Kolumne
Über den Vorkoster

Ein Vorkoster hat die Aufgabe, Speisen und Getränke auf ihre Qualität und Verträglichkeit hin zu überprüfen. Beispielsweise durch die Entnahme sowie Verspeisen einer Kostprobe.

"Ich war noch niemals in New York." Sot hat es Udo Jürgens gesungen. "Ich war noch niemals weg im Urlaub," erklärt Stephani ihre Zweifel. "Ich habe meine freien Tage immer nur bei meiner Familie bzw. bei meinem Ehemann Reiner verbracht." Längere Reisen mit Bus  & Bahn sind ihre also genauso unbekannt wie fremde Speisen & Gerichte, Strandspaziergänge, romantische SOnnenuntergänge, fremde Tiere und andere Sprachen.

Doch das soll sich nun ändern. EIne Urlaubsreise ist angesagt, und auch noch ins Ausland. Nach Österreich soll es gehen, in die Alpenrepublik mit den hohen Bergen. "Da brauche ich wenigstens keine Fremdsprachenkenntnisse, bestenfalls ein Dirndl," denkt sich die junge Dame. Was ihr ein wenig Sorgen macht, ist das "fremdländische" Essen. Vom Kaiserschmarrn, der Sachertorte, der Knackwurst und Germknödeln hat sie ja schon mal gehört. Aber Enziansalat? Gamsragout? Steinbockschnitzel? Davon hat die wohlbeleibte Dame noch nie gehört, geschweige denn am fernen Niederrhein gekostet.

Was also tun? Genau: Sie ruft "Reiner, scharwenzel!". Und schon fährt ihr Göttergatte zu einem Kurzurlaub in die Berge. Was er dabei nicht bedachte: Seine Fahrt in die hohen Alpenberge fällt in den WInter, also jene Jahreszeit, in der auf in den tiefen Lagen besonders viel Schnee liegt.

Und so kommt es, wie es kommen mup: Stephania erreicht schon nach wenigen Tagen die Nachricht, daß ihr Ehemann spurlos verschwunden sei. "Dieser Wüstling hat bestimmt eine andere Frau, viel schneller als ich dachte, kennengelernt und ist mit ihr durchgebrannt.

Im fernen Österreich tritt dagegen die staatliche Lawinenrettungsgesellschaft auf den Plan. Ein Lawinenabgang in der Nähe von Bludenz ist ihr merkwüdig vorgekommen. "Das ist an einer Stelle passiert, an der normalerweise keine Unglücke passieren," ist von offizieller Seite zu hören. Man gräbt, man wühlt - sogar Leichenspürhunde kommen zum Einsatz. Und dann die Sensation: Es wird ein lebender Schneemann mit roter Nase ausgegraben! Es ist Reiner! Und er lebt! "Ich war auf dem Wege zu einem Schäferstündchen," gesteht der Jüngling. "Ich muß wohl vom rechten Weg abgekommen sein.."

Es sei sein dicker Speckmantel gewensen, der ihn gerettet hat, meinen die Ärzte. "Den habe ich mir in den vergangenen Tagen angefressen, bei dem leckeren Futter hier."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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