Duisburger Hafen bekommt auf Kohleinsel größtes Hinterlandterminal in Europa
Logistik statt Kohle

Hafenbetreiber Duisport nimmt wegen des stark zurückgehenden Kohleumschlags 2020 die Kohleinsel aus dem Markt, will dort ein Containerterminal für den Chinahandel errichten.  | Foto: Archivfoto: Hannes Kirchner
  • Hafenbetreiber Duisport nimmt wegen des stark zurückgehenden Kohleumschlags 2020 die Kohleinsel aus dem Markt, will dort ein Containerterminal für den Chinahandel errichten.
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Logistik folgt auf die Kohle. Im Duisburger Hafen entsteht das größte Containerterminal im europäischen Hinterland. Die Duisburger Hafen AG (duisport) nimmt ihre Kohleinsel ab 2020 aus dem Markt und errichtet dort gemeinsam mit den internationalen Partnern Cosco Shipping Logistics, Hupac SA und der HTS Group ein trimodales Containerterminal.

Damit reagiert duisport auf den infolge der Energiewende stark zurückgehenden Kohleumschlag und nutzt die Kohleinsel zukünftig insbesondere für die Abwicklung des boomenden Chinahandels. Das neue Terminal wird insbesondere für die Zugverkehre entlang der Korridore der Neuen Seidenstraße zum zentralen europäischen Gateway-Hub ausgebaut und firmiert daher unter „Duisburg Gateway Terminal“.
Bereits jetzt laufen rund 30 Prozent des gesamten Handels auf der Schiene zwischen China und Europa über den Duisburger Hafen, der Start- und Endpunkt der Chinazüge ist. Wöchentlich fahren derzeit zwischen 35 bis 40 Züge zwischen duisport und einem Dutzend verschiedener Destinationen in China. Das Terminal vergrößert erheblich die Kapazitäten des Duisburger Hafens im Handel mit China.

Handel mit China ausweiten

Vom „Duisburg Gateway Terminal“ können zukünftig wöchentlich bis zu 100 Züge nach China, Bahnverkehre auf den europäischen Bahnkorridoren insbesondere nach Ost- und Südosteuropa sowie Binnenschiffsdienste in die Seehäfen verkehren, was im Endausbau einem jährlichen Umschlag von rund 850.000 Standardcontainern (TEU) entspricht. „Wir reagieren auf den sich verändernden Markt und errichten auf der Kohleinsel Europas größtes Containerterminal im Hinterland. Damit festigen wir unsere Spitzenposition im Chinahandel, schaffen Arbeitsplätze und stärken NRW als wichtigsten Logistikstandort Europas“, so duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

„Duisburg Gateway Terminal“

Auf der 240.000 Quadratmeter großen Fläche im Duisburger Hafen sind 220.000 Quadratmeter für das Terminal und 20.000 Quadratmeter für Lagerhallen vorgesehen. Sechs Portalkrananlagen, zwölf Ganzzuggleise mit einer Gleislänge von jeweils 730 Metern, fünf Verladeplätze und drei Liegeplätze für Binnenschiffe sowie einer Container-Stellfläche von 60.000 Quadratmetern werden in zwei Baustufen den zügigen Containerumschlag sicherstellen. Auf dem trimodalen Terminal soll der Vor- und Nachlauf der Güter vorrangig über Wasser und Schiene erfolgen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 100 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist 2022 geplant.
Da die Chinazüge mehr und mehr eine kostengünstige Alternative zur Luftfracht darstellen, trägt das „Duisburg Gateway Terminal“ auch zur Verbesserung der CO²-Bilanz in NRW und Deutschland bei, heißt es in der Mitteilung von duisport. Das Einsparpotential liege nach Schätzungen bei über 60 Millionen Tonnen jährlich.
„Wir sind stolz darauf, dass wir durch unser Netzwerkmanagement weltweit operierende Partner für die Realisierung dieses herausragenden Projektes mit internationaler Strahlkraft gewinnen konnten“, so Staake.
An der Investitions- und Betreibergesellschaft halten duisport und Cosco Shipping Logistics jeweils 30 Prozent. Jeweils 20 Prozent der Anteile an der Investitions- und Betreibergesellschaft halten Hupac SA und die HTS Group.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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