FCK-Co-Trainer Krüger zum Derby: "Es ist alles möglich!"

Derbystimmung in Kray! David gegen Goliath? Von wegen! „In einem Spiel ist immer alles möglich“, sagt FC Kray Co-Trainer Lars Krüger im Exklusiv-Interview mit KURIER-Mitarbeiter Dirk Coste.

Null Punkte 2013 - Macht das Traineramt noch Spaß?

Lars Krüger: Ja, sicherlich macht es noch Spaß. Man muss sich anschauen, wie diese Null zustande gekommen ist. Gegen Wuppertal, Lotte und Duisburg II waren wir nahe am Punktgewinn. Es fehlte das Quäntchen Glück. Auch das 0:5 gegen Bochum II war eher untypisch. Denn wir hatten das 1:1 geschossen, was dann nicht anerkannt wurde, und vor dem 0:3 die riesen Chance zum Anschlusstor.
Nur gegen Mönchengladbach II machte es wenig Spaß. In der Woche gegen Mannschaften zu spielen, die unter Profi-Bedingungen trainieren, ist unglücklich. Unsereiner samt Mannschaft kommt dann gehetzt vom Job kurz vor dem Anpfiff in Mönchengladbach an und soll funktionieren. Hinzukamen ein schneller Platzverweis. Leider gibt es im Fußball für die ‚B-Note‘ keine Punkte.

Haben Sie sich den Saisonverlauf so schwer vorgestellt?

Lars Krüger: Ja. Jeder im Verein weiß, von wo wir gekommen sind. Die Hälfte unseres Spielerkaders hat noch Landesliga gespielt. Von der Regionalliga West konnte man da nur träumen. Nun sind halt für einige die Grenzen erreicht. In dieser Liga gilt dann doch schon ‚Geld schießt Tore‘, auch wenn es bei Viktoria Köln momentan nicht mehr so aussieht. Das professionelle Umfeld haben wir in Kray eben nur bedingt kopieren können. Dafür sind die bisher gesammelten 17 Punkte bereits eine sehr gute Quote. Immerhin haben wir RWO am Uhlenkrug geschlagen! Wir mussten viele Schwierigkeiten im Laufe der Saison aus dem Weg räumen. Da ist die Problematik der Austragung unserer sogenannten Heimspiele nur eine. Wir müssen das Erreichte aus den letzten drei Jahren im Gesamten sehen. Das bleibt in den Analen des Vereins erhalten. Selbst bei einem Abstieg, spielen wir immerhin noch in der Oberliga Nordrhein und sind mit dem ETB auf Augenhöhe.

Wie hält man die Spieler eines Tabellenletzten bei Laune?

Lars Krüger: Das ist ganz einfach. Für die meisten Spieler ist und bleibt die Liga ein Abenteuer. Was wir in den letzten Jahren hier aufgebaut haben, ist wie ein kleines ‚Wunder von Bern‘. Viele spielen um Anschlussverträge oder wollen sich für andere Vereine interessant machen. So sind die Spieler gezwungen ihre Leistung auch abzurufen. Das ist für mich also nur ein Luxusproblem. Außerdem muss es für jeden Spieler einfach ein Highlight sein, zum Beispiel gegen Albert Streit oder Antonio da Silva auf dem Platz zu stehen.

Wie ist die Marschroute und wie gestaltet sich die Personaldecke für das „Heimspiel“ gegen RWE?

Lars Krüger: Die Personallage entspannt sich. Philipp Schmidt, Nils Kretschmar und Kevin Sokhan Sanj haben ihre Sperren abgesessen. Lediglich Georgios Ketsatis ist für insgesamt drei Spiele gesperrt. Sonst sind alle fit.
Es wartet das absolute Highlight auf den gesamten Verein. Egal, was am Ende der Saison auf uns wartet. Ich hoffe, dass wir die 10.000 Zuschauer-Marke übertreffen werden. Das wäre auch finanziell für Kray sehr wichtig. Wir sollten die Partie wie ein Pokalspiel betrachten. In einem Spiel ist immer alles möglich. Darauf können wir uns gut fokussieren.
Wenn wir dann noch mindestens einen Punkt holen, das wäre super. Pathetisch
könnte man sagen: Die Spieler haben die Chance sich unsterblich zu machen.

Steht der Entschluss zur Trainerpause nach der Saison unumstößlich fest und/oder wie sind die weiteren Pläne?

Lars Krüger: Nach vier spannenden Jahren, eins in Rellinghausen und drei in Kray, will ich kürzer treten, zumal ich auch den Job gewechselt habe. Ich habe keine weiteren Pläne, beispielsweise habe ich das Angebot von Dirk Wißel ihm nach Königshardt zu folgen ausgeschlagen. Ob ich ohne das Coachen auskommen kann, muss sich zeigen. Was dann kommt weiß ich nicht. Jedenfalls zocke ich nicht und warte auf Anrufe. Die Familie musste viel auf mich verzichten. Ihr bin ich etwas schuldig und daher soll sie nun erst einmal Vorrang haben. Den Sommer will ich jedenfalls auf meiner Terrasse beim Grillen verbringen und etwas mit den Kindern unternehmen. Zudem möchte ich wieder einmal bei den Alten Herren von Rellinghausen 06 auflaufen.

Autor:

Lokalkompass Essen-Steele aus Essen-Steele

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