17. Landhaustreff bot im Landhaus Milser erlesene Speisen zwischen Smalltalk und Kabarett

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Am 13. Oktober war es mal wieder so weit. Die beiden Hausherren Rolf Milser und Antonio Pelle hatten geladen, und viele, viele Gäste aus Wirtschaft, Fernsehen und Sport waren gekommen. Man sah u.a.:

Jean Pütz und Frau Pina, Rudi Assauer, MSV-Trainer Milan Sasic, KÖPI Urgestein Edgar Kaspers, Welthandballer Daniel Stefan, MSV-Legende Bernard "Ennatz" Dietz, MSV-Spieler und Team-Manager Ivica "Ivo" Grlic, Stadionsprecher Stefan Leiwen, Füchse-Chef Ralf Pape, Herbert Göritz (Göritz Air Fright), ARGE Chef Norbert Maul und vom Steinhof Vorstand Elke Sommer und Arno Eich, um nur einige zu nennen.

Eine bunt gewürzte Unterhaltungsmischung, passend zum „3 Gänge Menue“ des Abends wurde bei der siebzehnten Auflage dieses kulturellen Highlights im Duisburger Süden serviert. Mit dem Bankhaus Trinkaus & Burkhardt und der Spedition Cremerius gab es auch gleich zwei neue Sponsoren für den „Treff“.

An diesem Abend stand allerdings der Sport, gerade und wegen des Talkgastes im Mittelpunkt. Kein geringerer als Schalke 04 Trainer Felix Magath stand im Rampenlicht. Eine Lichtgestalt für die Einen und „Quälix“ für die Anderen.

Er, der vor 50 Jahren seine Karriere beim VFR Nilkheim begann, hat einen beispiellosen Weg des Erfolgs hinter sich gebracht. Man erinnerte sich gerne an die 43 Einsätze in der Nationalmannschaft zwischen 1977 und 1986, bei denen er der Europameister und zweimal Vizeweltmeister wurde.

Als Trainer begann er in der Verbandsliga als ehrenamtlicher Spielertrainer bei Bremerhaven. Und, er wurde sofort Meister. Unvergessen seine Jahre beim HSV und anderen Vereinen der 1. Liga. zweimal wurde er Meister beim FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg. Dreimal war er Trainer des Jahres und neben Franz Beckenbauer und Jupp Heynckes sowohl als Spieler als auch als Trainer Deutscher Meister.

Und nun Trainer von S04, also ein wunderbarer Talkgast für den bekennenden S04 Fan Manni Breuckmann, der altbewährt wieder locker und humorvoll das Gespräch führte.

Vor dem Einstieg in den Abend Talk konnte Manni Nico Hüsgen vom Golfclub Essen Heidhausen begrüßen, der an diesem Abend sogar noch seinen 16 Geburtstag feiern konnte, was mit einem „Happy Birthday“ aller Gäste honoriert wurde. Der Abend war ihm von seinem Vereinspräsidenten geschenkt worden.

Als Vorspeise kredenzte die Landhaus „cucina“ zunächst: „Lachsgalantine an Paprikaauflauf“.

Und dann übernahm Manni Breuckmann den Auftakt für einen informativen und geselligen Plausch mit dem Talkgast des Abends: Felix Magath.

Zunächst philosophierte Manni über „Die Bedeutung von S04 für das christliche Abendland“!

Felix Magath war schon des Öfteren Gast im Landhaus, z.B. bei den Vorbereitungsspielen seiner Mannschaft. Er könne sich nur an Siege nach einem Aufenthalt im Hause erinnern.

Unverwunden gab Felix Magath zu, nicht unbedingt „der Talkgast“ zu sein. „Talkrunden sind nicht mein Ding!“ so Magath im unverkennbar hessischen Dialekt. „Ich bin kein Erzähler sondern Sportler!“

Offen und ehrlich erklärte Magath, warum er nicht in Gelsenkirchen wohnt sondern in der Nachbarstadt Düsseldorf. „Das Fußballgeschäft hat sich geändert. Man muss Arbeit und Freizeit und Familie trennen. Es ist nicht sinnvoll in einer solchen Position am Arbeitsplatz zu wohnen. Man muss auch mal den Kopf frei kriegen. Besonders für das Familienleben, das oft zu kurz kommt!“ Und das der sechsfache Vater Fußball liebt und lebt war auch dem letzten Zuhörer klar.

Verständlicherweise gab es nur einige Einblicke in das Familienleben. Da erzählte er von Mutter Helene, die aus Ostpreußen vertrieben wurde und von seinem Vater Felix, der aus Puerto Rico stammt und in Aschaffenburg seinen Dienst als Soldat der US Army leistete. Bereits 1954 war dieser wieder zurückgekehrt und erst mit 15 Jahren begann Magath, brieflichen Kontakt zu ihm aufzunehmen. Seit einigen Jahren besucht er ihn jährlich mit seiner Familie in Puerto Rico. Das er von der Karriere seines Sohnes hier in Deutschland nur wenig mitbekommt, liegt an den Lebensumständen dort.

