Mahn- und Gedenkveranstaltung des DGB Niederrhein
Vor 90 Jahren, 2. Mai 1933: Der Nazi-Terror zerschlägt die deutschen Gewerkschaften - Nie wieder!!

Denkmal für die 4 von den Faschisten ermordeten Gewerkschafter mit Schrifttafeln
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  • Denkmal für die 4 von den Faschisten ermordeten Gewerkschafter mit Schrifttafeln
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Heute am 2. Mai 2023 erinnerte der DGB-Niederrhein an die Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Faschisten vor 90 Jahren. In Duisburg gingen die Nazis besonders brutal vor, folterten etliche Gewerkschaftsaktivisten und ermordeten die Gewerkschafter Johann Schlösser, Julius Birck, Michael Rodenstock und Emil Rentmeister.
Der DGB Niederrhein mit seiner DGB-Jugend führte an diesem 90. Jahrestag der brutalen Ereignisse eine Mahn- und Gedenkveranstaltung durch. Daran nahm eine Delegation von jungen israelischen Gewerkschaftern teil. So wurden unter sachkundiger Unterstützung von Jörg Weißmann und Thorsten Fischer vom Heimatverein Hamborn anschließend auch Stationen des jüdischen Gedenkens besucht.
Die Teilnehmer wurden im Gewerkschaftshaus von Angelika Wagner, unserer DGB-Vorsitzenden am Niederrhein, begrüßt. Sie machte dabei eindringlich deutlich, dass es uns als Gewerkschfafter nicht allein ums Mahnen und Erinnern gehen kann, sondern das wir dies verbinden mit der Schärfung unserer Wachsamkeit gegenüber Faschismus, Rassismus und jeder Form der Diskremierung in der Gesellschaft.
Anschließend wurde zum Mahnmal für die 4 ermordeten Gewerkschafter zur Ruhrorter Straße 11, wo 1933 das Gewerkschaftshaus stand, gefahren. Dort warteten bereits weitere Teilnehmer. In seiner Ansprache schilderte Mehmet Barlas von der DGB-Jugend, dass sie den Antikriegstag zum Anlaß genommen hätten, sich mit der Geschichte des 2. Mai 1933 auseinanderzusetzen. Dabei sei eine Broschüre und eine Ausstellung, die für diese Veranstaltung an der Gedenkstätte aufgestellt wurde, entstanden. Titel: "2.Mai 1933 - Tatort Duisburg". Bei ihren Recherchen und in der Beschäftigung zu  diesem Thema sei ihnen deutlich geworden, welche Standhaftigkeit die Kollegen und ihre Familien gegen den brutalen faschistischen Terror gezeigt hatten. Sie hätten gelernt, so eine Entwicklung darf nicht noch einmal zugelassen werden.
Es waren gerade diese Aussagen von Mehmet Barlas zur Wirkung der Beschäftigung der DGB-Jugendgruppe mit diesen Ereignissen um den 2. Mai 1933, die verdeutlichten, wie wichtig gerade die selbständige Beschäftigung mit dem Thema für die Herausbildung eines gefestigten antifaschistischen Bewußtseins für die nachfolgenden Generationen ist.
Jörg Weißmann und Thorsten Fischer wiesen anschließend darauf hin, dass die Familien der Gewerkschafter praktisch in Sippenhaft genommen wurden, ihnen wurde unmittelbar die materielle Lebensgrundlage entzogen. Sie konnten anfangs nur durch die Unterstützung von Netzwerken vor allem der Roten Hilfe überleben.
Anschließend führten Jörg Weißmann und Thorsten Fischer ausgehend vom Denkmal für die Gewerkschafter:innen am Burgplatz über die Salvatorkirche, den Garten der Erinnerung , die neue Synnagoge bis hin zum Anne-Frank-Mahnmal zu Stationen jüdischen Gedenkens. Jedesmal wußten sie detailreich und äußerts kompetent zu den jeweiligen Stationen und den mit ihnen verbundenen Menschen zu berichten. Besonders ergreifend war es, als an der ehemaligen Synagoge der jüdische Dolmetscher ein Gebet zelebrierte.
Insgesamt war es eine wichtige Veranstaltung, von der zu wünschen ist, dass sie auch in die betriebliche Arbeit der DGB-Gewerkschaften einwirkt.

Autor:

Claus Thies aus Duisburg

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