„Sieben Wochen ohne ...“ - Folge 7

Schluss mit Fasten - Ostern gibt es wieder Schokolade und Wein. Foto: Winkler
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Endlich wieder in die Tafel Schokolade beißen oder ein Gläschen Wein genehmigen können sich Christen an Ostern. Dann nämlich ist die 40-tägige Fastenzeit vorüber. Damit endet der am Aschermittwoch eingeläutete Verzicht auf liebgewonnene Gewohnheiten und die Zeit der Besinnung und der Reduzierung auf das Wesentliche. „Sieben Wochen ohne falschen Ehrgeiz“ hieß dies in der Evangelischen Kirche - Wir haben eine Gruppe Fastender hier im Lokalkompass begleitet und ziehen nun Fazit.

„I am what I am“ / „Ich bin was ich bin“ - Mit der Erkenntnis, dass jeder Mensch etwas Besonderes ist, nimmt die Fastenzeit in der Matthäuskirche und natürlich aller fastenden Christen ihr Ende. Wochenlang hat der Borbeck Kurier im Lokalkompass die Aktion „Sieben Wochen ohne ... falschen Ehrgeiz“ der evangelischen Kirche begleitet. Hilke Drewes berichtete von den wöchentlichen Zusammenkünften der Fastengruppe und auch ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit der Fastenzeit.
„Nach den ersten zwei Wochen ist es überhaupt nicht mehr problematisch, auf bestimmte Dinge zu verzichten“, so Drewes. Und trotzdem gesteht sie, sich auf ihr erstes Glas Wein oder Sekt an Ostern zu freuen. „Damit verbinde ich auch die Hoffnung, dass es mir gelingen wird, in der Zeit nach Ostern bewusster mit dem Genuss von Alkohol oder Süßigkeiten umzugehen und sie eben in Maßen zu genießen.“ Gesundheitlich geht es ihr also gut und das Fastenziel ist beinahe erreicht.
Mehr noch aber als der Verzicht auf bestimmte Dinge haben sie in den Wochen die Themen bewegt, welche einmal wöchentlich innerhalb der Gruppe besprochen wurden, natürlich ans Oberthema „Gut genug!“ angelehnt. Da ging es um Tüchtigkeit etwa und um Frommheit, um Begabungen und menschliche Fehler. „Die Frage danach, ob ein Mensch überhaupt fehlerlos sein kann und wenn ja, ob das denn erstrebenswert ist, finde ich schon sehr spannend“, so Drewes. Als Sonderpädagogin mit Wurzeln in der gemeindlichen Freizeitarbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung habe sie viele Kontakte, die innerhalb der Gesellschaft meist als nicht fehlerlos gelten. Und die sie dennoch als wundervolle Menschen erlebe, die ihr Leben bereichern.
„Andererseits kann ich mich natürlich den allgemeinen Ansprüchen an Fehlerlosigkeit auch nicht immer entziehen. Und in einer Gesellschaft, in der fehlerlos oft mit jung, dynamisch, schlank und sportlich gleich gesetzt wird, entferne ich mich von diesem Ideal immer mehr“, gesteht sie.

Die Fastenandachten sind für dieses Jahr beendet. Am Gründonnerstag, 5. April, findet um 19 Uhr der Gemeindegottesdienst in der Matthäuskirche statt. Zum Abschluss der Fastenzeit und als Einstimmung auf Ostern wird am Samstag, 7. April, ab 22 Uhr eine Taizé-Osternacht begangen. „Darauf freue ich mich besonders“ so Drewes. Durch das Weitergeben des Lichtes würde die dunkle Kirche immer heller. Der Abend klingt aus am Osterfeuer.

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Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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