Spenden sind immer willkommen - neues Gebäude für den Mittagstisch in Bauplanung - neuer Lagerraum gesucht
Coronakrise: Schwere Zeiten auch für die Duisburger Tafel

Fleißige Helfer bei der Duisburger Tafel, vl. Martina Tiedchen, Eduard Burau und Maria Eberhardt packen mit an. | Foto: Heike Cervellera
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  • Fleißige Helfer bei der Duisburger Tafel, vl. Martina Tiedchen, Eduard Burau und Maria Eberhardt packen mit an.
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In Coronazeiten ist alles anders. Auch bei der Duisburger Tafel gibt es seit dem ersten Lockdown im Frühjahr weitgreifende Veränderungen - neue Maßnahmen, neue Regelungen und die vorübergehende Schließung der Ausgabestelle in Marxloh und des Mittagstisches. Günter Spikofski und sein Team können deshalb Hilfe und Unterstützung immer gut gebrauchen.
„Wir haben im Frühjahr zunächst einmal für 14 Tage komplett geschlossen und die Zeit genutzt, um uns neu zu sortieren. Viele unserer ehrenamtlichen Helfer gehören zur Risikogruppe und mussten deshalb aussetzen. Von den zuvor 150 Helfern waren nach dem Lockdown nur noch 30 vorhanden“, erinnert sich der Geschäftsführer der Tafel. „Sehr froh waren wir, als wir dann von der Mitgliedern der Duisburger Ortsgruppe „Fridays for future“ Unterstützung bekamen. Sie lieferten Lebensmittel an die Tafelkunden aus. Da waren wir erleichtert. Das war eine große Hilfe.“ Kurz darauf öffnete zunächst die kleinere Lebensmittelausgabe in Meiderich wieder ihre Pforten. „Als das funktionierte, haben wir auch in Hochfeld wieder geöffnet“, so Spikofski. „Leider ist aber immer noch der Mittagstisch, der nach dem großen Brand im Dezember 2018 in der ehemaligen Cafeteria der Helios Marienklinik an der Grunewaldstraße untergebracht ist, geschlossen, ebenso wie die Kleiderkammer. Wann beides wieder geöffnet werden darf, ist noch ungewiss.“

Strenge Corona-Schutzmaßnahmen

Zum Schutz der Ehrenamtler und Mitarbeitenden der Tafel sind während der Ausgabe Mund-und Nasenschutz sowie Handschuhe, Spuckschutz, und das Benutzen von Desinfektionsmitteln ein Muss. Zudem läuft die Lebensmittelausgabe in der Coronazeit ausschließlich über eine vorherige telefonische Terminvereinbarung. Die Tüten werden verpackt und die Kunden können sie dann an der Tür kontaktlos in Empfang nehmen. „Die Ausgabe ist so viel entspannter als zuvor, jedoch der Telefon-und Organisationsaufwand vorab sehr groß“, erklärt Spikofski. Jedoch soll die Terminvereinbarung zur Abholung der Tüten auch nach Coronazeiten beibehalten werden. Einmal in der Woche können die Kunden ihre Ware nach Vorlage des Tafelausweises erhalten. Die Bedingungen dazu sind: Man muss in Duisburg wohnen und in irgendeiner Form bedürftig sein, also zum Beispiel Wohngeld oder HARTZ IV bekommen. Vor der Coronakrise gab es die Lebensmittel für einen Euro, aufgrund der steigenden Kosten ist der Eigenanteil der Kunden auf 1,50 Euro gestiegen. Dieser Eigenanteil ist eine Finanzierungssäule, um die Kosten der Tafel zu decken. Zudem unterstützen die sogenannten „Tafelritter“ das Angebot für bedürftige Menschen. Das sind Privatpersonen, die regelmäßig spenden. So könnten die „Basics“, wie Strom oder Miete der Tafelräumlichkeiten gestemmt werden, erläutert Spikofski. „Vor Weihnachten schreiben wir auch Firmen an und bitten um Spenden. Das lief bis jetzt immer gut. Hoffentlich auch in diesem Jahr wegen Corona, aber wir sind optimistisch.“
Große Sorge bereitet dem Geschäftsführer, dass es das geräumige Lager von rund 600 Quadratmetern schon bald nicht mehr geben wird. Das Lager liegt direkt neben dem Bürogebäude an der Gelderblomstraße 2 in Meiderich. Da das gesamte Gelände neu strukturiert wird, soll das Lager abgerissen werden. Für die Tafel ein echtes Desaster, denn der Lagerraum beinhaltet das komplette Sortiment. Gesucht wird also eine ähnlich große Lagerfläche mit Kühlmöglichkeiten in der Nähe. Und auch Spendengelder sind nötig.

Neuer Lagerraum wird dringend benötigt

Nach dem schweren Schicksalsschlag im Dezember 2018, als das Gebäude des ehemaligen Mittagstisches ausbrannte, ist nun ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Die Tafel baut mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 750.000 Euro einen neuen Mittagstisch an der Düsseldorfer Straße 346. „Der Bauantrag läuft bereits. Wenn alles klappt, könnten 2021 die Baumaßnahmen beginnen. Ein Einzug an Weihnachten wäre schön, aber erstmal müssen wir warten, wie es überhaupt mit Corona weitergeht. Die Hälfte der Summe haben wir bereits zusammen, aber auch hier sind Spenden immer herzlich willkommen“, so Spikofski.
Aktuell backen die ehrenamtlichen Helfer leckere Plätzchen, die ab Anfang Dezember für zwei bis drei Euro für jedermann am Standort an der Gelderblomstraße 2 erhältlich sind. Der Erlös geht an die Tafel. Heiß begehrt sind zudem leere Marmeladegläser, die am gleichen Standort abgegeben werden können. Darin kann übrig gebliebenes Obst eingekocht und an die bedürftigen Menschen abgegeben werden. Wer helfen möchte, kann gerne spenden unter dem Konto mit der IBAN DE 61 3505 0000 0200 2201 50  oder mit haltbaren Lebensmitteln. Weitere Infos gibt es unter Tel: 0203- 350180 und auf www.duisburger-tafel.de

Zur Information: Die Ausgabetermine für die Duisburger Tafel sind derzeit: montags, dienstags, donnerstags und freitags in Hochfeld von 10.30 bis 13.30 Uhr und in Meiderich dienstags von 13 bis 15 Uhr und am Mittwoch von 10 bis 12.30 Uhr. Die Ausgabe erfolgt ausschließlich nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung, Tel: 0203- 350180.

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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