Kunstvitrine - kleinste Galerie Duisburgs
Magdalena Anna Czernecka vom 2.5. bis 20.6.21

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Magdalena Anna Czernecka, geb. in Krakau, zeigt in der Kunstvitrine ihre Eisenplastiken.
Von 2002 bis 2010 Studium bei Prof. Manfred Vogel an der Universität Duisburg-Essen.
2010-2012 Künstlerisch-wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl Dreidimensionale Gestaltung/Bildhauerei der Folkwang Universität der Jünste Essen.
Nachfolgender Text und Fotos Magdalena Anna Czernecka
Pandora - eine femme fatale?
3 aus 9 unpatinierten Eisenplastiken , 2010

Inspiriert vom Mythos der Pandora und den daraus resultierenden Ambivalenzen der Weiblichkeit, vergegenwärtigen meine Plastiken die experimentelle Arbeit an abstrakten und gegenständlichen Themen. Zuvor in Ton vorgeformt, finden die plastischen Formulierungen verschieden großer Körperfragmente ihre endgültige Präsenz in der Eisenform.

Geschlossene, in sich ruhende Volumina vereinen in Raum greifender Präsenz vielfältige Merkmale sinnlicher Energie, die in vereinfachten, harmonisch ausgewogenen Proportionen ihren Ausdruck findet. Eine reduzierte Formensprache führt in ihrer klaren Aussage zur eigenen Wiederfindung in meiner Arbeit.
Die Plastiken kommunizieren mit dem sie umgebenden Raum. Die Formen lassen den Umraum durch Öffnungen und Einschnitte an sich heran oder weisen ihn durch Schrägen und Kanten von sich ab. Gegensätzliche Kräfte entwickeln sich scheinbar fließend aufeinander zu. Flächen und Linien beziehen sich aufeinander, bilden Räume, die sich öffnen und wieder schließen und in einer harmonischen Einheit ausbalancierend zum Berühren verleiten. Sie scheinen zu atmen und animieren alle Sinne des Betrachters.

Der massive irdische Stoff Gusseisen, als elementares und rohes Material, unterstreicht durch seine Kühle und Härte das Wesen meiner Figuren. Zurückgenommene Gestik und vereinfachte Formensprache, die in festen Begrenzungen der Figuren eingebunden sind, bringen eine asketische Strenge zum Ausdruck. Während der Entwicklung der Tonmodelle spielt die Auseinandersetzung mit dem Material selbst und seiner Organisation eine für mich wesentliche Rolle. Das systematische Zusammenfügen der einzelnen Tonteile zu einer vorerst einfachen, elementaren Grundform, lässt die Figur von innen heraus zu einer immer komplexeren Plastik wachsen. Der Prozess der Formentwicklung bedeutet für mich eine Symbiose von Material und entstehender Form. Dies ist mir wichtig, um die Figur in ihrem Wachstum zu begreifen und ebenfalls mit ihr zu wachsen, ihr Inneres bis zum Äußeren zu erleben, in ihr meine eigenen Empfindungen und Gedanken zu verankern und sie lebendig werden zu lassen. Sie soll, wie „von selbst gewachsen und aus sich heraus vollkommen“ (Man Ray), etwas Mythisches, fast Ungreifbares in sich bergend in einer absoluten Ausgewogenheit ruhen. Mein Streben nach Einfachheit, nach der ursprünglichen Form bestimmt meinen Arbeitsprozess.

„Ich möchte das zum Ausdruck bringen, was nicht greifbar ist, was unberührt bleibt...Einen nackten Körper zu kopieren ist kein Kunststück. Einen Frauenakt wiederzugeben, bedeutet noch lange nicht eine Statue schaffen.“ (Aristide Maillol)

Eine offizielle Eröffnung wird pandemiebedingt nicht stattfinden.
Der Botanische Garten Duissern am Kaiserberg ist täglich von 8 Uhr bis Einbruch der Dämmerung geöffnet. Der Eintritt ist frei. Schweizerstr 24, 47058 Duisburg.
Kontakt Claudia A. Grundei  cakunst@arcor.de

Autor:

Claudia A. Grundei aus Duisburg

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