Seniorenbeirat und Kulturausschuß

Nachdem der Seniorenbeirat in der vergangenen Woche so ziemlich unspektakulär seine letzte Sitzung in dieser aktuellen, laufenden Wahlperiode über die Bühne brachte, soll an dieser Stelle noch aus der März-Sitzung des Kulturausschusses berichtet werden.

Die Türkische Bibliothek in der Stadtbibliothek Duisburg wurde in diesen Tagen 40 Jahre alt. Die Drucksache 14-0199 blickt auf diese Zeit zurück und stellt lobend die gegenwärtige Arbeit hervor. Yilmaz Holtz-Ersahin betreut sie zur Zeit; da er in der Verwaltungsvorlage nicht augenfällig erwähnt wird, soll dies an dieser Stelle nachgeholt werden.

Die Drucksache 14-0207 geht auf die Förderung der freien Kulturarbeit in Duisburg ein.

"Bei den Kulturbetrieben – Fachbereich Kulturbüro - existiert eine Künstlerdatei, in der rund 500 Freie Kunst- und Kulturschaffende registriert sind (alle Sparten). Diese Datei dient als Grundlage für Informationen sowie Initiativen und dokumentiert die lebendige „Freie Szene“.

- Seit mehreren Jahren besteht – initiiert durch das Kulturbüro - ein Künstler-Stammtisch, der sehr rege durch die Duisburger Künstlerinnen und Künstler besucht wird. Hier besteht für das Kulturbüro die Möglichkeit des regelmäßigen Austauschs in partnerschaftlicher Atmosphäre mit den Freien Kunst- und Kulturschaffenden.
- Seit Anfang des Jahres 2002 existiert über die Freie Kunst- und Kulturszene eine eigene Radio-Sendung mit dem Titel „Dunkelweiß“. Hierzu konnte das Kulturbüro einen engagierten Duisburger Künstler finden, der diese Sendung mittlerweile eigenständig konzipiert und moderiert.

- Es finden auch regelmäßig Vollversammlungen der Freien Kunst- und Kulturschaffenden statt. Auf der letzten Vollversammlung im März 2013 wurden neue Vertreter aus der Mitte der Künstlerschaft für den Kulturbeirat für die Jahre 2013 und 2014 gewählt. Dies sind Jochen Duckwitz (Bildende Kunst) und Sascha Bauer (Theater).

- Eine aussagefähige Homepage des Kulturbüros wurde erarbeitet und wird ständig aktualisiert. Die durch den Kulturbeirat geförderte Website www.kunstdu.de der Duisburger Künstler dient dabei als Verknüpfung und Ergänzung.

- Seit vielen Jahren erhalten alle Interessierten regelmäßig einen Online - Newsletter des Kulturbüros. Dieser richtet sich vor allem an die Freien Kunst- und Kulturschaffenden, jedoch selbstverständlich auch an Vereine, Institutionen, Einrichtungen, Behörden oder kunst- und kulturinteressierte Bürgerinnen und Bürger.

- Die Duisburger Künstlerszene öffnete zum „Tag des offenen Ateliers“ vor zehn Jahren erstmals gleichzeitig ihre Ateliers im gesamten Stadtgebiet. Im Oktober 2013 fand die Veranstaltung zuletzt statt. In 2014 wird dieses Kunstwochenende voraussichtlich am 24. und 25. Oktober stattfinden.

- Neben den Projektfördermitteln stehen auch Mittel des Rockförderetats zur Verfügung. Aus diesem Etat werden die beiden großen Projekte Park-Kult-Tour-Festival und Euro Rock finanziert," ist dort beispielsweise nachzulesen.

Die Richtlinien zur Förderung der freien Kulturarbeit in der Stadt Duisburg wurden mittels Ratsbeschluß vom 9.11.1998 in Kraft gesetzt. Genau 40 Projekte in den Sparten Bildende Kunst, Theater, Musik, Film, Literatur und Spartenübergreifen wurden im Kalenderjahr 2013 mit genau 65.200 € gefördert.

Wie schon aus der Tagespresse bekannt, zieht das Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie in das Stadtarchiv. Um die Räume herzurichten, gibt die Stadt 500.000 €. Sie werden beispielsweise für den barrierefreien Ausbau der sanitären Anlagen, die "Ertüchtigung" der Aufzugsanlage, den Brandschutz und weiteren Kleinkram ausgegeben.

Die "Deutsche Oper am Rhein Theatergemeinschaft Düsseldorf-Duisburg gGmbH" hat das Geschäftsjahr 2012/2013 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 622.968.40 € abgeschlossen. Die Städte Duisburg und Düsseldorf, das Land Nordrhein-Westfalen und der Freundeskreis der Deutschen Oper müssen insgesamt 36.877.991,37 €. Duisburg muß 10.544.500,- Euro berappen.

