MEIN HILFERUF! MEIN APLERBECK!

Obdachlosigkeit bedeutet mehr als nur das Gesellschaftliche aus, es bedeutet man ist raus aus allem.

Dies ist der Hilferuf eines Aplerbeckers! Mein Hilferuf! Am Donnerstag, dem 01.03.2018, steht der Gerichtsvollzieher vor meiner Wohnung und setzt mich vor die Tür. Zwangsräumung! Damit endet für mich ein jahrelanger zäher Streit mit der LEG, mit der sicher auch manch einer von ihnen solche und solche Erfahrungen gemacht hat.

Angefangen hat alles mit einer antiquierten Sitzwanne aus den sechziger Jahren, in der ich weder baden noch duschen konnte. Was mit einem harmlosen Wortwechsel begann, mündete in eine handfeste Auseinandersetzung.

Als examinierte Pflegefachkraft war ich den ruhigen und sachlichen Austausch mit Menschen gewohnt, gewohnt auch ergebnisorientiert zu argumentieren, wenn es darum ging, für meine Interessen einzustehen. In den Mitarbeitern der LEG, begegnete mir jedoch eine derartig perfide und inhumane Ignoranz und gutsherrenartige Arroganz, dass ich aus einer Mischung von Unverständnis, Trotz und Wut, schließlich die Kontrolle verlor. Jedenfalls war ich nicht mehr in der Lage die Angelegenheit konstruktiv und rational aufzulösen. Nun stehe ich da, mit einem Berg von Mietschulden, die ich vorerst nicht begleichen kann. Und obwohl ich mit meinem Einkommen eine bescheidene 2 Zimmer Wohnung leicht finanzieren könnte, habe ich mehr als ein Dutzend Absagen erhalten. Ich muss noch hinzufügen, ich wohne seit 1997 in Aplerbeck, welches mein Zuhause geworden ist und welches ich nicht verlassen werde. Ich bin mit Leib und Seele Aplerbecker. Für jeden Vermieter, der sich heute routinemäßig bei der Schufa über einen möglichen zukünftigen Mieter informiert, stehe ich nun da, wie ein potenzieller Mietpreller oder Mietnomade. Da bei Wohnungsbegehungen heute bis zu 30 Personen täglich eine Wohnung besichtigen, interessiert sich dort niemand für meine Geschichte.

Ab dem 1. 3. 2018 wohne in meinem PKW und verbringe dort auch die Nacht. Inzwischen bin ich frühverrentet und chronisch krank, ohne Wohnung verliere ich jede Zukunftsperspektive. Was ich dringend brauche, ist ein Privatvermieter, der mir eine Chance gibt neu anzufangen. Kaution und Miete bezahle ich bei Abschluss eines Mietvertrages, später pünktlich im Voraus zu Monatsbeginn. Ich bin nicht vorbestraft, ich rauche nicht und habe auch kein Alkoholproblem.

Als Kind war ich aktiv im Deutschen Roten Kreuz, dann im Roten Kreuz für Jugendliche und später im Roten Kreuz für Erwachsene. Danach war ich während meines Militärdienstes Sanitäter in einer Heeresfliegerstaffel, anschließend wurde ich Pfleger. Ich arbeitete in verschiedenen Krankenhäusern, zunächst auf einer Intensivstation, später im Fachbereich Unfallchirurgie. Nach meiner Verrentung arbeitete ich freiwillig an der Schule am Marsbruch mit mehrfach behinderten Kindern. Man kann sagen, dass ich aus Freude, mein Leben lang anderen Menschen geholfen habe, jetzt brauche ich selbst dringend Hilfe, worum ich sie hiermit herzlich bitte.

Wer mir ein Wohnungsangebot machen oder mich auf andere Weise unterstützen möchte, melde sich bitte unter folgender E-Mail-Adresse: r.h-mail@web.de

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
Ralf Hildebrandt

Autor:

Ralf Hildebrandt aus Dortmund-Ost

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