Zwischen Tradition und Remix

Der Künstler Sven Piayda und die Galeristin Irma Gublia-Segerath betrachten gemeinsam die verschiedenen Werke des Künstlers. Foto: Wieczorek
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Die Galerie Gublia in der Kreuzeskirchstraße 3 stellt unter dem Titel „ADAPTATION (You’re mine)“ Werke des Künstlers Sven Piayda aus. So wird durch Kunst ein kultureller Austauschort im Essener Nordviertel geschaffen.

Die Galerie Gublia stellt seit Freitag Werke des Künstlers Sven Piayda aus. Unter dem Titel „ADAPTATION (You’re mine)“ werden Besuchern unter anderem bereits bekannte Werke in einen neuen digital veränderten Rahmen vorgestellt.
Der studierte Gestaltungstechniker Sven Piayda arbeitet mit dem Prinzip des Aufgreifens und Umgestaltens. Quellen der Inspiration sind für Sven Piayda Künstler, wie Louise Lawler oder Leonardo Da Vinci. Ebenfalls bietet ein Werk von der schwedischen Künstlerin Hilma Af Klint eine direkte Vorlage für den Künstler. Durch digitale Veränderungen und plastischer Ausarbeitung des Werkes „Die zehn Größten, Nr.2“ gibt Sven Piayda einen neuen Blickwinkel auf das ursprüngliche Ölgemälde aus dem frühen 20ten Jahrhundert. Einige seiner Werke setzt Sven Piayda in Bilderserien an. So wird dem Betrachter der Prozess der Veränderung direkt vor Augen geführt.

Ein postmoderner Remix

„Welche Technologien habe ich, um Bilder zu erschaffen?“, fragt sich der Künstler und versucht seine Werke in einer Kunstgeschichte einzuordnen. Hinter den Werken steht die Idee eines sogenannten „Postmodernen-Remix“. „Ich sehe mich weniger in der Tradition der Appropriation Art, da ich mir nicht direkt etwas aneignen möchte. Mein Ziel ist die Weiterverarbeitung der Kunst, um dieser eine neue Bedeutung zu geben“, erzählt Sven Piayda. So nimmt der Künstler beispielsweise die Landschaft aus Leonardo Da Vincis weltweitbekannten Werk „La Gioconda“ und verändert diese in einem digitalen Prozess soweit, dass das ursprüngliche Werk nur noch zu erahnen ist. Die aus vier Bildern bestehende Serie hing bereits im Kunstmuseum Mülheim aus. „Wenn ich mir die Landschaft in Leonardo Da Vincis „Mona Lisa“ ansehe, frage ich mich, ob Da Vinci, wenn er damals die Gestaltungstechniken gehabt hätte, diese ebenfalls genutzt hätte, um dem Bild einen weiteren Blickwinkel zu verleihen“, überlegt Sven Piayda.

Eine Plattform des Austausches

Die Galerie Gublia im Essener Nordviertel bietet eine Plattform für verschiedensten Künstler der modernen Kunst an. Dabei versteht die Galeristin Irma Gublia-Segerath ihre Galerie vor allem als einen Ort des Austausches und der Begegnung. Das Konzept des Künstlers Sven Piayda passt in das Konzept der Galeristin, da der Künstler eine Schnittstelle von Tradition und Modernem bedient.
Im März 2017 wurde die Galerie im Nordviertel der Stadt Essen eröffnet. „Mir war die Lage im sogenannten „Problemviertel“ der Stadt wichtig. Ich glaube, dass das Viertel viel kreatives Potenzial hat und dieses versuche ich mit zu fördern“, erklärt Irma Gublia-Segerath. So ist der studierten Kunsthistorikerin die Förderung von jungen teilweise unbekannten Künstlern und Kunststudenten von großer Bedeutung. „Mir ist aufgefallen, dass Kunst sehr intellektuell geworden ist. Einige Künstler arbeiten mit Konzepten, die für viele Besucher schwierig zu fassen sind“, erzählt Irma Gublia-Segerath. Die Galerie soll helfen einen Zugang zur Kunst zu schaffen. Dabei steht die Galeristin bei Fragen zu den Werken den Besuchern zu Verfügung. Um den Austausch zu fördern möchte die Galerie regelmäßig Workshops, Lesungen, Vorträge und Diskussionsrunden anbieten.

Die Ausstellung „ADAPTATION (You’re mine)“ kann bis zum 05.05.2018 in der Galerie Gublia besucht werden.

Autor:

Katharina Wieczorek aus Essen-West

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