Arno Gendreizig, ein Duisburger Künstler

Der Mensch ist nur Mensch, wo er spielt. So sagte es ein Schiller. Dies ist auch ein Spruch, der Arno Gendreizig. Er ist Jahrgang 1965, freischaffender Künstler und lebt in Neuenkamp.

"Ich bin erst spät zur Kunst gekommen. Ich war schon über 20 Jahre alt, als ich autodidaktisch begonnen habe, mir Kunst beizubringen," erzählt der etwas schüchtern und zurückhaltend wirkende Mann. "Ich habe dann 4 Jahre Malerei am Novalis Hochschulverein in Kamp-Lintfort studiert und dieses Studium mit einem Diplom in Malerei und Malpädagogik abgeschlossen."

In Duisburg hat er sich dann vor 3 Jahren gezielt niedergelassen. "Die Kunstszene ist hier bunt und vielfältig. Auch wenn die Kunstszene rege ist, liegt hier noch viel Potential brach. Ich verspüre eine Aufbruchstimmung in der Stadt," begründet er seine Entscheidung.

Malerei und Fotokunst - so läßt sich seine Kunst beschreiben. "Ich möchte vielfältig arbeiten," berichtet Gendreizig. "Ich lege mich gezielt nicht auf bestimmte Richtungen fest. Ich möchte das machen, was mir Spaß macht und was mich interessiert."

In diesem Jahr ist er beispielsweise mit dem Fahrrad durch Duisburg gefahren und hat mit seiner Fotokamera Aufnahmen gemacht. "Es hatte was mit Selbstreflektion zu tun. Bin ich in Duisburg angekommen? Wie sehe ich meine Arbeit und meine neue Heimat? Das Spektrum, das ich fotographiert habe, war vielfältig, Natur, aber auch die Industrie und menschliche Begegnungen." Gendreizig bearbeitete die Fotos dann digital. Die Motive sehen wie gezeichnet aus und sind teilweise auf seinem Internetauftritt zu sehen. "Ich wollte so das Wechselspiel von Schwarz und Weiß herausarbeiten."

Unterstützt die offizielle Duisburger Politik die örtlichen Künstler ausreichend? Gendreizig wünscht sich schon ein wenig mehr Unterstützung. "Die Politik soll ein Umfeld schaffen, in dem sich die Künstler wohlfühlen, z. B. durch entsprechende Räumlichkeiten oder Sponsoring."

Daß Kunst ein Standortfaktor ist, darauf weist auch Gendreizig hin. Die Touristenzahlen nehmen nach neuesten Erhebungen zu. Das CityPalais lockt Besucher nach Duisburg. "Duisburg ist dabei, aus seinem Dornröschenschlaf zu erwachen." Auch wenn es Galerien wie die Cubus Kunsthalle oder die Kugel Kunsthandlung gibt, wäre es wohl auch schön, wenn es mehr solcher Verkaufsmöglichkeiten geben würde...

Nach Gendreizigs Angaben können nur 3 % der Künstler freiberuflich von ihrer Arbeit leben. Der Rest muß sich wohl seinen Lebensunterhalt anderweitig verdienen. "Dies ist ein Armutszeugnis für eine Nation, deren Kunst international hoch angesehen ist und die ihren Künstlern so viel zu verdanken hat.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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