Gold und Bronze für die Ultras!

Sie hatten ihre eigene WM: Sonja Beba und Wolfgang Beba präsentieren ihre Medaillen. Sonja ließ die Konkurrenz in Lisse komplett hinter sich, Wolfgang fehlten noch 273 Punkte zu Silber. WA-Fotos: Preuß
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  • Sie hatten ihre eigene WM: Sonja Beba und Wolfgang Beba präsentieren ihre Medaillen. Sonja ließ die Konkurrenz in Lisse komplett hinter sich, Wolfgang fehlten noch 273 Punkte zu Silber. WA-Fotos: Preuß
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Passend zur Leichtathletik-WM in Daegu erreicht uns diese Nachricht: Duisburg hat eigene "WM"-Teilnehmer: Nach wochenlangem gemeinsamen Training gingen Sonja und Wolfgang Beba zusammen mit ihrem Trainer Heinz Brosinski auf die Reise nach Lisse (Niederlande). Dort wurde die Weltmeisterschaft im Ultramehrkampf in 14 beziehungsweise 20 Disziplinen ausgetragen.

Zehnkampf war gestern: Wolfgang Beba startete in der Altersklasse M 50 im 20-Kampf. Bei diesem Marathon an Disziplinen kann ein Athlet nur darauf hoffen, durchzukommen. An besondere Leistungen ist da nicht zu denken. Dennoch: Wolfgang Beba entschied die 100 Meter für sich in 14,08 Sekunden, eine Leistung, die in der Klasse M 50 durchaus sehenswert ist. Auch mit 4,44 Metern im Weitsprung sammelte er wertvolle Punkte, musste sich jedoch im anschließenden 200 Meter-Hürdenlauf zwei Italienern geschlagen geben, die später auch im Endergebnis die Nase vorn hatten. Am ersten Tag folgten die Disziplinen Speerwurf, 5 000 Meter, 800 Meter, Hochsprung, 400 Meter, Hammerwurf und 3 000 Meter Hindernis. Ein Konkurrent musste bereits am ersten Tag aufgeben.

Auch Sonja Beba begann ihren Wettkampf bei den Frauen passabel. 100 Meter-Hürden absolvierte sie in 17,8 Sekunden. Auch die nachfolgende von ihr ungeliebte Disziplin Hochsprung meisterte sie mit einer persönlichen Bestleis-tung von 1,41 Metern. Das hat Seltenheitswert. „Beim Ultramehrkampf, Bestleistungen zu holen, ist eigentlich nicht möglich“, betonte dann auch Sonja Beba, die nach dem anschließenden Sieg über 1 500 Meter in erstaunlichen 5:07,26 Minuten das Feld anführte. Es folgten 400 Meter Hürden, Kugelstoßen und 200 Meter – am Ende des ersten Wettkampftages sprang ein beachtlicher Punktevorsprung vor der Konkurrenz heraus. Nun hieß es ausruhen, um für den folgenden Tag wieder Kräfte zu sammeln.

Schwere Beine – jeder, der Leistungssport betreibt, kennt das Phänomen: Sie gehörten am zweiten Tag bei den Ultramehrkämpfern zu den ungeliebten Begleitern. Doch es hieß: Weitermachen!

Für Wolfgang folgten 110 Meter Hürden, Stabhochsprung, 200 Meter, Diskuswurf, 3 000 Meter, 400 Meter Hürden, Kugelstoßen, 1 500 Meter und Dreisprung, sodass ihn nur noch eine Disziplin von seinem ersten Ultramehrkampf trennten: die 10 000 Meter. Mit der Unterstützung aller Zuschauer wurden die Läufer auf die Strecke geschickt, vor der man nach zwei anstrengenden Tagen mehr als Respekt hatte.
Wolfgang lief eine sehr gute Zeit von 47:20,0 Minuten, mit 566 Punkten war dies seine punktstärkste Disziplin. Dieses Resultat brachte ihm in der Endabrechnung hinter den beiden Italienern die verdiente Bronzemedaille ein.

Für Sonja hieß es am zweiten Tag kämpfen, um ihre Führungsposition halten zu können. Die 100 Meter, der Weitsprung und ein starker 400 Meter-Lauf ließen den Abstand größer werden. Nun trennten die Duisburger Athletin nur noch fünf Disziplinen vom ersehnten Weltmeistertitel. Mit Speer- und Diskuswurf, sowie der 200 Meter-Hürdendistanz waren dies jedoch Disziplinen, bei denen die Gegner durchaus noch sehr gefährlich werden konnten. Den Punkteverlust konnte sie jedoch mit einem taktisch geschickt gelaufenen 800 Meter-Rennen locker wieder aufholen.

Mit etwa 460 Punkten Vorsprung ging es an die letzte Disziplin des 14-Kampfes, die 3 000 Meter. Es war bereits ein leiser Triumph der Duis-burgerin, wusste sie doch, dass ihr bei dieser Disziplin keiner mehr gefährlich werden konnte. Sie musste einfach nur noch mitlaufen. Die Führungsgruppe schlug ein lockeres Anfangstempo an, was Sonja 2,5 Kilometer lang mitlief. Danach konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Das Tempo wurde angezogen, die Gegner konnten ihr nicht mehr folgen und so ging es allein in die Schlussrunde. „Die Stimmung im Stadion war überwältigend und der Sieg konnte bereits auf der Zielgeraden gefeiert werden“, freute sich Sonja, die sich den Traum, Weltmeisterin im doppelten Siebenkampf zu werden, an diesem Wochenende erfüllt hatte.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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