Malerei auf 6.000 Stofffetzen, Das vernähte Paradies oder Szmaty taty in der Kunstgalerie des Projektes ZKE

Malerei auf ausrangierten Bettlaken, Bettbezüge, Kleidungsstücke oder Tischdecken.
Vielleicht findest Du Deine Unterhose dazwischen?
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  • Malerei auf ausrangierten Bettlaken, Bettbezüge, Kleidungsstücke oder Tischdecken.
    Vielleicht findest Du Deine Unterhose dazwischen?
  • hochgeladen von Eugen Bednarek

Das Zentrum des Projektes „Das vernähte Paradies – oder: Szmaty taty“ ist ein fast 200 Quadratmeter grosses Stoffgemälde zum Themenkreis „Tiere“.
Das Gemälde besteht aus ca. 6.000 Stofffetzen, die Essener Künstler Eugen Bednarek zu einer überdimensional grossen Leinwand zusammengenäht hat.
Es bedeckt komplett die Wände des Ausstellungsraumes und wird so zu einer raumfüllenden Installation. Die einzelnen Stoffstücke dienten im Laufe
mehrerer Jahre zum Reinigen der Pinsel und Paletten in der Malschule ZKE – sie sind sozusagen „Abfallprodukte“, mit Öl- und Acrylfarben „verschmutzt“.
Auf die Herkunft der kleinen Stoffstücke bezieht sich auch der Untertitel des Projektes: Szmaty taty – polnisch für „Vaters Lappen“. Es sind ausrangierte Bettlaken, Bettbezüge, Kleidungsstücke oder Tischdecken, die die Schülerinnen und Schüler mitbrachten. Ihrer ursprünglichen Funktion „entkleidet“, bilden die Stoffe nun als Leinwand den Hintergrund für verschiedene Tiermotive.
So entsteht eine Art Landschaft. Auch wenn diese Leinwand nicht auf einen
Keilrahmen gespannt ist, wird sie doch nach den Grundregeln der Malerei genutzt:
Es wurden Öl- oder Acrylfarben „verwendet“, die Zusammenstellung der einzelnen Stücke ist wohl komponiert, Farbverläufe spielen eine enorme Rolle.
Die Näharbeit ist also weit mehr als ein einfaches Recycling von Abfall-Produkten,
sie ist Teil des künstlerischen Prozesses.
Das Paradies, in dem Mensch und Natur in Einklag miteinander leben, ist auf Erden nicht zu finden. So ist die Kunst prädestiniert, ein paradiesisches Szenario zu imaginieren.

Live-Performance

Die Klang- und Geräusch-Komposition zu diesem „gemalten Raum" wird
von Frank Niehusmann gestaltet und vom Komponisten selbst in einer konzertanten Aufführung live vor dem Publikum realisiert. Die Musik nimmt das Thema der Dialektik von Naturhaftigkeit und technischer Künstlichkeit auf und verbindet tierisch-archaisch anmutende Klangwelten mit technoiden Elementen zeitgenössisch-elektronischen Sound-Designs.
Die auf ca. 30 Minuten angelegte Musik gibt zugleich den zeitlichen Rahmen der theatralischen Performance vor.
Mit den Mitteln von Video-Projektion und Lichtgestaltung soll die Raumsituation während der Aufführungen optisch in Bewegung versetzt werden: Auf das „Wandgemälde“ projiziert der Video-Künstler Oliver Friedrich Tier-Motive, so dass durch die Überlagerung mehrerer Bild-Ebenen eine zusätzliche Tiefe des Raumes entsteht, bis hin zu seiner „virtuellen Auflösung“.
Das Publikum wird zu einem Teil der Aufführung: es ist „im“ Raum der Malerei, „in“ den Video-Projektionen und taucht ein „in“ die Klang-Komposition.
Und die Zuschauer werden eingekleidet. Inspiriert von der Tierwelt fertigte
die Mode-Designerin Sonja Tiede aus einem Rest der Mallappen rund 60 Kostüme,
die während der Aufführung getragen werden.

Termine

Live-Performance
Freitag, 7. März 2014, 20 Uhr
Samstag, 8. März 2014, 19 Uhr
Sonntag, 9. März 2014, 16 Uhr - Aufführung für Kinder und 19 Uhr

Große Galerie des Projektes ZKE auf der Zeche Königin Elisabeth
Schacht Emil · Elisabethstr. 31
45139 Essen-Frillendorf
Infos: 01 60 77 23 293 oder bedart@t-online.de

Eintritt frei - um Reservierungen und Spenden für das Projekt ZKE wird gebeten

Ausstellung der Raum-Installation
Begleitausstellung "Mal Tiere"
Große und Kleine Galerie des Projektes ZKE
auf der Zeche Königin Elisabeth
Schacht Emil · Elisabethstr. 31
45139 Essen-Frillendorf

10. März bis 20. Juni 2014

Öffnungszeiten:
Mo - Fr: 16 - 19 Uhr
und nach Vereinbarung

Autor:

Eugen Bednarek aus Essen-Süd

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