Hildegund Rißler, eine Künstlerin aus Essen

Hildung Rißler ist eine Künstlerin, die seit über 40 Jahren in Essen lebt und arbeitet.

Geboren wurde sie 1943 in Freiwaldau in Nordmähren. Nach der Vertreibung 1945 kam sie - zusammen mit ihrer Mutter, der Vater kam nach seiner Zeit in einem tschechischen KZ später nach - zunächst nach Bayern, dann nach Westfalen und Köln. 1961 / 1962 begann sie ihr Grundstudium im väterlichen Atelier. Das war beim akademischen Bildhauer Engelbert Kaps. 1962 - 1966 folgte ein Studium an den Werkkunstschulen Köln im Hauptfach Schmuckdesign, 1966 - 1969 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Münche, die Heirat 1968 mit eingeschlossen.

Seit 1969 ist Rißler freiberuflich tätig. Zunächst vornehmlich im Bereich Schmuckdesign, verlagert sich der Schwerpunkt ab 1977 immer mehr in Richtung Malerei, Objektkunst, Plastik, Fotographie und Lyrik. Seit 1966 ist sie immer wieder in Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten.

Soweit zu den biographischen Angaben. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Positionen ist der Künstlerin offensichtlich wichtig, aber auch die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Positionen. Zusammen mit ihrem Mann machte sie Studienreisen nach Brasilien, Bulgarien, Chile, China, Frankreich, Indien, Iran, Italien, Griechenland, Kanada, Korea, Nepal, Portugal, Rußland, Spanien, Südafrika, England und in die USA, um nur einige Stationen zu nennen. Rißler kann dort auch Eindrücke gewinnen, die dem normalen Touristen verborgen bleiben - ihrem Mann, einem Wasserwirtschaftler, sei dank. "Mir ist es wichtig, die Eindrücke, die ich dort erhalten habe, auch zu verarbeiten." Die Beschäftigung mit der niedergeschlagenen Demokratiebewegung in China ist ein beredtes Beispiel dafür.

"Wie groß ist der innere Drang, künstlerisch zu arbeiten," fragt Rißler. "Es ist ein harter, kämpferischer Prozeß, sich weiterzuentwickeln. Nur wenn man sich getrieben fühlt, sollte man freiberuflich als Künstler arbeiten. Wenn man einen Brotberuf hat, wird man unleidlich und unzufrieden. Bei der Pensionierung ist man dann müde."

Wenn sie auf ihr berufliches Leben zurückblickt: Was würde sie dann anders machen? "Ich würde meinen Weg heute konsequenter gehen. Künstler müssen ermutigt werden. Man muß Selbstvertrauen zu sich selbst haben. Man muß von den Künstlern aber auch verlangen, daß sie fleißig sind. Bei entsprechendem Talent kommt der Erfolg dann ganz von selbst. Ein ansprechendes Wesen und Kontaktpflege sind wichtig. Man vertritt eine Position, die man offensiv vertritt. Wer das nicht möchte, sollte sich einen Brotberuf suchen."

2013 feiert Rißler einen runden Geburtstag. Von Rentnerstimmung ist bei ihr allerdings noch nichts zu spüren. "Ich will weiterarbeiten können. Ich habe noch einige Ideen, die ich umsetzen möchte."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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