"Dekorierte Schaufenster sind ein positives Bild": Ausstellung in leerstehendem Ladenlokal in Hochheide eröffnet

Bei der Ausstellungseröffnung (v.l.): Udo Vohl (Vorsitzender Freundeskreis Historisches Homberg e.V.), Brigitte Karhoff und Rosemarie Ring (Quartiersbüro) und Archivar Reinhard Stratenwerth Fotos: mMarjana Krinik
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Der Freundeskreis Historisches Homberg e.V. und das Quartiersbüro Hochheide luden zur Eröffnung einer Fotoausstellung mit historischen Ansichten von Hochheide ein.

Die Leerstände in den Einkaufsstraßen sind nirgends ein schöner Anblick. So war das auch beim Ladenlokal auf der Moerser Straße 243, das seit neun Monaten verwaist ist. Besser als leere Ladenlokale, ist es, diese zu bestücken. Und warum nicht mit einer ansprechenden Fotoschau? Und so hatte das Quartiersbüro Hochheide die Idee zu dieser Ausstellung. Und rannte beim Freundeskreis Historisches Homberg e.V. offene Türen ein. Nun sind dort bis Ende des Jahres im dortigen Schaufenster Exponate zu sehen, die bereits bei der Ausstellungseröffnung für reges Interesse und Austausch unter den Besuchern sorgen („Welche Straße ist das?“). Denn das Besondere an der Ausstellung ist es, dass den historischen Ansichten Fotos gegenüber gestellt wurden, die in heutiger Zeit entstanden. Unter der Prämisse „früher und heute“ können Betrachter hervorragend vergleichen und staunen.

Archivar Reinhard Stratenwerth, der die Auswahl der Fotos vorgenommen hat, berichtet: „Bei den Aufnahmen handelt es sich um Ansichten aus Homberg, Essenberg und Hochheide aus der Zeit zwischen 1900 und 1950.“ Stratenwerth wählte die Exponate aus seiner Sammlung aus, die aus 1.000 Ansichtskarten besteht. Auf diesen sind unter anderem Straßenzüge mit Gebäuden abgebildet, die zum Teil längst Neubauten gewichen sind. Faszinierend, wie wuselig es „seinerzeit“ auf den Hochheider Straßen aussah.

Historische Foto-Dokumente und bürgerliche Idylle

Historische Foto-Dokumente sind dabei: etwa aus dem Zweiten Weltkrieg oder als sich der Widerstand gegen den Abriss der Rheinpreussensiedlung formierte. Ein anderes Fotodokument zeigt bürgerliche Zechenhaus-Idylle oder als in Hochheide noch die Dampflok durchfuhr. Menschenmassen, die am Hochheider Markt das Kino stürmen, erkennt man auf einem anderen Exponat. Und auch Ansichten, als die Oberleitungsbusse oder die Straßenbahn durch den Ortsteil fuhren, dürfen nicht fehlen. Kaum Einer wird auch wissen, dass vor der Kirche an der Kirchstraße um 1912 ein Kiosk stand.
Udo Vohl, Vorsitzender Freundeskreis Historisches Homberg e.V. erklärt: „Wir sind dem Wunsch, eine Fotoausstellung zu realisieren, sehr gerne nachgekommen. Wenn die Schaufenster während des Leerstands dekoriert werden, ist das immer ein positives Bild nach außen.“ Vohl hat bereits in der Innenstadt ein ähnliches, über den Kulturbeirat gefördertes, Projekt begleitet, dass die Kunstszene mit einbezog.

Das Quartiersbüro und der Freundeskreis Historisches Homberg würden sich freuen, wenn sich weitere Besitzer von Ladenlokalen finden würden, die dem Beispiel des Ladeninhabers auf der Moerser Straße 243 folgen würden. „Das würde sicherlich zur Verschönerung des Stadtbildes beitragen“, ist Udo Vohl überzeugt. Bei diesem Leerstand, gibt es, womöglich auch dadurch, dass das Lokal positiv im Gespräch war, bereits Erfreuliches zu vermelden: Ab dem 1. Januar zieht dort ein neuer Friseursalon ein.

Übrigens: Interessierte, die die Fotos gern in ihrem Schaufenster präsentieren möchten oder Ideen haben, mit denen man Nachbarschaft unterstützen könnte, werden gebeten, sich beim Quartiersbüro zu melden.

Info:

Die Ausstellung wurde mithilfe des Verfügungsfonds Hochheide realisiert. Sie ist von Oktober bis Dezember parallel zu den Öffnungszeiten des Quartiersbüros (dienstags von 14 bis 16 Uhr, mittwochs von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 16 bis 18 Uhr und nach Absprache zu besichtigen. Bereits im Juli wurden erste Förderungen von bürgerschaftlichen Projekten auf den Weg gebracht. Weitere Aktivitäten, wie etwa Veranstaltungen, Workshops oder Kurse sollen folgen. Aber auch Projekte zur Öffentlichkeitsarbeit, Kinder- und Jugendangebote, Bewegungsangebote für Jung und Alt, kleine Verbesserungsmaßnahmen im Stadtteil oder Maßnahmen zur beruflichen Orientierung, sind denkbar. Über die Anträge entscheidet eine Jury, die mit Bewohnern aus Hochheide besetzt ist. Infos unter Telefon 02066/4696350 und auf www.quartier-hochheide.de.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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