Blick nach vorn: Duisburgs OB Sören Link und seine Führungsriege benennen Themenschwerpunkte fürs kommende Jahr

OB Sören Link: "Duisburg ist besser als sein Ruf!" Fotos: Frank Preuß
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„Duisburg ist wieder zum Leben erwacht. Die Gesellschaft bringt sich wieder ein. In der Verwaltung wird wieder entschieden. Wir bagatellisieren nicht, beschönigen nichts. Wir werden nichts aussetzen, nichts auf kommende Amtszeiten verschieben.“ Ein Jahr im Amt, bat Oberbürgermeister Sören Link nicht zur großen Rückschau, sondern zum Blick nach vorne. Gemeinsam mit seiner Dezernenten-Riege stellte er Themenschwerpunkte und konkrete Projekte fürs kommende Jahr vor.

„Mein Projekt heißt Duisburg“, unterstrich der OB seine Gesamtverantwortung für die Stadt. Den durch Spenden finanzierten Wiederaufbau des historischen Mercator-Hauses unter Federführung der Bürgerstiftung Duisburg nannte er als sein konkretes Projekt, ist es für den Oberbürgermeister doch identitätsstiftend für Duisburg. „Mercator steht für ein offenes, tolerantes, bildungsbewusstes Duisburg.“ In einem Jahr soll die Realisierung des Projektes deutlich vorangeschritten sein.

Stadtdirektor Reinhold Spaniel (Dezernat für Arbeit, Soziales, Sport und Personal) will sich, wie er sagt, „drei Megathemen“ widmen: demografischer Wandel, Pflege und Inklusion. Besonders die Inklusion liegt ihm am Herzen. Inklusion (= Einschluss) bedeute, dass keine gesellschaftliche Gruppe, beispielsweise behinderte Menschen, mehr eigens integriert werden muss. „Alle Menschen sind selbstverständlicher Teil der Gesellschaft“. Dieser Anspruch, so Spaniel, sei kein „Sozialgedöns“. „Inklusion ist ein Menschenrecht.“ Die komplette Verwaltung müsse sich daher mit dem Thema auseinandersetzen. Für das Jahr 2014 kündigte der Stadtdirektor den vierten Sozialbericht zur Lebenslage Behinderter an.

Die Haushaltssanierung ist, ganz klar, vordringliches Thema von Stadtkämmerer Dr. Peter Langner. „Wir sind auf einem guten Weg!“ Das Jahresergebnis 2012 sei so gut wie zuletzt vor 20 Jahren gewesen. Den Weg gelte es nun konsequent fortzuschreiten, gebe es doch eine zwingend vorgegebene Zielvereinbarung mit dem Land, bis Ende des Jahrzehnts einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.

Wolfgang Rabe, Dezernent für Sicherheit und Recht, verkündete den Neubau von zwei Feuerwachen: an der Krefelder Straße/Jägerstraße in Rheinhausen als Ersatz für die alte Feuerwache 6 an der Friedrich-Ebert-Straße und an der Mercatorstraße in der Duisburger Innenstadt, um „näher an die Menschen heranzurücken“ und somit die geforderten Zeitvorgaben – spätestens in neuneinhalb Minuten am Einsatzort zu sein – einhalten zu können.

Die Stärkung der Bildungslandschaft, Schwerpunkt Ausbau der U3-Betreuung, ist Thema von Thomas Krützberg, Dezernent für Familie, Bildung und Kultur. Zum 1. August wird es in Duisburg 3014 Plätze zur Betreuung ein- bis dreijähriger Kinder geben (2007 waren es noch 231 Plätze). Das entspricht dann einer Versorgungsquote von 37 Prozent, gesetzlich gefordert sind 32 Prozent. Weitere 500 Plätze kommen in den nächsten Jahren dazu. Darüber hinaus gibt es 350 Plätze zur Betreuung von Kindern unter einem Jahr. Die Versorgungsquote bei der Betreuung über Dreijähriger liegt bei 95,2 Prozent.

Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum möchte die planerischen Grundlagen für das Mercatorquartier inklusive Wiederaufbau des Mercatorhauses noch in 2013 schaffen. Zügig voran schreiten die Renovierung des LehmbruckMuseums, die Arbeiten an der Stadtmauer, am Stadtfenster. Mehr Zeit brauchen dagegen Projekte wie die Bahnhofsplatte. Im Fokus zudem Hochheide, Laar und der Grüngürtel Nord. aurelis könnte schon in diesem Jahr erste Objekte auf der so genannten „Duisburger Freiheit“ (südlich des Hauptbahnhofes) zur Vermarktung bringen. Auf die Frage nach dem Baubeginn des Factory Outlet Centers (FOC) reagierte Tum verhalten. Am Ratsbeschluss zum FOC werde festgehalten, am Planungsverfahren weiter gearbeitet. „Alles andere ist Sache des Investors“.

Das städtische Baumkonzept präsentierte Umweltdezernent Dr. Ralf Krumpholz. In den Jahren 2013 und 2014 kündigte er die Pflanzung von 680 Bäumen an, rund 500 als Ersatz-, an die 200 als Neupflanzungen. Ob diese Ankündigung allerdings die Gegner der angekündigten Platanenfällungen an der Mercatorstraße beruhigen kann, ist fraglich.

OB Sören Link möchte gemeinsam mit seiner Führungsriege nun jährlich zum Blick nach vorne bitten. Denn: „Duisburg ist wesentlich besser als sein Ruf. Wir brauchen uns beileibe nicht zu verstecken!“

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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