Lobbyismus

und seine Wirkung auf uns

Auch wenn wir uns darüber oft nicht im Klaren sind, sind die Auswirkungen bestimmter Lobbygruppen auf die Gesellschaft enorm.

Nehmen wir mal die amerikanische Waffenlobby. In den USA bilden sich die Menschen ein, sie bräuchten eine Waffe, um ihr Haus zu verteidigen bzw. es sei zu gefährlich, sich ohne Waffe in bestimmte Stadtviertel zu wagen. Dabei wird geflissentlich ignoriert, dass der Waffenbesitz die Gewaltspirale eher noch stiegen lässt.

Und hierzulande? Bevor wir uns über waffenverrückte Amerikaner lustig machen, sollten wir uns mal an die eigene Nase packen, denn auch hier gibt es eine sehr einflußreiche Lobby, die einer eigentlich wegen Klimaschutz notwendigen Verkehrswende im Weg steht: Die Autolobby. Die lässt uns glauben, ein Tempolimit, Einrichten verkehrsberuhigter Bereiche und die Aufgabe der Laternenparker-Regelung bedeutet das Ende der persönlichen Freiheit. Aber ist das wirklich so?

Nehmen wir das Tempolimit. Man ist mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung gar nicht mal später am Ziel als ohne, denn die unterschiedlichen Geschwindigkeiten führen oft zu stockendem Verkehr. Zudem ist man mit Tempolimit entspannter und stressfreier unterwegs, und das Risiko schwerer Unfälle ist geringer.

Wenn die Straßen rund um Schulen zu verkehrsberuhigten Bereichen werden, befürchten Eltern, ihr Kind nicht mehr ausreichend vor möglichen Gefahren schützen zu können, wenn sie es nicht mehr mit dem Auto bis vor das Schultor fahren zu können. Dass dabei aber eine der größten Gefahren von den Elterntaxis selbst ausgeht, wird dabei völlig ausgeblendet.

Und was das Laternenparken angeht, bedeutet es wirklich einen Verlust an Freiheit, nicht mehr überall am Straßenrand parken zu können? Wir haben seit geraumer Zeit eine Garage und wissen den Vorteil, einen festen Platz für sein Auto zu haben und nicht auf der Suche nach einem Parkplatz mehrmals seine Runden zu drehen durchaus zu schätzen. Die 5 Minuten Fußweg und die Garagenmiete nehmen wir dafür gern in Kauf.