Wichtig für ihn sei es, dass er zu S04 gekommen ist. Hiervon würde nicht nur der Verein profitieren. Und einen Zwiespalt zwischen der Tätigkeit als Trainer und der Arbeit im Vorstand des Bundesligisten sieht Magath nicht.

Es folgte ein kurzer Abriss zu den Erfahrungen als Vereinsmanager bei „Bayer Uerdingen“ und sein Fabel für die „Börse“ bevor er auf die Frage, ob alle Spieler rechtzeitig vor dem nächsten Spiel wieder daheim sind, geschickt konterte: „Die kommen immer zurück!“

Das zu viele Spieler ein- und verkauft wurden sei eine Entscheidung gewesen, die der Aufsichtsrat gefällt hat. Und er wurde damit beauftragt und tut lediglich das, wofür er geholt wurde und wofür er bezahlt wird.

Es sei wichtig alle Spieler gleich zu behandeln und einen gewissen Abstand zu diesen zu wahren, damit man nicht emotional und aus freundschaftlichen Gefühlen entscheidet. Professionell müsse er als Trainer Leistungen sehen. „Ich bin fair zu allen!“ so Felix Magath und von Applaus gekrönt der Zusatz: „Und wichtig ist es, dass wir uns mit dem Verein identifizieren und unsere Arbeit wirklich ohne Emotionen machen!“

Man müsse die Nerven behalten und vor allem die Spieler müssen erkennen, daß es ein Mannschaftssport ist und man zusammen agieren müsse.

„Die Spieler werden gut bezahlt und von Menschen die 6 – 7stellige Beträge im Jahr verdienen kann man auch Leistung erwarten,“ so ein ehrlicher und dafür mit Applaus bedachter S04 Trainer.

Nach einem verpatzten Start müsse man nun Punkte sammeln. Wichtig sei eine stabile Mannschaft und bei 27 Spieltagen wird sich sicherlich noch etwas verändern! „Ich suche bewusst Situationen, die scheinbar unlösbar sind!“ brachte es Magath in einem netten Schlusswort auf den Punkt.

Der Hauptgang wartete bereits und mit „Rinderbraten an Balsamiconage mit Olivenpolenta und Minze Zucchini“ hatte sich der Maitre selbst übertroffen. Ein kulinarischer Gaumenschmaus „par excellence“ für die Gäste.

Und dann kam ein Top Beitrag des Duisburger Kabarettisten Kai Magnus Sting (KMS) der, in Duisburg geboren und der Stadt treu geblieben, ein Hochleistungstraining für die Lachmuskeln mit den Gästen absolvierte.

„Ich habe letztens Danny de Vito nach KMS gefragt, und er sagte: Kenn ich nicht!“ so die süffisante Begrüßung durch Manni Breuckmann. In Duisburg ist Kai Magnus längst ein Höhepunkt im Showgeschäft und steht für geniale, lokale Comedy.

Nach einigen bekannten Passagen aus seinem Standard Programm wie die immer wieder gekonnt vorgetragene Deklination des Ruhr Wortes „Hömma“ oder die Erinnerung an „Ommas“ Worte vom „Füsse abtreten“ – „hierbei musste ich immer an den Oppa mit dem „appen Bein“ denken – gab es auch Neues von der „Ruhrgebiets Sprachfront“. „Ruhrgebiet, das sidn die Menschen hier!“ so KMS.

Wenn wir was essen heißt es im Singular „Butterbrot“ und im Plural „Schnittkes“. Da lernte man die deftigen Sprachgewohnheiten der „Ruhris“ bei einer Fahrt mit der S 1 – „Da sieht man die ganze Welt!“ – von Düsseldorf nach Dortmund live und in Farbe kennen.

Da steigt dann in Wattenscheid – Höntrop jemand zu, setzt sich neben dich und zitiert mit einem voran gestellten „Boah“ den Götz von Berlichingen und breitet sein Familienleben aus.

Oder die berechtigte Frage: „Weisse watte bis? – Lügen tusse! Dat bisse!“

Noch ein kleiner politischer Exkurs zu Angela Merkel und ihrer „Aussenministerin“ und der Bemerkung „Klatschen sie am Schluss, das Dessert wartet!“

„Niemand kann mit solch einer Geschwindigkeit einen logischen Redefluss vom Stapel lassen“, so Manni Breuckmann nach der Show. „Ein bewundernswerter Vortrag! Hier sollte Rüdiger Hoffmann mal einen Sprachkurs machen!“

Als Nachtisch gab es dann zum krönenden Abschluss „Gratinierte Crepes mit Ricottafüllung und Orangensauce“ und die Vorstellung des neuen Küchenchefs, Giulio Todaro aus Sizilien, dem der Applaus aller Anwesenden gebührte.

Alles in allem kann man diesen Abend wieder als gelungen bezeichnen und es war „ganz große Bühne“ für den Talkgast, den Kabarettisten und natürlich nicht zuletzt für die Gäste, die sich auf den nächsten „Landhaustreff“ im Januar freuen.

Die Fotostrecke findet man hier:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/leute/fotostrecke-zum-17-landhaustreff-im-landhaus-milser-d20133.html

Text: Harald Molder/ Manuela Ihnle

Autor:

Manuela Ihnle aus Duisburg

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