Norbert Kricke in Duisburger Museen

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Der Künstler Norbert Kricke wurde 1922 in Düsseldorf geboren. Wäre er nicht 1984 gestorben, könnte er also heute seinen 100. Geburtstag feiern. Grund genug für drei Duisburger Kunstmuseen, ihn mit einer Retrospektive zu ehren.

Es beginnt im Lehmbruck-Museum. Dort ist die Kunspräsentation "Norbert Kricke Studioausstellung" zu sehen.

Mit seinen filigranen Raumplastiken zählt Norbert Kricke (1922–1984) zu den wichtigsten Vertretern der konkreten Kunst. Heute fast vergessen sind jedoch seine figürlichen Anfänge. Krickes 100. Geburtstag nimmt das Lehmbruck Museum zum Anlass für eine Studioausstellung, die von den gegenständlichen Figuren des Frühwerks bis zu den bewegten Plastiken, in denen sich alle Materie im Raum verliert. Mit 13 Skulpturen und 20 Grafiken stellt die Ausstellung Bezüge zu einflussreichen Bildhauern wie Wilhelm Lehmbruck, Alberto Giacometti, Hans Uhlmann und Alexander Calder her, die mit bedeutenden Werken in der Sammlung des Lehmbruck Museums vertreten sind.

Für sein grafisches und plastisches Werks wurde Kricke bereits 1971 mit dem Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg ausgezeichnet. Seit 1966 wird der Preis zur Erinnerung an Wilhelm Lehmbruck verliehen.

Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn widmet sich Kricke Mitte der 1940er-Jahre zunächst klassischen Motiven der Bildhauerei. Seine frühen Werke orientieren sich an der Antike und sind von einer klaren plastischen Formen­sprache geprägt. Die entstehenden Figuren sind deutlich reduziert und erinnern an die Figuren Wilhelm Lehmbrucks und Alberto Giacomettis.

Während seiner Berliner Studienzeit (1946–1947) lernt Kricke die abstrakten Drahtarbeiten Hans Uhlmanns kennen, die ihn nachhaltig prägen. Zu Beginn der 1950er-Jahre entwickelt er mit seinen Stahlplastiken eine bahnbrechend neue Form von Skulptur und findet zu seiner „typischen“ Formensprache.

Ab 1947 lebt und arbeiter er wieder in Düsseldorf, wo er u. a. Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie und deren Direktor ist.

Krickes Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen welt­weit präsentiert, unter anderem im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal (2011), im Kunstpalast Düsseldorf (2006), im Detroit Institute of Arts (2003), im Martin-Gropius-Bau in Berlin (1997), im Palazzo della Società Promotrice delle Belle Arti in Turin (1985), in der Staatsgalerie in Stuttgart (1876), in der Hamburger Kunsthalle (1973), im Museum of Modern Art in New York (1961) und der Galerie Ophir in München (1953). Insgesamt drei Mal – 1959, 1964 und 1977 – stellte Kricke auf der documenta in Kassel aus. 1964 nahm er an der 32. Biennale di Venezia teil.

Krickes Werke sind in diversen renommierten Sammlungen vertreten, so zum Beispiel in der Hilti Art Foundation, Vaduz (Liechtenstein), der Nationalgalerie, Berlin, der Staatsgalerie, Stuttgart, dem Museum Ludwig, Köln, dem Museum Abteiberg, Mönchengladbach.

Im Lehmbruck - Museum gibt es Zeichnung und Bildhauerei zu sehen.

"Wir zeigen sein figürliches Werk. Wir zeigen die kleinformatigen Werke," berichtet Dr. Söke Dinkla, die Museumsdirektorin

Das MKM Museum Küppersmühle für moderne Kunst (am Innenhafen gelegen) zeigt die Ausstellung "Norbert Kricke Bewegung im Raum" im Obergeschoß des Neubaus.

Es gibt rund 40 Raumplastiken aus drei Jahrzehnten. Ein besorgeres Augenmerk soll auf das Spätwerk der Jahre 1975 - 1984 gelegt werden.

Diese Ausstellung gefällt nur in Maßen. Das Weiß und Weiß von Wänden und Kunst erinnert den künstlerischen Banausen an Hochzeiten und bietet wenig Kontrast für das Auge.

Die dritte Ausstellung ist im Museum DKM in der Innenstadt zu sehen.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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