So klappt´s mit dem Traumjob
Tipps für das Online-Vorstellungsgespräch

Foto: Tumisu (Pixabay)

Die Berufswelt und damit auch der Bewerbungsprozess wird immer digitaler. Waren Vorstellungsgespräche über Videokonferenz-Tools wie Zoom, Skype und Co. vor Corona noch eher vereinzelt anzutreffen, haben sie sich inzwischen zu einem üblichen Werkzeug in der Suche nach den geeignetsten Kandidat*innen entwickelt.

Hier erhalten Sie ein paar Tipps, um so dem Traumjob hoffentlich einen Schritt näher zu kommen.

Für das Auge: Die Webcam

Das wichtigste Ziel ist es, dass Sie für die potenziellen Arbeitgeber*innen möglichst realistisch und natürlich zu sehen sind. Gerade Laptops verfügen in der Regel über eine eingebaute Kamera, diese ist jedoch nur in den neuesten Generationen auch HD-tauglich. Einfache Kameras bieten nur eine grobkörnige Auflösung und haben zudem Schwierigkeiten mit nicht ganz idealen Lichtverhältnissen und der Fokussierung. Eine externe Zusatzkamera über USB kann hier Abhilfe schaffen und ist bereits für unter 40 Euro erhältlich.

Aber auch mit der qualitativ hochwertigsten Kamera können Sie bei Ihrem Online-Termin immer noch keinen sonderlich guten Eindruck machen, deswegen beachten Sie auch folgende Details:

  • Vermeiden Sie zu helle und direkte Sonneneinstrahlung, diese kann zu starken Kontrasten oder Schatten führen. Notfalls den Vorhang zu ziehen oder das Rollo etwas runterlassen.
  • Schauen Sie nicht durchgängig auf das Videobild des Gegenübers, dies passiert oft instinktiv, sondern blicken Sie direkt in die Kamera. Klemmen Sie sich als Erinnerung z.B. eine Haftnotiz mit einem Smiley in die Nähe der Kamera. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass Gesprächspartner*innen sich weniger an Inhalte erinnern, wenn kein Blickkontakt gehalten wurde.

  • Achten Sie auf die richtige Positionierung der Kamera, diese sollte sich im Idealfall etwa auf Augenhöhe befinden. Bauen Sie notfalls mit Büchern oder anderen Hilfsmitteln eine erhöhte Position für den Laptop oder Monitor. Wichtig ist auch ein ausreichender Abstand zur Kamera.
  • Prüfen Sie unbedingt gründlich den Hintergrund zuvor, denn hier sollten Sie keine zu privaten Dinge oder Unordnung präsentieren. Es sollte dabei jedoch auch kein "steriler" Hintergrund einer nackten weißen Wand sein. Sie haben hier auch die Möglichkeit, in selbst gewählter Dosierung, kleine Einblicke in Ihr Privatleben zu geben z.B. mit einer Fotografie Ihres Lieblingsortes oder Reiseziels oder eines Bücherregals. Die Buchauswahl sollte in diesem Fall jedoch weder aus dem „Kamasutra“ noch aus Ratgebern zum Arbeitsrecht oder zu Extremsportarten bestehen.
  • Sie sollten auch unbedingt auf die richtige Ausleuchtung achten und nicht im Schatten sitzen. Positionieren Sie hierfür Ihre Schreibtischlampe oder sonstige Lampen in der häuslichen Umgebung so, um sich selber ins richtige Licht zu rücken.

Der gute Ton: Das Mikro

Hier gilt ähnliches wie bei der Webcam, denn grundsätzlich ist auch ein Mikro oft ein Standard-Ausstattungsmerkmal aktueller Laptops. In Einzelfällen ist dieses aber ungünstig positioniert und nimmt auch z.B. das Brummen des Lüfters mit auf – Da Ihre Stimme unbedingt klar und gut zu hören sein sollte schafft auch hier ein externes Mikro Abhilfe, welches sowohl über den USB- als auch den Klinken-Anschluss mit PC oder Laptop verbunden werden kann. Achten Sie hier unbedingt auf eine sichere Positionierung mittels Halterung, Schwenkarm oder Stativ. Eine Alternative kann auch ein Headset, bestehend aus Kopfhörer und Mikro, sein.

