Hamborn, Emscherstrasse 204
Stolpersteine für Edith und Bernard Goldfarb zu denen ihrer Eltern und ihres Bruders hinzugefügt

Nach 90 Jahren durch Stolpersteine vereint
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Schülerinnen und Schüler des Hamborner Abtei-Gymnasiums legten, unterstützt vom Duisburger Jugendring, 2 weitere Stolpersteine der Erinnerung vor das Haus 204 in der Emscherstraße nahe dem Hamborner Altmarkt.
Das Besondere an diesen neuen Stolpersteinen ist, dass Edith und Bernard Goldfarb die Verfolgung durch die Nazis, anders als ihre Eltern und ihr jüngerer Bruder, überlebt hatten´. Sie konnten 1939 mit einem Kindertransport über die Niederlande nach England gebracht werden. Edith war damals 14 Jahre alt, ihr Bruder Bernard 11.
Die Schülerinnen und Schüler des Abtei-Gymnasiums hatten sich mit dem Leben der Geschwister auch deshalb beschäftigt, da Edith bis zu ihrer Flucht Schülerin des Abtei-Gymnasiums gewesen war. Die Verbindung zur Schule hatte noch Bernard Goldfarb selbst im Jahre 2007 gesucht und hergestellt. Aus dieser Verbindung heraus hat sich am Abtei-Gymnasium im Rahmen ihres Schulprojekts "Das Abtei vergisst nicht" eine intensive Beschäftigung mit dem Schicksal der Familie Goldfarb entwickelt. Dies drückte sich während der Zeremonie zur Stolpersteinlegung im Verlesen von 10 Texten zum Leben von Edith und Bernard Goldfarb und Gedanken dazu aus.
Die Verlegung der Stolperstein selbst wurde durch Nachkommen von Edith und Bernard Goldfarb vorgenommen. Die Witwe von Bernard Goldfarb und etliche Nachkommen hatten diese Zeremonie zum Anlaß für ein Treffen der Familie in der Geburtsstadt ihrer Vorfahren genutzt. Sie waren extra aus Kanada hierher gekommen.
Eine Schülerin erzählte mir, dass sie bereits bei der Verlegung von 5 Stolpersteinen dabeigewesen sei. Mir kam in dem kurzen Gespräch der Gedanke, dass es im Rahmen des Schulschwerpunktes "Erinnerungs- und Geschichtskultur" sicher ein lohneneswerter Aspekt auch die Beschäftigung mit dem Widerstand z.B. im Dichterviertel gegen die Nazi-Diktatur sein könnte. Denn für Gegenwart und Zukunft wird es ja besonders wichtig, aus der Erfahrungen des Widerstands zu lernen - motiviert durch die Kenntnis der Leiden und Erfahrungen der Opfer des faschistischen Systems. Denn es kommt ja darauf an, nicht erst nach einer faschistischen Machtergreifung den Widerstand zu entwickeln sondern sich von Anfang an gegen eine Entwicklung rechter, rassistischer und faschistischer Tendenzen zu stellen - ihnen und auch ihren "geistigen Türöffnern" keinen Raum zu geben.

Autor:

Claus Thies aus Duisburg

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