Plaudern und stöbern sind wegen der Corona-Schutzmaßnahmen momentan nicht erlaubt - die Redaktion sprach mit Diakon Stefan Ricken und Mitarbeiterin Steffi Thus
Café Klamotte: Echt anziehend!

Stefan Ricken und Steffi Thus warten auf den Tag, an dem die Cafés endlich wieder öffnen dürfen. | Foto: Scholtheis
5Bilder
  • Stefan Ricken und Steffi Thus warten auf den Tag, an dem die Cafés endlich wieder öffnen dürfen.
  • Foto: Scholtheis
  • hochgeladen von Nadine Scholtheis

Kaffee, Kleidung, Begegnung - im Café Klamotte an den Standorten Homberg, Meiderich und Rheinhausen kommen Menschen zusammen. Zum Plaudern, stöbern und um die gemeinsame Zeit gemütlich bei einem Kaffee zu genießen. Eigentlich! Wenn die Ladenlokale der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Homberg, der Diakonie und der Caritas aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nicht wieder hätten schließen müssen. „Eine Zeit lang konnten wir nur eine begrenzte Anzahl an Personen einlassen, danach für zwei Wochen nur mit Termin öffnen. Das lief sehr gut, doch nun ist wieder alles komplett zu“, bedauern Stefan Ricken, Mitarbeiter der Gemeindecaritas beim Caritasverband Duisburg, und Steffi Thus, die als einzige festangestellte Mitarbeiterin in Homberg tätig ist. „Unseren Kunden, aber auch den vielen Ehrenamtlichen, fehlen die Kontakte sehr. Sie stehen in den Startlöchern und warten darauf, dass es endlich wieder losgehen kann.“ Unter den rund 160 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen aller Standorte hätten sich inzwischen echte Freundschaften entwickelt, man arbeite als festes Team zusammen. In die Arbeit fließe außerdem viel Herzblut und ein großes Engagement der Ehrenamtler.

"Offenes Ohr" war Vorläufer der Cafés

Das Café Klamotte in Rheinhausen eröffnete 2015 als erstes, die Einrichtung in Homberg erfolgte 2017 und im März vergangenen Jahres kam noch Meiderich dazu. Das Gesprächsangebot der Gemeinden, „Offenes Ohr“, war quasi der Vorläufer der Cafés. „Leider entwickelte sich das Projekt nicht gut und der Zulauf blieb aus. Wir wollten uns dann etwas Anderes überlegen - etwas, wo es die Menschen gerne hinzieht und das ohne Hemmschwellen. Die Idee der Cafés war geboren“, erzählt Stefan Ricken rückblickend.
Auch das kleine Café, das sich im rund 240 Quadratmeter großen Laden in Homberg befindet, musste leider schon vor längerer Zeit seine Pforten schließen. „Kleider-und Sachspenden erhalten wir derzeit sehr viele. Dennoch brauchen wir dringend finanzielle Unterstützung. Es kommt zwar etwas rein, aber verkauft wird nichts. Dadurch sind uns schon fünf bis sechs Monate verloren gegangen. Die Kosten, wie zum Beispiel die Miete und Personalkosten, laufen weiter“, erklärt Stefan Ricken im Gespräch mit der Redaktion betroffen.
Der soziale Aspekt, also der Begegnungscharakter im Café, liegt dem Diakon besonders am Herzen. Steffi Thus weist auf den nachhaltigen Zweck hin, den das Café Klamotte verfolgt.“ Durch die Weiterverwendung der Kleidungs-und Sachgegenstände würden Ressourcen geschont, die Ökologie stehe dabei im Vordergrund: „Ein schöner Kreislauf“, wie Steffi Thus betont.

Treffpunkte für jung und alt

In den Cafés, die sich in den vergangenen Jahren zu beliebten Treffpunkten für jung und alt in den Stadtteilen etabliert haben, werden gut erhaltene, gebrauchte Kleidung und Hausratgegenstände zum kleinen Preis angeboten. Von Kinderkleidung, über Damen-und Herrenkleidung, Geschirr, Bettwäsche, Koffer, Tornister, Handtücher, Bücher, Cd’s und Dvd’s, ist im Café Klamotte so ziemlich alles zu finden. In der Kinderecke sind neben Kleidung vom Säuglings- bis zum Teenageralter auch etliche Spiele, Kinderbücher und Kuscheltiere zu finden. Ausgenommen sind nur Möbel und Elektrogeräte. Bei hoffentlich bald wieder sinkenden Inzidenzzahlen, freuen sich Steffi Thus und Stefan Ricken auf eine schnelle Öffnung der Cafés. „Wir müssen nun abwarten, was passiert und welche Beschlüsse es geben wird. Das kann man leider vorab noch nicht sagen“, so der Diakon.
Kleider-und Sachspenden werden von montags bis freitags zwischen 9 und 12 Uhr weiterhin entgegen genommen. Wer die Cafés Klamotte finanziell unterstützen möchte, kann gerne Kontakt zu Stefan Ricken aufnehmen unter Tel: 02066-4168418 und stefan.ricken@caritas-duisburg.de
Die Einnahmen dienen der Kostendeckung. Überschüsse fließen in sozial-caritative Projekte vor Ort.

Zur Information:

Die Adressen der drei Cafés lauten: Moerser Straße 59 in Homberg (direkt am Bismarckplatz), Von-der-Mark Straße 73 in 47137 Meiderich und Hochemmericher Straße 64 in 47116 Rheinhausen.

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.