Die Notlösung: via Smartphone

Sollte Ihnen kein PC oder Laptop zur Verfügung stehen können Sie auch auf ein Smartphone zurückgreifen, dies sollte jedoch immer die letzte Wahl sein. Achten Sie hier unbedingt auf eine stabile Internetverbindung (WLAN) und die Nutzung im Querformat. Bauen Sie sich hierfür eine stabile Aufstell-Lösung, um die eingebaute Frontkamera auf Augenhöhe zu bringen. Im Handel finden Sie auch für kleines Geld entsprechende Stative, um so das Smartphone so noch sicherer zu positionieren, denn wenn es während des Gespräches vom Bücherstapel purzeln sollte, so ist ein professioneller Eindruck schnell zunichte gemacht.

Wie ein „normales" Vorstellungsgespräch

Viele Regeln eines persönlichen Kennenlernens gelten auch in der digitalen Form, so sollten Sie allzu legere Kleidung vermeiden und dies auch außerhalb des sichtbaren Bereiches. Das gepflegte Sakko oder die gut gebügelte Bluse machen keinerlei Eindruck mehr, wenn die Gesprächspartner*innen Ihre Jogginghose sehen, falls Sie zwischendurch doch einmal aufstehen müssen.

In einem Online-Vorstellungsgespräch sollten Sie natürlich auch auf Ihre Körpersprache und Haltung achten, d.h. hängende Schultern, ein gesenkter Blick, nervöses Hantieren mit den Händen oder dem Kugelschreiber sollten vermieden werden. Wichtig ist es eine gerade und aufrechte Haltung einzunehmen und die Hände auf dem Schreibtisch zu halten.

Wenn Sie etwas mitschreiben oder notieren möchten sollten Sie unbedingt Stift und Papier nehmen und nicht noch in einem separaten Fenster ein Office-Programm öffnen und mittippen, da die Tastengeräusche stören können.

Im Gegensatz zu einem Gespräch im gleichen Raum kann es jedoch dazu kommen, dass es durch die Technik der Übertragungen zu geringen Zeitverzögerungen kommt. Deswegen sollten Sie Ihren Gesprächspartner unbedingt immer ausreden lassen, damit wichtige Informationen nicht untergehen und zusätzlich selber nach jeder Aussage zusätzliche Pausen von 2-3 Sekunden einbauen. Reden Sie unbedingt langsam und deutlich, idealerweise in kurzen Hauptsätzen.

Generalprobe zuvor

Die Bildübertragung ruckelt oder Sie hören das Gegenüber nicht mehr? Ihre Verbindung bricht immer wieder ab oder Sie können Sich gar nicht erst einwählen? Solche technischen Probleme können das digitale Job-Interview komplett scheitern lassen oder zumindest die Atmosphäre massiv verschlechtern.

Erkundigen Sie sich unbedingt vorab nach der technischen Plattform und versuchen Sie mit Freunden oder Verwandten einen Probelauf. Holen Sie sich dabei ein konstruktives Feedback und verwenden Sie dieses, um Ihr Setting noch anzupassen. Machen Sie sich unbedingt vorab mit dem Programm und seinen Funktionen wie z.B. dem Upload von Dateien vertraut.

Tipps querbeet

  • Versuchen Sie bereits fünf bis zehn Minuten vor dem Gespräch eine Einwahl bzw. den Aufbau der Verbindung. Viele Software-Lösungen verfügen über einen virtuellen Warteraum, denn auch in der digitalen Welt gilt ein Zuspätkommen als No-Go.
  • Achten Sie auf eine absolut störungsfreie Umgebung, d.h. Handy auf Flugmodus, Familienangehörige oder Mitbewohner*innen informieren und ggf. sogar einen Zettel an die Haustür hängen, damit der Paketdienst erst gar nicht auf die Idee kommt, die Pakete der Nachbarn bei Ihnen abgeben zu wollen.
  • Falls Sie sich Technik ausgeliehen haben oder Ihren Online-Termin bei Freunden oder Verwandten wahrnehmen, achten Sie unbedingt auf die richtigen Voreinstellungen bzw. passen diese an. Dies betrifft vor allem gespeicherte Namen, denn als "HardcoreGamer21" oder "SingleLady33" möchten Sie sicher nicht den Gesprächspartner*innen gegenübertreten,
  • Wenn Sie selber Skype, Zoom oder auch andere Dienste privat nutzen legen Sie sich vielleicht besser einen eigenen Account nur für Videointerviews im Rahmen Ihrer Bewerbungsaktivitäten an.
  • Bedingt durch die Nervosität kriegen viele Menschen schnell ein glänzendes Gesicht durch Schweiß, welches die HD-Qualität der Webcam schonungslos zeigen wird. Ein bisschen Puder schafft hier auch bei Männern Abhilfe.
Autor:

Sebastian Everding aus Dortmund-Süd

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