Verwaltung muss gestehen:
Für Feuerwehr und Rettungsdienste muss weiterhin auf Diesel- und Benzinbetriebene Fahrzeuge gesetzt werden

„Feuerwehr und Rettungsdienste nutzen selbstverständlich verschiedenste
Fahrzeuge unterschiedlichster Arten und Antriebstechniken. Deshalb fragten wir im zuständigen Ausschuss, “ erklärt Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER.

Der zuständige Beigeordnete Christian Zaum erklärte: „Die Feuerwehr Düsseldorf betreibt für die Bereiche Gefahrenabwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz über 400 Fahrzeuge und Aggregate. Der wesentliche Teil dieser Flotte muss 365 Tage im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Weder Einsatzfrequenz (Häufung) noch Einsatzdauer können dabei vorausgesagt werden. Zudem müssen die Fahrzeuge bei Großschadenslagen/ im Katastrophenfall – auch bei Ausfall von notwendigen/kritischen Infrastrukturen – weiterhin verfügbar sein. Nach DIN EN 1846 muss die Energiequelle einen Dauerbetrieb von vier Stunden für fest verbaute Aggregate, wie z. B. Pumpen, sowie eine Fahrstrecke von 300 km gewährleisten. Zur Sicherstellung dieser Hochverfügbarkeitsanforderung auch im Schadenfall wird ein Großteil der Fahrzeuge mit Diesel betrieben. Hierfür werden an zwei Standorten der Feuerwehr Düsseldorf auch eigene, autarke Tankstellen vorgehalten und betrieben.

In den Arbeitsbereichen, in denen die o. g. Anforderungen nicht primär relevant sind
(z. B. einsatzunabhängige Dienstfahrten mit eingeschränkten Radien, wie Brandschauen, innerstädtische Termine, o. ä.), wurden und werden die Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken eingesetzt. Seit 2013 betreibt die Feuerwehr Düsseldorf zwei E-Smarts. Im Zuge der Ersatzbeschaffung wurden Ende 2022 sieben weitere E-PKWs (Citroen C4) beschafft, welche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ersetzen. Zudem unterhält die Feuerwehr Düsseldorf zwei Elektrofahrräder und greift bei innerstädtischen Dienstfahrten auch auf den ÖPNV zurück.

Aktuell ist noch nicht absehbar, wann der letzte Verbrennungsmotor ersetzt werden
kann. Auch zeigen laufende Tests mit Elektrofahrzeugen für den Einsatzdienst, wie
z. B. ein Rettungswagen mit E-Antrieb in Hamburg oder ein Hilfeleistungslöschfahrzeug mit E-Antrieb in Berlin, dass ein kontinuierlicher Einsatzbetrieb ohne zwischenzeitliche Schnellladephasen nicht möglich ist.

Im Bereich der Geräte, wie hydraulische Rettungsgeräte für die technische Hilfeleistung, Kettensägen, Hochleistungslüfter und Werkzeugmaschinen, wurde bzw. wird im Rahmen der Ersatzbeschaffungen kontinuierlich von Verbrennungsmotorantrieb auf akkubetriebene Geräte umgestellt. Hier ermöglicht ein abgestimmtes Akkumanagement – insbesondere bei der Verwendung gleicher Akkus – einen kontinuierlichen Betrieb.

Aktuell befinden sich viele Einsatzfahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken noch
in einem Probebetrieb. Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit den Feuerwehren,
die diese Fahrzeuge einsetzen. Ziel der Erprobungen ist es, die Randbedingungen für
eine sinnvolle Nutzung zu identifizieren.“

Auf Nachfrage von Peter Ries (FREIE WÄHLER) wurde ausgeführt, dass es bisher auch noch keine verlässlichen und den Anforderungen erfüllenden Fahrzeuge mit Wasserstoff gibt.

„ Als erstes ist es der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER wichtig, zu betonen, dass wir allen Feuerwehr und Rettungsdiensten sehr dankbar sind, dass sie, oft auch über die eigenen Grenzen gehend, sich für uns und unsere Besucher in Düsseldorf so einsetzen – Vielen vielen Dank.

Und wir sagen Danke, dass sie dies mit den über 400 Fahrzeugen und Aggregaten tun, u.a. mit sieben Booten, 44 Kranken-, 56 Rettungstransportwagen und 48 Löschfahrzeugen.

Im Zusammenhang mit dem Düsseldorfer CO2-Ziel für 2035 hoffen wir, dass die Forschung sehr sehr bald verlässliche und die Anforderungen erfüllende Antriebstechniken findet.“

Foto: (c) duesseldorf.de_feuerwehr

Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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