STRINGS OF SOUL - Ensemble Ruhr und Raed Khoshaba im Rahmen vom "Kulturpfadfest - ...mehr blau"

Christian Huhn, Fotografie

Strings of Soul: Orientalische Klänge in Essen

Der gestrige Freitagabend beginnt mit einer passenden Note: Durch das Acht-Uhr-Läuten verzögert sich der Konzertbeginn in der Essener Friedenskirche um ein paar Minuten. Als Pfarrer Ingo Heim darauf verweist, dass das am Ende die Totenglocke gewesen sei, muss er selbst schmunzeln.
Das Ensemble Ruhr hat zusammen mit dem irakischen Oudspieler Raed Khoshaba in das Gotteshaus geladen. Es soll ein entspannter Abend werden zu orientalischen Klängen und Dvoraks Streichquintett, abgerundet durch deutsche und arabische Dichtung. Schon eine halbe Stunde vorher ist der Raum bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Projekt „Strings of Soul“ im Rahmen des Kulturpfadfestes will für ein friedliches Miteinander werben.
Wer bei der Mischung aus Klassik und Orientalik, Musik und Lyrik einen krassen Gegensatz sieht, gewissermaßen Böhmische Dörfer, der irrt übrigens. Bei genauerem Hinhören passt alles ganz gut zusammen. Von Essen aus betrachtet liegen Dvoraks Geburtsort Böhmen und der Irak sowieso beide im Osten. Und wie wichtig sind schon Grenzen? In Dvoraks Stücken gehen musikalische Stimmungen fließend ineinander über und auch Khoshaba ist Fan sanfter Übergänge. Der Abend in der Friedenskirche ist ein Spiel mit den Himmelsrichtungen, dem man sich als Zuschauer gern hingibt. Und ein bisschen ist es so, als hätte niemand das Motto des Abends besser verstanden als die Friedenskirche, die mit ihren goldenen Jugendstil-Ornamenten im Altarraum selbst ein wenig orientalisch daherkommt.

Lucas Gunkel

Autor:

Antje Weltzer-Pauls aus Essen-Nord

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