"Für das Geschäftsjahr 2012/2013 wurde ein bilanzieller Jahresfehlbetrag in Höhe von 623 TEUR festgestellt. Dieser entstand auf Grund folgenden Sondereffektes und hat daher bedingte Aussagekraft: Während im Vorjahr die Spielzeit 2012 bereits Anfang Juli endete und dadurch die Rückstellung für noch nicht genommenen Urlaub geringer ausfiel, begannen die Theaterferien 2013 erst später, so dass hohe Rückstellungen zu bilden waren. Die erfolgswirksame Auswirkung dieser Rückstellungen lag in 2012/2013 bei 1.035 TEUR. Operativ, d.h. ohne Berücksichtigung dieses Umstandes wurde also ein Jahresüberschuss erwirtschaftet. Die Ursache liegt also in der Lage der Theaterferien, die sich durch das vom Kalenderjahr abweichende Geschäftsjahr (1.8. bis 31.7.) besonders stark auswirkt und zu Verschiebungen von Aufwand von einem Geschäftsjahr zum nächsten führt," begründet die Drucksache 14-0256 den Verlust.

Das Opernhaus Düsseldorf hat im Berichtszeitraum 304 Vorstellungen, das Theater 126 Vorstellungen durchgeführt. In Düsseldorf lagen die Eintrittskartenerlöse bei 4,245 Millionen Euro, in Duisburg bei 1,517 Millionen Euro. In Düsseldorf kamen 171.400 Besucher, in Duisburg 81.800. Weitere Details zur wirtschaftlichen Entwicklung der DOR können in der oben genannten Drucksache nachgelesen werden.

Eine Sache würde mich persönlich mal interessieren? Gibt es eigentlich Bürgerreporter beim Lokalkompass, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit Veranstaltungen der DOR besuchen? Wie sind seine Erfahrungen damit? Bekommt man dort Presse-Eintrittskarten?

Außerdem wurde in der Ausschuß-Sitzung auf das Landesprogramm "Kulturrucksack NRW" eingegangen.

"Die Zeit zwischen 10 bis 14 Jahren ist eine faszinierende Zeit, eine Abenteuerreise ins Erwachsenwerden: Ein Alter, in dem sich Gesicht, Körper und Geist deutlich seh-, hör- und fühlbar verändern. Eine Zeit, in der sich ausprobiert werden muss - zur Orientierung, in welche Richtung sich das Selbst entwickeln kann. Eine Zeit, in der dem suchenden jungen Menschen eine möglichst große Vielfalt an Mosaiksteinen für die kreative Gestaltung des späteren Erwachsenen Ichs dargeboten werden sollte!

Deswegen hat es sich der Kulturrucksack Duisburg zur Aufgabe gemacht, diese besondere Zeit mit intensiven, spannenden und neuen Eindrücken zu nähren und mit den Jugendlichen mittels interaktiven Kulturaktionen (in den Bereichen bildende Kunst, dem Theater, der Literatur, dem Tanz, der Musik) auf die Reise zum Ich zu gehen.

Der Duisburger Kulturrucksack läuft weiterhin an fünf Duisburger Schulen
 Förderschule Emscherstraße, Comenius Hauptschule, Realschule Süd, Gesamtschule Globus am Dellplatz, Max-Planck Gymnasium
in Kooperation mit Einrichtungen
 Amt für schulische Bildung/SchulKulturKontaktStelle, Jugendamt, Theater Duisburg, LehmbruckMuseum, Reibekuchentheater/KOM‘MA, Stadtbibliothek, Deutsche Oper am Rhein, Musik- und Kunstschule Duisburg, Duisburger Philharmoniker/Klasse Klassik
und KünstlerInnen (mit und ohne Zuwanderungsgeschichte)
 Max Bilitza (Kampfkunst), Patrick Decavele und Lisa Kuhles (TänzerIn), Tomasz Kwapien (Beatbauer), David Alcàntara (bildender Künstler), Torsten Versteylen (Film), Steffi Lehmann (Schaupiel), Tobias Sicken (Musiker).

5 junge Scouts (Studentinnen) begleiten in der Pilotphase bis Ende des Schuljahres 2013/2014 jeweils zwei AGs mit 10 bis 14-jährigen Kindern/Jugendlichen an 5 Schulen und erkunden mit ihnen verschiedene Duisburger Kultureinrichtungen. Sie sind eine unersetzliche Brücke zwischen den Angeboten der Künstler und Kultureinrichtungen und der betreffenden Klientel. Sie arbeiten eng mit den SchülerInnen, LehrerInnen, Institutionen und KünstlerInnen zusammen. Sie gelten auch als Vermittler der Kulturinstitution, die durch längerfristige Zusammenarbeit herausfinden, welche Themen und Aktionen 10-14Jährige kulturell bewegen und wie man ihnen Lebensperspektiven aufzeigen kann. So können Institutionen sich bei ihren Mitmach-Aktionen auf die Bedürfnisse der Jugendlichen einstellen.
Die Scouts werden nach der Pilotphase weitere Aufgaben übernehmen. Mit ihrem Wissen werden sie individuelle Angebote mit KünstlerInnen und Institutionen für die Zielgruppe erarbeiten. Für die Institutionen sind sie Berater und Werber. Für die Jugendlichen sind sie Weltöffner und Wegbegleiter. Für die Schulen sind sie Mentor, Konzeptentwickler, Planer und Durchführer.

