Kreatives Praxisbeispiel aus Borbeck: Ab Montag gibt es Videokonferenzen für Bewohner und Angehörige
Mit Skype & Co gegen das Alleinsein durch Besuchsverbote

Kontakt per Videokonferenz. Ab Montag können sich Angehörige und Bewohner per Skype davon überzeugen, dass es dem anderen gut geht. Sozialkontakte trotz Besuchsverboten.  | Foto: Manfred Schuermann (Symbolbild)
  • Kontakt per Videokonferenz. Ab Montag können sich Angehörige und Bewohner per Skype davon überzeugen, dass es dem anderen gut geht. Sozialkontakte trotz Besuchsverboten.
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Das Corona-Virus bestimmt das Tagesgeschehen – und hat auch die Pflegeeinrichtungen längst erreicht. Besuchsverbote oder eingeschränkte Besuchsrechte erschweren den sozialen Kontakt zwischen den Pflegebedürftigen und  Angehörigen.

 „Niemand weiß derzeit, wie lange Besuchsrestriktionen bestehen bleiben oder sogar noch verschärft werden. Für einige Tage mag das auch kein großes Problem sein", räumt Bernd Hoffmann, Geschäftsführer und Einrichtungsleiter des Ev. altenheims Bethesda ein. "Aber darüber hinaus besteht Handlungsbedarf. Es geht schließlich nicht nur um das körperliche Wohlbefinden unserer Bewohner, auch die Sozialkontakte zu den Angehörigen sind entscheidend für die Lebensqualität und Gesundheit der Senioren.“ 

Virus darf nicht in die Einrichtung

Auch in dem Borbecker Haus besteht seit Beginn der Woche ein stark eingeschränktes Besuchsverbot. „Das ist richtig", so Hoffmann", wir müssen  alle erdenklichen Möglichkeiten zur Verhinderung einer Einkehr des Virus in die Einrichtung treffen." Dass die sozialen Kontakte zwischen Bewohnern und Angehörigen trotz der Einschränkungen aufrecht erhalten werden können,  dafür zeigten sich das Team um Pflegedienstleitung Sabine Hoffmann kreativ. 

Sehen, dass es dem anderen gut geht

Flugs wurde ein Multimedia-Tablet gekauft und ein „Skype“-Zugang eingerichtet. Ab Anfang  nächster Woche besteht in dem Evangelischen Altenheim Bethesda die Möglichkeit der „Skype“-Videokonferenz. Bewohner und Angehörige können sich nicht nur hören, sondern zugleich auch sehen. "Eine klassische „WinWin“-Situation",  findet Hoffmann. Eine die beruhigt. Denn sowohl Bewohner als auch Angehörige können sehen, dass Sie sich keine Sorgen um ihr Gegenüber und sein Wohlbefinden machen müssen. "Das lindert Ängste und fördert Wohlbefinden." 

15 Minuten Zeit fürs Miteinander

Die Koordination und Durchführung des Angebots wird nach vorheriger Terminabsprache in Zeitintervallen von je 15 Minuten durch die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes der Essener Einrichtung erfolgen. "Um zeitnah möglichst vielen Angehörigen das Angebot zu ermöglichen", so der Einrichtungsleiter.
Bildtelefonie ist in  jedem Bewohnerzimmer möglich – auch bei bettlägerigen Bewohnern, die das Zimmer gar nicht mehr verlassen können. "Durch das Tablet sind wir mobil und an keine Räumlichkeit gebunden“, führt Hoffmann weiter aus. „Selbst im Falle einer etwaigen Isolation könnte man auf diese Art und Weise Sozialkontakte aufrechterhalten.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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