Kleiderbügeln fällt tragende Rolle zu

Seit einem dreiviertel Jahr arbeiten die Künstler als Gruppe zusammen. Ihr Name "Wir fünf". | Foto: Winkler
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Sie stammen aus den Niederlanden, wo Ärzte und Schwestern eines Krankenhauses gesammelt haben. Andere wurden übers Internet bestellt. Wo Kleiderbügel aus Draht zu bekommen waren, haben die Fünf zugeschlagen. „Der Bedarf war riesengroß,“ erinnert sich Brigitte von der Eltz.

Gemeinsam mit vier Künstlerkollegen zeigt sie ab Samstag in den Räumen der Alten Cuesterey in Borbeck ihre Kunst. Und dabei dreht sich vieles, wenn auch nicht alles, um das Thema Kleiderbügel. „Die können nämlich mehr“, haben die fünf beteiligten Künstler bei den Vorbereitungen ihrer gemeinsamen Präsentation festgestellt. „Unsere Ursprungsidee war es, etwas zu schaffen, was in die dritte Dimension geht, was wir auch als Thema in die angebotenen Workshops miteinbringen können“, ergänzt Maria Bussmann.
Unter dem Namen „Wir fünf“ arbeiten sie seit gut einem dreiviertel Jahr als Gruppe zusammen. „Wir kennen uns aus unterschiedlichen Zusammenhängen, haben schnell gemerkt, dass wir uns gegenseitig beflügeln und künstlerisch fördern.“

Von der Stange

Sichtbar wird dies im Obergeschoss der Cuesterey. Dort haben die Fünf eine gemeinsame Installation erstellt. „Von der Stange“ heißt die Gemeinschaftsarbeit, in die sich jeder auf seine ganz eigene Art und Weise eingebracht hat. Maler Paul Hammer ist mit Konstruktionszeichnungen vertreten. „Ich bin von Beruf Bauingenieur“, verrät er seine Leidenschäft für die technischen Details. Steinbildhauerin Maria Bussmann hat knallbunte „Shirts“ auf die Bügel gehängt, Brigitte von der Eltz nutzt sie als Aufhängung für ihre Zeichnungen. „Auch dabei dreht sich alles um Bügel. Nur habe ich sie auseinandergenommen, einzelne Elemente in den Fokus gerückt oder sie neu zusammengesetzt.“
Helmut Seidel ist Maler, doch für die gemeinsame Installation wagt er sich in die Dreidimensionalität. Aus wild verbogenen Drahtbügeln entsteht seine Vorstellung von Zweisamkeit. „Ein Paar lernt sich kennen, nähert sich an, wird eins.“
Der Borbecker Axel Fürch hat sich der Photographik verschrieben. „Trennt man Gegenstände von ihren eigentlichen Funktionen oder Bestimmungen, ergeben sich Möglichkeiten, Formen als solche wertfrei neu zu interpretieren oder darzustellen“, beschreibt er seine Faszination für das Genre. „Und mit Kleiderbügeln funktioniert das ganz hervorragend.“

Vernissage am Samstag

Ist die gemeinsame Installation das pulsierende Herzstück der Gemeinschaftsschau, bilden die Aquarelle, Pastellarbeiten, Akte, Friese, Steinskulpturen und Photographiken der Beteiligten einen mehr als stimmigen Ausstellungskorso.
Zur Vernissage laden der Kultur-Historische Verein Borbeck und die Künstlergruppe „Wir fünf“ am kommenden Samstag, 11. Mai, um 17 Uhr in die Alte Cuesterey am Weidkamp ein. Laudator ist Kunsthistoriker Michael Kade, Henrike und Jens Kamer werden die Gäste mit klassischer Musik unterhalten.
„Wir fünf“ ist vom 11. bis 26. Mai in der Alten Cuesterey am Weidkamp zu sehen, täglich von 15 bis 18 Uhr. Am Mittwoch, 15. Mai und Donnerstag, 23. Mai, bieten die beteiligten Künstler jeweils von 15 bis 18 Uhr einen Workshop zum Thema „Kleiderbügel können mehr, MEHR, ..." an. Teilnehmer können anhand von Drahtkleiderbügeln Ideen entwickeln und diese künstlerisch umsetzen. Wer möchte, kann seine Werke in der Ausstellung präsentieren. Anmeldungen zu den Workshops sind unter Tel. 3643528 oder vor Ort möglich. Die Teilnahme und der Besuch der Ausstellung sind wie immer kostenfrei.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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