Wenn einmal die Lunge streikt - Erfolgreiche Therapie am Helios St. Johannes Klinikum

Priv-Doz. Dr. Nikolaus Büchner ist Chefarzt der Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin an der Hamborner Helios St. Johannes Klinik.

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Moderne Verfahren mit Ventilen und Coils am Emphysemzentrum des Hamborner Helios St. Johannes Klinikum können die Lebensqualität von Patienten mit chronischer Atemnot erheblich verbessern.

Ob unter Wasser, nach einem Sprint oder während eines Hustenanfalls, jeder weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Luft knapp wird. Für Patienten mit einer schweren chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder einem Emphysem gehört das ständige Ringen um Luft allerdings zum Alltag.

Die moderne Medizin hält für Betroffene aber mittlerweile zahlreiche kleine Helfer bereit. Am Helios St. Johannes Klinikum etwa kommen winzige Ventile oder elastische Spiralen (medizinisch Coils) zum Einsatz, die Betroffenen ein großes Stück Lebensqualität zurückgeben können. Für wen welches Verfahren wirklich Vorteile bringt, kann dort von einem erfahrenen Expertenteam im Vorfeld ermittelt werden.

Chronische Lungenerkrankungen

Unsere Lunge ist eine Art Tauschbörse. Millionen kleine, weit verzweigte Bläschen, die sogenannten Alveolen, sorgen täglich dafür, dass mit der Atmung einströmender Sauerstoff ins Blut gelangt. Gleichzeitig filtern sie das im Körper verbrauchte Kohlenstoffdioxid heraus. Bei vielen Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen ist dieser Prozess allerdings empfindlich gestört.

Ihnen stehen im Laufe der Zeit immer weniger funktionierende Bläschen zur Verfügung. „Der Druck wird größer, viele Alveolen reißen und verbinden sich zu ausgedehnten Blasen, in denen die Luft quasi ‚hängenbleibt’, sogenannte Emphysemblasen. Dadurch verringert sich die Gesamtfläche der Lunge, weniger Sauerstoff wird in das Blut abgegeben und die Elastizität des Lungengewebes nimmt ab“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Nikolaus Büchner, Chefarzt der Abteilung für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin am „St. Johannes“. Eine weitere Folge: Die kranken Bläschen behindern die gesunden bei der Sauerstoffaufnahme. Den Patienten fällt das Luftholen mit der Zeit immer schwerer, die körperliche Ausdauer nimmt rapide ab.

Anerkannte Lungenspezialisten

Die dortigen Lungenspezialisten setzen daher zur Linderung der Symptome vermehrt Ventile in bestimmte Bronchienzweige ein. Diese haben eine Größe von gerade einmal vier bis fünf Millimetern. Sie lassen die eingeschlossene Luft entweichen und verhindern, dass neue hinein gelangt. Damit wird der erkrankte Bereich vom Luftkreislauf abgeschnitten und der Rest der Lunge ist leistungsfähiger.

Durch den verbesserten Luftaustausch gewinnen die Betroffenen ein großes Stück Lebensqualität zurück. In manchen Fällen sind die Lungenlappen jedoch durch die Krankheit undicht und eine Ventilbehandlung kommt daher nicht in Betracht. Hier müssen die Ärzte auf Alternativverfahren zurückgreifen, oftmals kommen dann elastische Spiralen aus dünnen Drähten, sogenannte Coils, zum Einsatz. Auch sie werden schonend während einer Bronchienspiegelung eingesetzt und sorgen dafür, dass sich das erkrankte Lungengewebe quasi zusammenfaltet und so die Überblähung reduziert. Das schafft Raum für die noch gesunden Teile des Organs. Kleinere Bronchien kollabieren dann beim Ausatmen nicht mehr, der Widerstand verringert sich, das Atmen fällt leichter. Das Verfahren selbst dauert nur rund eine halbe Stunde.

Hohe Erfolgsquote - Geringes Risiko

„Entscheidend für den Erfolg der Therapie ist die richtige Patientenauswahl in unserem Emphysem-Zentrum“, so Priv-Doz. Dr. Nikolaus Büchner, Chefarzt der Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin an der Helios St. Johannes Klinik. Das geschieht durch eine technische Untersuchung und durch die große Erfahrung in diesen vielen noch unbekannten Verfahren. Kommt das Verfahren für Betroffene in Frage, bietet es hohe Erfolgsquoten bei geringem Risiko.

Priv-Doz. Dr. Nikolaus Büchner ist Chefarzt der Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin an der Hamborner Helios St. Johannes Klinik.

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Moderne Verfahren mit Ventilen und Coils am Emphysemzentrum des Hamborner Helios St. Johannes Klinikum können die Lebensqualität von Patienten mit chronischer Atemnot erheblich verbessern.
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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