DEPECHE
„Zopilote - Der Eroberungszug des Geiers“

5Bilder

Einladung zur Eröffnung des Duisburger Kunstvereins
https://kunstvereinduisburg.de/ausstellungen/

Freitag den 6. Oktober um 19 Uhr
in den Räumen des Kunstvereins,
Weidenweg 10, 47059 Duisburg (Nähe Schwanentor).

Cho Arte, der Künstler aus Duisburg und Lateinamerika, wird mit zwei seiner starken Werken dort vertreten sein. Es sind mit Abstand die größten Werke in den Räumen des Kunstvereins.
Ruth Ramos Castellanos, Künstlerin, Studentin an der Fakultät für Philosophie der Universität La Sabana bei Bogota und Geschäftsführerin einer Großbank aus Kolumbien schreibt zu dem Kunstwerk Zopilota:

Am kommenden 12. Oktober werden wir in vielen amerikanischen Ländern den Kolumbus-Tag feiern, fälschlicherweise jahrzehntelang als Tag der Entdeckung Amerikas bezeichnet.
Dazu passt, dass in diesen Tagen im Kunstverein Duisburg das Werk des deutschen Künstlers Cho (Claus Henning Obst) „Zopilote - Der Eroberungszug des Geiers“ ausgestellt wird.
Dieses riesige Gemälde (3,5 x 2,5,m) erregte schon vor einiger Zeit meine Aufmerksamkeit. Das Bild zeigt die reale Begegnung und Konfrontation zweier Kulturen, was der Realität näher kommt als die offizielle Ideologie der "Entdeckung". Mir gefallen auch die vielen symbolischen Elemente, z.B. die wunderschönen warmen Farben, die moderne Komposition auf der Basis verschiedener Pixel und die vielen symbolischen Details, Pflanzen, Werkzeuge und Früchte.

Die Geschichte der Eroberung Amerikas wurde oft aus der Perspektive der europäischen Eroberer erzählt, mit einer Verherrlichung ihrer Heldentaten und der Ausblendung der Schrecken, die der indigenen Bevölkerung zugefügt wurde. Die Kunst hat jedoch die Macht, diese etablierten Narrative zu untergraben und Licht ins Dunkel zu bringen.

Das 2020 während der Coronazeit über mehrere Monate von Cho gemalte Bild zeigt aber nicht Kolumbus im Mittelpunkt, sondern Cho konzentriert sich auf ein ungewöhnliches Element: den Neuweltgeier (Zopilote), einen in Amerika häufig vorkommenden Aasvogel.

In der Mitte des Bilder sticht ein Kreuz hervor, das von drei Eroberern auf einer Insel aufgepflanzt wird. Im Kreuz ist ein Kreuzworträtsel eingebettet, das die Wörter Gold [ORO] und Jesus [INRI] spielerisch verknüpft. Das führt uns dazu, darüber nachzudenken, wie die katholischen Könige und die katholische Kirche bei ihrer Eroberung von Lateinamerika Tod und Verwüstung hinterließen und dies alles im Namen der Christianisierung geschah.

In der Arbeit fängt der Künstler aber auch die Schönheit Amerikas ein, dargestellt durch die exotischen Blumen und Früchte. Das Bild führt uns auch in die Moderne, es deutet am Rande auch die modernen Städte Lateinamerikas an. Cho's Arbeit fordert uns mit dem Mittel der Kunst heraus, die Geschichte aus einer gerechteren und humanistischeren Perspektive zu überdenken. Es ist eine künstlerische Arbeit, die es wert ist, in Deutschland und Lateinamerika ausgestellt zu werden.

Bild 5: Ruth Ramos Castellanos Im Gespräch mit Indianerinnen bzw. Ureinwohnerinnen aus der kolumbianischen Provinz Guajira.

Autor:

Heinz Flischikowski aus Duisburg

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