Der Umwelt zuliebe
Fahren wir in Zukunft alle elektrisch?

Wenn es darum geht, CO2 einzusparen und gleichzeitig die Mobilität der Menschen zu gewährleisten, scheint für viele Politiker das Elektroauto ein Allheilmittel zu sein und es wird davon gesprochen, dass die Zukunft elektrisch ist. Um ehrlich zu sein: Ich glaube nicht daran. Dabei will ich jetzt gar nicht herumtheoretisieren, welches Fahrzeug nun klimafreundlicher ist. Das überlasse ich gern den Experten. Ich betone nur, dass ich hoffe, dass diese in ihre Berechnungen den kompletten Lebenszyklus eines Autos mit einbeziehen, also auch Herstellung und Verschrottung und nicht nur das Fahrzeug im laufenden Betrieb.
Der Grund, der viele davon abhalten wird, sich ein E-Auto anzuschaffen, sind eher finanzieller Natur: Hohe Anschaffungskosten, geringer Wiederverkaufswert, hohe Stromkosten.
Ja, es gibt Arbeitsplätze, die nur mit dem PKW erreichbar sind. Aber ehe man sich für den Job verschuldet, rechnet man doch mal nach, wie lange man arbeiten muss, um die Kosten wieder reingeholt zu haben. Da wird mancher zu dem Entschluß kommen, dass er sich finanziell besser stellt, wenn er den Job nicht antritt. ( Meine Erfahrungen bei der Stellensuche zeigen, dass es überhaupt kein Problem ist, einen Job, der irgendeinen Haken hat, nicht anzunehmen. Sofern man keine völlig unrealistischen Vorstellungen von der Arbeitswelt hat, dauert es meist nicht lange, bis man etwas Akzeptables gefunden hat. Und sollte das mal doch nicht klappen, könnte unterm Strich immer noch mehr Geld übrig bleiben, wenn man einen schlechter bezahlten Job um die Ecke annimmt als einen besser bezahlten, für den man aber erstmal ein Auto kaufen und dafür Schulden machen muss. )
Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Jobs, die nur mit dem Auto erreichbar sind, unbesetzt bleiben. Wenn nicht mehr vorausgesetzt werden kann, dass jeder ein Auto hat, erfordert es nur ein wenig Umdenken - auch von Seiten der Abeitgeber. Da wird es zum Beispiel Arbeiten geben, die sich problemlos im Homeoffice erledigen lassen. Und es gibt immer auch qualifizierte Arbeitnehmer, die mit dem Fahrrad nicht länger als eine halbe Stunde zur Arbeit brauchen.
Ich finde, um CO2-Emissionen zu senken und weiterhin Mobilität zu gewährleisten, ist es ein Fehler, sich einseitig auf Elektroautos zu fokussieren, sondern es muss noch viel mehr dazu kommen, wie zum Beispiel ein Tempolimit, Abschaffung klimaschädlicher Subventionen, Ausbau des Radwegenetzes, Investionen in den ÖPNV, so dass man damit sowohl kostengünstig als auch zuverlässig unterwegs ist und nicht entweder...oder.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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