RVR Ruhr Grün startet große Pflanzaktion im Baerler Busch
Gemeinsam für einen gesunden Wald

Gingen fleißig ans Werk, vl. die Auszubildenden Lukas Frese, Nicole Riering, Leiter Benjamin Wolters und die Auszubildende Franziska Peters. | Foto: Scholtheis
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  • Gingen fleißig ans Werk, vl. die Auszubildenden Lukas Frese, Nicole Riering, Leiter Benjamin Wolters und die Auszubildende Franziska Peters.
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Der Baerler Busch wird neu mit Leben gefüllt. Der Eigenbetrieb des Regionalverbandes Ruhr, RVR Ruhr Grün, lud nun zu einer großen Pflanzaktion ein.
Auf einer Fläche von rund 8000 Quadratmetern standen ehemals Fichten (Teilfläche A), die im Laufe der Jahre abgestorben sind. Jetzt werden an dieser Stelle insgesamt 22 heimische Baum- und Straucharten gepflanzt, zur Belebung und Aufwertung der inliegenden Waldränder. Benjamin Wolters, Ausbildungsleiter beim RVR Ruhr Grün, und die drei Auszubildenden Nicole Riering, Franziska Peters und Lukas Frese gehen fleißig ans Werk.

3000 Eichen und 500 Sträucher werden gepflanzt

Gepflanzt werden rund 3000 Eichen und 500 Sträucher. Dazu gehören unter anderem die Stieleiche, die Traubeneiche, die Winterlinde, der Wildapfel, die Wildbirne, Schwarzer- und Roter Holunder und das Pfaffenhütchen. Aufgrund von Trockenheit und Borkenkäferbefall musste der alte Fichtenbestand aus Verkehrssicherungsgründen nahezu vollständig entfernt werden. „Alles, was wir übernehmen konnten, haben wir jedoch erhalten“, erklärt Julius Wojda, Revierförster beim RVR Ruhr Grün.
Die Maßnahme der Pflanzaktion wurde bereits 2020 im Arbeitskreis Baerler Busch erarbeitet und vom Betriebsausschuss von RVR Ruhr Grün und der Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl beschlossen. Hans-Gerd Bosch, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung und Dietmar Beckmann, Fraktionsvorsitzender Bündnis90/Die Grünen, waren bei der Pflanzaktion vor Ort. Hans-Gerd Bosch zeigt sich begeistert: „Dass hier wieder neu angepflanzt wird, ist eine fantastische Sache. Vor allem, dass einheimische Pflanzen eingesetzt werden. Hier wird eine neue Biologie und ökologische Aufwertung aufgebaut, Tiere finden einen Unterschlupf. Wir sind sehr froh, dass wir diese erste beschlossene Maßnahme nun umsetzen können und dass der RVR uns in allem so gut berät.“

"Totholzhaufen bieten vielen Tieren ein Habitat"

In Totholzstämmen oder abgestorbenen Ästen bauen viele Waldbewohner Höhlen zum Brüten, finden Nischen als Unterschlupf und reichlich Nahrung. „Totholzhaufen bieten vielen Tieren, vor allem Insekten, ein Habitat“, weiß Dr. Dirk Bieker, Fachgebietsleiter Ökologisches Bodenfondsmanagement beim RVR Ruhr Grün.
Zudem, das unterstreicht der Experte, sei nun eine gute Zeit zu pflanzen. Es müsste allerdings in den nächsten Wochen mehr Regen und kühlere Temperaturen geben, damit alles gut anwächst. „Die verschiedenen Sträucher des Waldrands werden in Gruppen von 3 mal 3 gepflanzt, damit die verschiedenen Straucharten sich nicht gegenseitig am Wachstum hindern und jede Art ihren Platz im Waldrand findet.“
Im Mai/Juni dieses Jahres, darin sind sich Wojda und Bieker einig, sollten bereits erste sichtbare Ergebnisse der Pflanzaktion zu sehen sein.

Waldbaukonzept des Landes NRW

Alle Maßnahmen, die im Baerler Busch umgesetzt werden, richten sich nach dem Waldbaukonzept des Landes NRW, in dem die Klimaanpassung an oberster Stelle steht. „Dass wir unsere Arbeit hier so fortführen können, wie bisher, liegt uns sehr am Herzen“, macht Dr. Dirk Bieker noch einmal deutlich. „Die Vitalität einzelner Bäumer kann durch gewisse Eingriffe, zu denen auch Baumfällungen zählen, gezielt verbessert werden.“ Bei einem kleinen Rundgang durch das Waldgebiet, zeigt der Experte auf die vielen Baumstümpfe. „Manche Baumfällungen sind einfach nötig, um einen gesunden, gemischten Wald zu erhalten. Werden Buchen zum Beispiel größer, bedrängen sie sich gegenseitig, nehmen sich Licht und Nährstoffe. Der Förster entscheidet dann, welcher Baum gefällt werden muss, damit die anderen um ihn herum eine gesunde Zukunft haben.“

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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