„Ist doch NUR Fußball!“ - Über jede Niederlage..... freut sich manch anderer.

Den Monat Mai muss man einfach lieben. Die Welt wird nach der öden kalten Jahreszeit endlich grün, bunt und warm.
Die Menschen beginnen tendenziell wieder mehr zu lächeln, selbst wenn sie mal nicht im Lotto gewonnen haben.
An einzelnen Tagen explodiert die Lebensfreude geradezu, nach langer vorsichtiger Anlaufphase, die sich Restjahr nennt.
Für große Feiern lassen sich nur wenige bessere Monate finden. Ein Feiertag reiht sich an den Nächsten, Hochzeitsglocken läuten allüberall wie fortwährend.

Kein Zufall, dass genau jetzt und hier die Saison sämtlicher Ligen endet, Finals vieler Wettbewerbe die Temperaturen aller Fans steigen lassen?

Die ewig produzierende Schlagzeilenmaschinerie der Medien läuft heiß, suggeriert überschäumende Sensationen, historische Momente für die Ewigkeit, die bald schon im Rachen der Vergessenheit landen werden.

Jetzt aber, genau jetzt wird all das entschieden, worauf die Seele aller Fans und Aktiven seit dem Ende des vergangenen Sommers hinfiebert.

Diese Tage der Abrechnung bestimmen wie es endet oder weiter geht. Die Zeugnisse werden in Sekundenbruchteilen geschrieben und ausgehändigt.

In ihrer wahren Bedeutung maßlos übersteigert wird auch die letzte Faser von Rationalität weggespült von den großen Emotionen, als hätten die hier tatsächlich Platz.

Es passiert etwas, was auch immer, aber es gibt immer ein Szenario glücksüberschäumender Triumphatoren, nur Millimeter getrennt von scheinbar todesbetrübten Verlierern, Versagern, vom Schicksal gezeichneten abgrundtiefen....

Zweiten.??

Mal ehrlich: 99,9 % aller real existierenden Fans und Vereine würde auch mal gerne die vielen Kameras und Notizblöcke mit herzzerreißenden Tränen füllen, wenn es denn mal nur der 2te Platz sein sollte.
Vor exakt einem Jahr genoss ich die groooße Erfahrung einer herben Packung in einem solchen GROSSEN wie lang herbei geträumten Finale.
Der leiderfahrene, oft geprügelter aber dennoch unverbesserlichste Optimist kommt da schonmal ins Schlucken. Nicht nur in Bezug auf Bier und andere Erfrischungen.

Der immer noch nicht ausgerottete Satz „Ist doch nur Fußball!“ entfährt in solchen Umfeldern dann doch tatsächlich dem einen oder anderen Ignoranten.
Was?? Wie bitte??? Was bist du denn für.... nein, keine Chance.

Dies ist eines der Dinge, die nicht akademisch zu vermitteln sind. Leb es, oder vergiss es. So einfach ist das Leben selten.

Mitleid mit den Bayern? Kein Kommentar. Na gut, nur so viel:

Hört auf zu weinen!

Autor:

Peter Neppl aus Duisburg

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