Neben den AGs können alle Duisburger Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren an den Projekten der freien Künstler teilnehmen und Mitmach-Angebote in den Institutionen besuchen (einzeln oder in Gruppen). In Kürze werden die ‚Cubus Kunsthalle‘‚ ‚die Säule‘, die Alte Feuerwache Hochfeld, das Jugendzentrum Angertaler Straße und die ‚ruhrorter hafenkids‘ den Kulturrucksack schnüren.
Was der Kulturrucksack kann:
 Zeit zum Staunen, Fühlen und Fasziniertsein schenken
 Kreativität, Selbstwertgefühl und Soft-Skills stärken
 Entwicklungswege eröffnen
 Körpergefühl fördern
 Vielfalt der Welt zeigen
 Hobbys, Berufe, Einrichtungen kennen lernen
 Biografien / Vorbilder entdecken
 Jugendlichen Gehör verschaffen und Mitspracherecht ermöglichen
 Mit Hilfe der Jugendlichen passgerechte Angebote entwickeln
 Bestehende Kulturkonzepte jugendgerecht überarbeiten
 Zukunftsweisende Ideen mit den Jugendlichen entwickeln
 Kultur als Grundlage für Bildung erkennen
 Sich in Duisburg als Mitbürger geschätzt fühlen
 Ein großes gemeinsames Team bilden
Angebote der kulturellen Bildung für 10-14 Jährige werden unter der gemeinsamen Dachmarke Kulturrucksack NRW gebündelt, mit dem passenden Logo versehen und ins Netz gestellt. Auf der Internetseite des Duisburger Kulturrucksacks (http:kulturrucksack.duisburg.de) werden KünstlerInnen, Scouts, Institutionen, Projekte, Mitmachende und die Angebote vorgestellt. Außerdem ist die Präsenz des Kulturrucksack Duisburg auf Facebook in Arbeit, da dies eine Plattform ist, mit der die Jugendlichen der Altersgruppe besonders gut erreicht werden können.
Als Angebote des Kulturrucksacks seien beispielhaft genannt:

‚Remember me‘
Ein Stück für 12-14Jährige!
Vom Jugendclub Spieltrieb des Duisburger Theaters
Ein bizarres, grausames, zugleich faszinierendes Stück über Mobbing von Jan Sobrie
Cedric hält sich für unschlagbar. Alle in der Klasse bewundern ihn. Für Mira ist er die Hölle. Sie ist sein Spielball, er demütigt und verletzt sie, wo immer er kann. Mira sucht Hilfe, umsonst. Nach außen verschließt sie sich, nur ihrem Tagebuch vertraut sie sich an. Als es Cedric in die Hände fällt, wird es für ihn zum gefundenen Fressen für eine neue Runde Spott und Mobbing. Die Situation eskaliert. Es kommt zu einem von Cedric verursachten Unfall, bei dem Mira ihr Gedächtnis verliert. Plötzlich kann sie ihrem Täter neu begegnen...

DU Dance Camp 2014
Top Tanzkünstler aus NRW werden euch durch ihre Styles führen: STREETDANCE, CONTEMPORARY DANCE und ORIENTAL DANCE!
Das "DU Dance Camp" öffnet zum zweiten Mal die Tanzpforten in der Alten Feuerwache Duisburg. Engagierte Tanzkünstler werden mit euch die Tanzfläche rocken! Ein professionelles Angebot für alle, die Lust haben und den Tänzer in sich entdecken wollen!

Tanzunerfahrene sowie auch Tanzerfahrene kommen hier auf ihre Kosten. Die Energie der Künstler und der großen Gruppengemeinschaft wird für den ultimativen Spaß sorgen!

Auf euch warten vier Tage Trainingslager und ein Auftritt bei dem ihr euer Können auf der Bühne zeigen könnt – und zu dem eure Freunde und Familien natürlich eingeladen sind!
Sei dabei, beim zweiten DU Dance Camp! Es gibt 40 Plätze.

Im Rahmen des Landesprogramms werden jährlich 103.461 EUR für die Umsetzung der Kulturprojekte zur Verfügung gestellt. Der geforderte 20%-ige Eigenanteil wird in Form von bereits bestehenden kulturellen Angeboten der Stadt Duisburg erbracht, so dass keine finanzielle Mehrbelastung entsteht," berichtet die Drucksache 11-1154/1.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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