Nach THS-Verkäufen: Vermarktung in Vogelheim beginnt.

Vorher - nachher: Zumindest optisch präsentieren sich Teile der Bergbrücke in neuem Gewand.
  • Vorher - nachher: Zumindest optisch präsentieren sich Teile der Bergbrücke in neuem Gewand.
  • hochgeladen von Patrick Torma

„Sie sind nicht allein“, hieß es auf der von der SPD einberufenen Bürgerversammlung für THS- und Häusser Bau-Mieter im Jugendhof am 1. Februar. Doch noch gibt es keine Anlaufstelle für besorgte Vogelheimer.

Als wirtschaftendes Unternehmen beginnt Häusser Bau rasch mit der Vermarktung seiner Immobilien in Vogelheim. Der neue Eigner der ehemaligen THS-Immobilien informiert derzeit Mieter über seine Absicht, die Wohngebäude weiterzuverkaufen. So wurden beispielsweise Anwohner der Hafenstraße angeschrieben, die nun von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen könnten. Dass sie dieses Recht in Anspruch nehmen, scheint allerdings unwahrscheinlich. Bei einem erneuten Besuch des Nord Anzeigers wurde wieder gravierende Mängel offensichtlich. Jedoch wird allmählich klar, warum Häusser Bau ein Verkaufsbüro an der Bergbrücke eingerichtet hat.

Auch auf anderem Wege versucht das Unternehmen, seine Neuerwerbungen zu vermarkten. So werden einige Wohnungen bereits im Internet zur Miete angeboten. Zudem hat sich in den letzten Wochen - zumindest optisch - etwas an den Häusern getan: Einzelne Immobilien bekamen einen neuen Anstrich verpasst.

Die im Vorfeld gefürchteten und andernorts wohl vorgekommenen Haustürgeschäfte sind bislang ausgeblieben, auch die Berichte über unangemeldete Hausbesuche flauen ab. Dennoch fühlen sich Anwohner verunsichert: Noch immer klagen sie über unzumutbare Mängel in Haus und Wohnung, ernstgenommen fühlen sich die wenigsten. Der Voreigentümer, die THS, fühle sich nicht mehr zuständig, der neue, der sich vor Ort von der SWL-Immobilienverwaltung vertreten lässt, komme nur zögerlich in Bewegung.

Dabei haben die betroffenen Mieter ein Anrecht auf eine sachgerechte Instandhaltung, bestätigte der Rechtsanwalt Peter Karaiskas damals. „Doch viele Bürger wissen nicht, wie sie vorgehen sollen. Oder aber sie trauen sich nicht“, weiß ein Akteur aus dem Stadtteil.

Bernd Ingensandt, Anwohner der Hafenstraße, will nun eine Mieterinitiative ins Leben rufen, die anderen Vogelheimern genau bei solchen Problemen unterstützend zur Seite stehen und in Gesprächen mit Häusser Bau treten kann. Er steht im regen Kontakt mit Dieter Habermehl von der Mieterinteressengemeinschaft Bergmannsfeld, Räumlichkeiten für den regelmäßigen Austausch sind bereits in Aussicht. Was fehlt, sind Mitstreiter. „Aus der Politik ist leider nicht viel gekommen“, klagt er.

Abgesehen von einem Flugblatt der DKP, das in Vogelheim verteilt wurde. „Das Blatt verunsichert mehr als es Klarheit schafft“, findet eine Anwohnerin, die nicht namentlich genannt werden will. So ist in dem Schreiben von einem Abriss der Gebäude an der Förderstraße 2 bis 10 die Rede. Noch ist unklar, inwieweit dies den Fakten entspricht, gegen den Abriss spricht allerdings, dass eine der betreffenden Wohnungen im Internet zur Miete angeboten wird.

Die DKP lädt nun für Freitag, 18. März, zu einer Mieterberatung ins Landhaus Vogelheim, Hafenstraße 181. Beginn ist um 19 Uhr. Karin Schnittker von der Mietergemeinschaft ist als Expertin angekündigt. Sie war bereits bei der Veranstaltung im Jugendhof anwesend.

Bernd Ingensandt wird unabhängig von diesem Termin tätig. Wer ihn begleiten möchte, kann sich mit ihm unter der Mailadresse bernd.ingensandt@gmx.de in Verbindung setzen.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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