Katernberger Reiterhof wird zum Zirkus-Winterquartier

Jonglage auf Pferden gehört zum Programm des Zirkus Probst. Die Tiere mitsamt Zebras, Lamas und Kamelen, finden zehn Wochen lang Quartier in Katernberg. | Foto: Zirkus Probst
  • Jonglage auf Pferden gehört zum Programm des Zirkus Probst. Die Tiere mitsamt Zebras, Lamas und Kamelen, finden zehn Wochen lang Quartier in Katernberg.
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Was andere schon lange tun, ist für den Zirkus Probst neu: ein Winterquartier. Das nimmt er ab 6. Januar für rund zehn Wochen auf dem Reiterhof Liefke. Wer allerdings hofft oder fürchtet, in Katernberg Löwen und Tiger zu sehen, wird enttäuscht. Kamele wären schon das exotischste.

Wie so viele Zirkusse ist man auch bei Probst sehr vorsichtig geworden, was die Presse angeht. Viel Kritik an der Branche gibt es seit Jahren wegen Wildtiereinsatz in der Manege. Und so verweist der Pressesprecher an die Direktion und die Direktion an den Reiterhof. Und dort zieht man den angeblichen Löwen erst einmal den Zahn.

Keine Löwen, keine Tiger...

„Etwa 20 Pferde, dazu Zebras, Lamas und Kamele“, zählt Uwe Morsbach auf. Diese Tiere fänden auf der von seiner Familie betriebenen Anlage Am Reiterhof, nahe Distelbeckhof, vorübergehend Unterkunft.
Der Zirkus Probst gastiert seit Jahren regelmäßig als „Weihnachtszirkus“ am Revierpark Nienhausen. Das tut er auch diesmal, und zwar bis 5. Januar. Normalerweise würde die Tournee dann fortgesetzt, doch die strengen Winter der letzten Zeit machten zu schaffen: wenige Besucher, viel Schnee, hohe Heizkosten. Deshalb macht es das Familienunternehmen jetzt wie andere aus der Zunft und legt nach dem Muster der Fußballligen Winterpause ein.

Auch die Tierpfleger ziehen ein

Da passte es gut, dass der ganz in der Nähe des Revierparks liegende Reiterhof seit dem Ende einer Pacht im April Unterkünfte frei hat. Genutzt werden die Boxen, die Reithalle und Teile des Freigeländes. Auch die Tierpfleger ziehen ein.
Nach Katernberg wandern ausschließlich die eigenen Tiere des Zirkus Probst, die sogenannten ‚Stammtiere‘, nicht aber die für ein befristetes Engagement gebuchten, betont Uwe Morsbach. Und auch „das komplette Zirkus-Equipment bleibt am Nienhauser Park und wartet dort darauf, dass es nach einer zehnwöchigen Winterpause wieder auf Tournee geht“. Die Anreise erfolgt über die Josef-Hoeren-Straße/ Am Reiterhof.
Andreas Walter vom Essener Bürger Bündnis (EBB) und selbst Anwohner, hofft, dass sich das Unterfangen als Bereicherung erweist: „Der Kindergarten, kaum 50 Meter entfernt, profitiert vielleicht davon. Wenn man nach Winterlager für Zirkusse oder ähnlichem sucht, findet man natürlich auch negative Erfahrungen in den Zeitungen. Dem stehen hier aber der ausgezeichnete Ruf des Zirkus Probst und die Erfahrungen, die andere mit ihm gemacht haben, entgegen. Insoweit habe ich, wie viele Anwohner, erst mal eine positive Erwartungshaltung.“

Sollten alle Beteiligten mit dem Verlauf zufrieden sein, könnte das Winterlager regelmäßig an der Katernberger Adresse Am Reiterhof aufgeschlagen werden. Zunächst aber ist das ganze Projekt, so Uwe Morsbach, lediglich ein „Versuchsballon“.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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