Der wilde Westen auf Wacken-Wallfahrt! Schwermetaller aus dem Duisburger Westen unterwegs

Faster, harder, louder - haben erkennbar den gleichen oder zumindest fast den gleichen Musikgeschmack (v.l.): Ferdi Seidelt, Norbert Linn und Lothar Möbius.
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  • Faster, harder, louder - haben erkennbar den gleichen oder zumindest fast den gleichen Musikgeschmack (v.l.): Ferdi Seidelt, Norbert Linn und Lothar Möbius.
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Über den Metalhead-Nachwuchs müssen sich die ideenreichen Wacken-Festival-Gründer Holger Hübner und Thomas Jensen keinen Kopf machen. Und auch nicht über das nächste, das 30. Event Anfang August kommenden Jahres. Hierfür wurden jetzt Montag, am ersten Tag des Vorverkaufs für 2019, bereits 60.000 der 75.000 Tickets über www.metaltix.com abgesetzt.

Wieder dabei werden sein Isabel (17) und Leon (20). Die taffen Kinder von Hundeflüsterin Kerstin Wittpoth aus Rumeln hatten Mama inspiriert, Punkt Mitternacht nach Ende von Gekrache Nr. 29 den elektronischen Karten-Schalter des Wacken Open Air (W:O:A) zu checken. Was ihr auch nach zwei Minuten gelang. Der Lohn: Zum Ticket 2019 packen die Wackener noch ein Jubi-T-Shirt oben drauf. Hintergrund: Um den Vorverkauf zu pushen, gab es einst für einen Kartenkauf vor Weihnachten ein W:O:A-Leibchen extra. Später wurde diese Aktion auf 10.000 Tickets begrenzt. Jetzt dauerte die Xmas-Bescherung keine fünf Minuten, Mutti ist halt schnell, die Beste!

Hitzeschlacht 2018

Für die jungen Leute war 2018 ihr zweites Wacken, das erste ein Matsch-Spektakel, nun eine Hitzeschlacht. Isabel ließ sich insbesondere von der Glam-Metal-Band „Steel Panther“ und einem gewissen „Otto Waalkes“ inspirieren („War lustig, passte zur Atmosphäre!“). Insgesamt schaffte sie 21 Konzerte, Respekt! Das Hochamt der Hard & Heavy-Fraktion feierte vollumfänglich Bruderherz Leon mit „Judas Priest“, „Ghost“ und „Dark Tranquillity“. Heavy Metal, Melodic-Death-Metal, Dark Rock, Doom Metal und Hard Rock fluteten seine Gehörgänge mit bis zu 120 Dezibel.

Dass sich auch schon einmal abseits der „normalen“ Metal-Autobahn die Bergheimer Reiner und Anke Bohres für „Schandmaul“ (Mittelalter-Folk-Rock-Band) und der Friemersheimer Norbert Linn für „Fozzy“ (Sänger Chris Jericho ist ein kanadischer Wrestler) begeisterten, ließ den Rumelner Geflügel-Bauern Lothar Möbius nicht ruhen – er schaute sich auf der „Beergarden“-Bühne Markus Krebs an. Der Duisburger Comedy-Star hatte „Handicap hoch vier“, musste gleichzeitig mit der Hitze, seinem schwarzen Outfit plus Pudelmütze, den zuvor gespielten Oktoberfest-Hits (Metal-Kluft am Körper plus Lederhos'n-Sound am Ohr – kein Problem!) und etlichen von den Gästen hoch gereichten Drinks kämpfen. Der geniale Wortwitz und die Gag-Salven gingen im bierseligen Tohuwabohu unter; es war, pardon, Perlen vor die Säue werfen.

Keine Chance für Comedy auf Wacken

Ganz anders erging es Marek Nowak aus Homberg. Aus seiner polnischen Heimat war „Behemoth“ mit dem charismatischen Sänger Adam Michał „Nergal“ Darski angereist, Marek bekam seine Extra-Portion „gutturaler Gesang an Death Metal“, wusste hinterher nicht mehr, ob er aus Schlesien oder Masowien kommt. Wohl zu viel Moshen und Headbangen. Bleibt zu berichten, dass nach schwerem Tagwerk die Berichterstatter ermattet ins Zelt fielen und am nächsten Morgen Kommentar-freudige Nachbarn zuhauf hatten. Ein TV-Sender brauchte für seine Frühsendung das Motiv „Nebengeräusche auf Wacken“. Das zu nächtlicher Stunde klammheimlich aufgebaute Mikrofon registrierte vor dem Wochen-Anzeiger-Wigwam sehr markant das Geräusch, das in den oberen Atemwegen eines schlafenden Menschen erzeugt wird. Nun, wer den Schaden hat! Wer kann schon sagen, dass sein Schnarchen ein ganzes Bundesland beglückt hat?

Wochen-Anzeiger-Wigwam

„Wir bedanken uns bei unseren fantastischen Fans für ihr Vertrauen, dass wir auch 2019 ein großartiges Wacken Open Air auf die Beine stellen werden“, kommentiert Veranstalter Thomas Jensen zufrieden den oben beschriebenen Verlauf des Vorverkaufs und blickt nach vorne: „Die Reaktionen auf die wenigen bisher angekündigten Bands fallen rundum positiv aus und ich kann guten Gewissens versprechen, dass noch einige Metal-Knaller dazu kommen werden. Das Wacken Open Air 2018 war ein Riesenerfolg, jetzt legen wir noch eine Schippe drauf!“

Und dann werden einmal mehr Isabel, Leon, Anke, Reiner, Norbert, Lothar, Marek, weitere Schwermetaller aus dem Duisburger Westen und der Berichterstatter für fünf Tage in das weltweit einzigartige Parallel-Universum eintauchen. 

Text: Ferdi Seidelt – Fotos: Norbert Linn

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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