BV Brackel schlägt Tempo 30 auf Wickeder Hellweg vor

Die Bezirksvertretung Brackel.
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Bereits im Vorfeld der Sitzung wurde der Vorschlag des Brackeler Bezirksbürgermeisters Karl-Heinz Czierpka (SPD), auf den Wickeder Hellweg zwischen Rübenkamp und Dollersweg eine Tempo-30-Begrenzung vorzuschlagen, in den Fraktionen der Bezirksvertretung (BV) Brackel eifrig diskutiert. Die BV stimmte schließlich mit 13 zu vier Stimmen für den Antrag.

„Eine Gesetzesinitiative besagt, dass in sensiblen Bereichen, z.B. vor Seniorenheimen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung möglich ist. Meiner Meinung nach ist der Hellweg mindestens ein hochsensibler Bereich“, sagt Czierpka. Schwierige Situationen entstünden oft durch parkende Autos und die nah am Verkehr vorbeifahrenden Straßenbahnen. „Die Strecke auf dem Wickeder Hellweg ist ein Training fürs Nervensystem‘, hat mir ein Straßenbahnfahrer verraten“, erzählt Czierpka. „Die Fahrer sagen, es ist wie russisches Roulette“, ergänzt Thomas Wesnigk, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der BV. Er nennt als Beispiel die Saarlandstraße, die breiter als der Wickeder Hellweg und ohne Straßenbahn sei, aber trotzdem Tempo 30 habe. Die Polizei bestätigt, dass es in dem Bereich des Wickeder Hellwegs viele schwere Unfälle gibt.

Ein „Aha-Erlebnis“ war für Czirpka eine ältere Dame, die mitten auf der Straße stand, während vor und hinter ihr die Autos vorbei brausten. Der Umweg zur Ampel war ihr in ihrem Alter zu weit, erklärt Czierpka. „Wenn wir wollen, dass ältere Mitmenschen sich weiter selbst versorgen können, müssen wir etwas tun.“ Czierpka glaubt, dass es helfen würde, wenn die Autofahrer langsamer fahren müssten.

Als Wickeder kenne er die Situation, sagt Dirk Risthaus, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion. Er sehe aber keinen Sinn in einer Geschwindigkeitsbegrenzung. „Man kann dort selten mehr als 30, 40 km/h fahren.“ Der dichte Verkehr und die Ampeln ließen dies nicht zu, höchstens nachts. Er ist für „freie Fahrt für freie Bürger“. Andreas Brunnert, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion, hält die Ecke ebenfalls für gefährlich, zweifelt aber, dass Tempo 30 hilft: „Wenn sich keiner dran hält, ist es nur ein höheres Maß an Reglementierung.“

Ulrich Begemann, 2. stellvertretender Bezirksbürgermeister und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen-Fraktion, ist für den Antrag, um ein Zeichen zu setzen. Auch sein Fraktionskollege Thomas Mitra hält den Antrag für eine gute Idee, ist aber von der Verhältnismäßigkeit überrascht. Er findet, dass es dann an vielen Stellen Tempo 30 geben müsste. „Wir sollten es auch nicht fördern, dass Menschen zwischen den Ampeln über die Straße gehen. Auch sind die Autofahrer in der Pflicht, beim Parken mehr aufzupassen. Die Unfallzahlen überzeugen mich eher.“ Czierpka macht sich keine Illusionen, dass sich bei einer Tempobegrenzung alle dran halten. „Aber wir erreichen zumindest, dass dort langsamer gefahren wird als bisher“, ist er sich sicher.

Die Bezirksvertretung Brackel.
Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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