der Wunde. "Was ihm schließlich das Leben rettete. Nun ist Gustav schon fünf Jahre alt, wohnt mit Gretel gegenüber des Ladens und spaziert manchmal mit mir über den Hof", erzählt Kerstin Sprave.

Am liebsten auf Schritt und Tritt verfolgt auch Fine derzeit Kerstin Sprave. Fine ist ein schwarzes Lamm. Zweimal am Tag wird es mit der Flasche gefüttert. Bald soll es zu erwachsenen Schafen auf die Weide. Die liegt neben dem Bereich für Ganter Gustav und dem Stall des Hängebauchschweins. Gegenüber stehen Ponys und Esel am Zaun.

"Ein Einkauf bei uns ist auch immer ein kleiner Ausflug zu den Tieren", so Margret Sprave. Das habe gerade in den vergangenen Monaten vielen Familien Freude bereitet. "Wegen Corona dürfen maximal zwei Kunden in den Laden. Aber alle sind supergeduldig! Die Kunden schauen Tiere an und warten", schildert Kerstin Sprave. Ein Einkauf auf dem Bauernhof als Erlebnis und ausgesuchte Produkte aus der Region: Das überzeugt in der Pandemie stetig mehr Interessierte. Bei Spraves sind das neben eigenen Eiern und eigenem Geflügel zum Beispiel Husener Honig, Käse aus Fröndenberg, Milch aus Unna, Tomaten und Äpfel aus Werl und Mehl aus Kamen. "Zur dortigen Mühle liefern wir unseren Roggen", berichten Spraves. Neu im Regal stehen Catering-Gerichte aus Soest. "In Corona-Zeiten wird mehr gekocht, aber manchmal darf es auch etwas schneller gehen", kennt Kerstin Sprave einem Kundenwunsch.

Von Pia Käfer

Hof Sprave

  • Hof der Familie Sprave
  • Adresse: Husener Straße 131 in Husen
  • Geöffnet montags bis freitags von 8 bis 18.30 und samstags von 8 bis 14 Uhr. Dienstags und sonntags geschlossen.
Autor:

Lokalkompass Dortmund-Ost aus Dortmund-Ost

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