Jupp der Maulwurf im Grillo Theater unterwegs

Auf der Probenbühne: (v. li) Floriane Kleinpaß als Katze und "Chefin" der Theatertiere, Jupp, Maulwurf aus Bottrop: Mateusz Dopieralski, Jens Winterstein als erster alter Theaterhase, der schon alles gesehen hat, und Ingrid Domann als zweiter alter Theaterhase, der wirklich schon alles gesehen hat.  Fotos: P. de Lanck
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  • Auf der Probenbühne: (v. li) Floriane Kleinpaß als Katze und "Chefin" der Theatertiere, Jupp, Maulwurf aus Bottrop: Mateusz Dopieralski, Jens Winterstein als erster alter Theaterhase, der schon alles gesehen hat, und Ingrid Domann als zweiter alter Theaterhase, der wirklich schon alles gesehen hat. Fotos: P. de Lanck
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"Ein Leben ohne Theater, das ist doch wie Fischstäbchen ohne Fisch, Cowboy ohne Pferd und wie ein Überraschungsei ohne Überraschung", sind sich die alten Theaterhasen der Grillo-Bühne einig. Das neue Kinder- und Jugendtheaterstück des Schauspiels Essen will nicht nur eine Theatergeschichte erzählen, sondern vermittelt auch Geschichte über das Theater. Die jungen Zuschauer erhalten Einblick unter die Bretter, die die Welt bedeuten und beobachten Jupp auf seinem Weg nach oben.

Tief unter der Bühne leben die Theatertiere - so erzählt es die Geschichte von Gertrud Pigor, die als Auftragswerk für das Grillo in der Jubiläumsspielzeit entstanden ist. Pigor ist freie Autorin im Bereich Kinder- und Jugendtheater und hat bereits die Geschichte um Mäuserich Anton ersonnen, die vor drei Jahren als Musical im Grillo lief.
Ihren neuen Helden Jupp schickt sie auf Wanderschaft, nachdem klar wird, dass auch die letzte Zeche in Bottrop schließen muss. So gräbt er sich durch bis nach Essen und trifft auf eine Katze, einen Marder und zwei Hasen, die den Schatz des alten Friedrich Grillo hüten, der vor 125 Jahren dort versteckt wurde.
Ganz nebenbei sorgen die Tiere auch dafür, dass bei den Menschen auf der Theaterbühne zwei Stockwerke höher die Inszenierungen klappen. Sobald etwas schiefläuft, greifen sie ein und retten so manche Vorstellung. Doch bei der Premiere zum "Froschkönig", bei der Jupp dazustößt, scheint das nicht so reibungslos zu klappen. Eine Panne jagt die nächste, die Tiere sind verzweifelt und Jupps große Stunde schlägt.
Grillo-Chef Christian Tombeil zeichnet für die Inszenierung verantwortlich und leitet die Proben. Während auf der Probenbühne zwei alte Theaterhasen über das Leben philosophieren, erklärt Tombeil die Vorgaben an die "meistgespielteste Autorin im Kinderbereich" (Tombeil über Pigor). "Das Jubiläum sollte ein Thema sein und es sollte erklärt werden, wie Theater funktioniert." Die Idee zum geheimen Raum entstand, in dem die Tiere wohnen. Das Bühnenbild greift die verschiedenen Ebenen der Geschichte optisch auf und verlegt den Hauptschauplatz auf die Unterbühne. Diese ist zweigeteilt in eine Menschen- und eine Tierebene darunter. Über die eigentliche Theaterbühne der Menschen wird nur berichtet.
In einigen Szenen wird auch der Kontakt zum Publikum gesucht und die Kinder können sich aktiv beteiligen. Auch mitsingen ist erwünscht - Hajo Wiesemann und seine Musiker sorgen für den guten Ton.
"Das Stück hat auch eine Menge mit der Region zu tun", ist Tombeil wichtig: "'Wer zahlt die Zeche?' ist das Motto dieser Spielzeit und so ist der Strukturwandel ein Thema. Jupp der Maulwurf will nach oben und wird zum neuen Stern am Theaterhimmel." Von unter Tage rauf ans Licht. Da können die "alten Theaterhasen" - die übrigens mit Ingrid Domann und Jens Winterstein als "echte" alte Theaterhasen passend besetzt sind - nur staunen.
Tombeil hofft, dass bei den jungen Zuschauern etwas hängen bleibt und so mancher hin und wieder den Weg ins Theater findet - weg von Smartphones und Tablets, hin zu Geschichten auf der Bühne. Denn wer will schon Fischstäbchen ohne Fisch.

Im letzten Jahr konnten insgesamt 12.000 Euro durch die Aktion "Der geschenkte Platz" akquiriert werden. Auch in diesem Jahr können Essener Bürgerinnen und Bürger wieder dabei helfen, möglichst vielen Kindern dieser Stadt einen Theaterbesuch zu ermöglichen. Neben der Aufführung am 19. Dezember um 15 Uhr werden auch für andere Vorstellungen noch Karten verschenkt.

Premiere von "Jupp" ist am 11. November, Folgevorstellungen für Familien stehen am 18., 19. und 26. November, 2., 3., 10., 17., 19., 23. und 26. Dezember, am 13., 14., 20., 27. und 28. Januar sowie am 11. Februar auf dem Spielplan. Zudem gibt es Termine für Schulklassen. Karten unter: 8122-200.

Auf der Probenbühne: (v. li) Floriane Kleinpaß als Katze und "Chefin" der Theatertiere, Jupp, Maulwurf aus Bottrop: Mateusz Dopieralski, Jens Winterstein als erster alter Theaterhase, der schon alles gesehen hat, und Ingrid Domann als zweiter alter Theaterhase, der wirklich schon alles gesehen hat.  Fotos: P. de Lanck
Jupp (Mateusz Dopieralski - bei der Probe noch ohne Kostüm) hat sich erfolgreich von der letzten Bottroper Zeche bis nach Essen durchgebuddelt. Er zeigt große Begeisterung für das Theater, hat aber überhaupt keine Erfahrung ...
Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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