Gemeinschaftsgrundschule in Altenessen-Nord
Mehrheitsbeschluß: Emscherschule muss Zwergschule bleiben

Vorderer Schulhof und Gebäude der Emscherschule in Altenessen-Nord:. Diesen Schulhof mit Container für zusätzlich Klassenräume zuzustellen wäre schade und ist für eine Schulerweiterung auf jeweils 2 Klassen pro Jahrgang auch sicher nicht notwendig | Foto: Walter Wandtke
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  • Vorderer Schulhof und Gebäude der Emscherschule in Altenessen-Nord:. Diesen Schulhof mit Container für zusätzlich Klassenräume zuzustellen wäre schade und ist für eine Schulerweiterung auf jeweils 2 Klassen pro Jahrgang auch sicher nicht notwendig
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Grüner Antrag zur Ausbauprüfung abgelehnt

Kein Herz für die Emscherschule, so kann mensch die Diskussion um die Zukunft dieser Schule  nahe des Rhein-Herne-Kanals zusammenfassen. Insbesondere SPD und CDU,  auch die Linke wollte sich trotz erheblicher Elternproteste gegen diese Mangelzustände der Schule nicht mit der Prüfung eines möglichen Ausbaus befassen. Stepfanie Kemper, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der BV 5 hatte den Antrag vorgestellt, die Stadt Essen Ausbaumöglichkeiten für Emscherschule prüfen zu lassen
Eigentlich macht die kleine Grundschule mit ganz ordentlichen Spielgeräten, einer Turnhalle und Schulhof mit Kunst und Grünflächen keinen schlechten Eindruck. Um eine wirklich gute Schule sein zu können, ist sie leider zu klein.
 
Im Normalfall pro Jahrgang nur eine Klasse zu haben, verhindert viele pädagogische Möglichkeiten für die Schüler*innen und setzt auch engagierten Lehrkräften enge Grenzen.  Die bisher vorgelegte Schulentwicklungsplanung will dort aber nicht investieren. Ziel der Schulentwicklung für die nächsten Jahre müsste aber sein, auch diese Schule auszubauen - sei es z.B. durch Aufstockung der vorhandenen Gebäudetrakte oder z.B. durch einen Anbau im südlichen Schulgelände. Dort befand früher die jetzt nicht mehr genutzte Hausmeisterwohnung und heute gibt dort vor allem eine asphaltierte Abstellfläche.

Wenig Interesse an der Emscherschule

Abehnt wurde der Antrag der Grünen Ii der Augustsitzung  der Bezirksvertretung 5 am 23. August. Für die Entwicklung der Grundschulen in Karnap, Vogelheim und Altenessen trägt die Bezirksvertretung wesentliche Verantwortung, für weiterführende Schulen wäre es hauptsächlcih der Schulausschuß des Stadtrats.
Rot-Schwarz-Gelb-Blau war in der BV-Sitzung im Friedrich-Ebert-Altersheim allerdings der Meinung, es dürfte am vorgelegten Schulentwicklungsplan der Schulverwaltung nichts mehr verändert werden. In  anderen Stadtteilen des Bezirks würde von der Schulverwaltung ja ein Grundschulausbau vorgesehen. - Wobei die Frage bleibt, wozu dieser Entwicklung dann überhaupt den neun Bezirksvertretungen unserer Stadt vorgelegt wurde.
Für die Emscherschule bedeutet diese negative Entscheidung, auch in den nächsten Schuljahren als letzte verbliebene einzüge Zwergschule unserer Stadt mit pädagogischen Minimalstandarts kämpfen zu müssen.
Schulplanerisch sollen Grundschulen sowieso 2-zügig sein. Wenn es in 4 Jahrgängen einer Grundschule jeweils nur eine Klasse gibt, ist das Lehrerkollegium entsprechend überschaubar. Da darf es keinerlei Krankheitsfälle geben, alles führt fast sofort zu Unterrichtsausfällen. Sowohl Arbeitszeiten eines dann nur stundenweise besetzten Schulsekretariats sind eingeschränkt, wie auch Freistellungsstunden die eine Schuleitung zur Organisation und Planung des Schulbetriebs braucht. Die Emscherschule muss  leidvoll erfahren, dass die Attraktivität die Leitung einer Minigrundschule zu übernehmen, gegen Null tendiert.
Ob Sachmittelzuweisung durch den Schulträger Stadt oder die Möglichkeiten eines kleinen Schulfördervereins im tiefen essener Norden - alles klebt dann kurz über der Null-Linie. Gerade von Schüler*innenseite wären Chancen, bei bestimmten Problemen in einen Nachbarklassenverband zu wechseln oder inhaltliche Differenzierungen im Angebot der jeweiligen Klassenlerngruppen wahrzunehmen, wichtig für den Schulerfolg.

Hoffnung auf Korrektur durch den Schulausschuss

In den vergangenen Monaten wurde in verschiedenen Bezirksvertretungen, Ausschüssen und natürlich im Rat darüber diskutiert, welchen Weg die Schulentwicklung in Essen in den nächsten Jahren nehmen soll. Bei ausufernden Tagesordnungen geht aber manchmal die Schulentwicklungsplanung auch mal diskussionslos durch ein Gremium.
Schulentwicklung ist aber eine permanente Aufgabe: In welche Schulen investiert die Stadt in kommenden Jahren Geld, das über absolut notwendige Unterhaltungsmaßnahmen hinausgeht. Zu Recht sollten Mandatsträger*innen im Essener Norden auch einfordern, dass Maßnahmen für gut ausgestattete Schulen hier noch wichtiger als vielleicht in Werden oder Kettwig sind. Zu viele Familien sind z. B. in Altenessen oder Vogelheim leider oft nicht in der lage, mit eigenen Ressourcen für die Bildungszukunft ihrer Kinder zusorgen.  Den Kampf auszufechten, welche Schulen schnell ausgebaut werden, wo auch eine ganz neue Schule gebaut werden muss , heißt das auch Schulbauinvestitionen  mit gutem gewissen verstärkt in den Norden zu ziehen.
Eigentlich fehlen angesichts steigender Schüler*innen ja in fast allen Stadtteilen zusätzliche Klassenräume, die der Schulträger Stadt Essen bereitstellen müsste. Dass so viele Lehrkräfte in den Schulen fehlen und so viel zu große Schulklassen entstehen, ist sicher noch das schlimmere Problem. Da ist das Land Nordrhein Westfalen in der Pflicht, die Lehramtsausbildung an den Universitäten dringend auszubauen und für eine attraktive Bezahlung auch in den Grundschulen zu sorgen.
Nach der negativen Abstimmung in der BV 5 sollte Eltern und Schüler*innen der Emscherschule jetzt empfohlen werden, ihre Sorgen nicht mehr bei der Bezirksvertretung V vorzutragen, sondern gleich im Schulausschuss der Stadt Essen. Der Schulausschuß der Stadt tagt öffentlich wieder am 14. September um 16.00 Uhr im Ratssaal im Rtahausturm am City-Center.
Bis dahin können seitens der Emscherschule vielleicht auch genügend Eltern; Kinder, Schüler*innen, aus dem Altenessener Norden mobilisiert werden, um zeigen zu können, dass hier Zwergschulen nicht als  Option ihrer Bildung hingenommen werden.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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