Kümmern statt Bedenken schüren

Gaby Bruhnke, Gerd Bonnekamp, Kathrin Richter und Bernd Brach (v.l.) stellen die Notwendigkeit ihrer ehrenamtlichen Arbeit vor. Foto: Wieczorek
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Zum „Weltflüchtlingstag“ stellen die ehrenamtlichen Mitarbeiter von ProAsyl und Kettwig hilft e.V. die Notwendigkeit ihrer Arbeit vor.

Ein Mensch kommt nach Deutschland. Dieser kennt sich weder mit der Kultur des Landes, noch mit der Sprache aus. Fest steht: Er möchte ein Chance bekommen in Frieden zu leben. Denn in dem Land, woher er her kommt, ist dies nicht möglich. Doch wo kann man hin? Wie kann man in Deutschland Geld verdienen? Wer hilft einem mit dem Beamtendeutsch? Wie kann man sich integrieren? Was passiert wenn man krank wird? Dies sind nur einige der vielen Fragen vor dem Geflüchtete Tag täglich stehen. Zum „Weltflüchtlingstag“ stellen die ehrenamtlichen Mitarbeiter von ProAsyl und Kettwig hilft e.V. die Notwendigkeit ihrer Arbeit vor.
Denn genau diese Fragen versuchen die ehrenamtlichen Mitarbeiter zu beantworten. „Unsere Aufgabe ist es sich zu kümmern“, erzählt Gaby Bruhnke, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Männerhauses von Kettwig hilft e.V.. „Wir gehen bei Behördengängen mit, helfen ihnen sich zu integrieren und generell versuchen wir die auftretenden Probleme, die vor Ort entstehen, zu bewältigen“, führt Gaby Bruhnke weiter aus. Doch was viele Menschen nicht wissen, es passiert nur wenig ohne die persönlichen Kontakte der Ehrenamtlichen. So konnten die Ehrenamtlichen bereits erfolgreich durch ihre persönlichen Kontakte Praktikumsplätze vermitteln.

Zu einem eigenständigen Leben

Doch wie sehen konkrete Problematiken von Geflüchteten aus? Ein zentrales Problem ist die sogenannte Duldung von drei Monaten. In diesem Zeitraum ist es fast unmöglich eine Praktikumsstelle zu bekommen, denn kein potenzieller Arbeitgeber möchte mehrere Monate warten, um zu wissen, ob sein zukünftiger Praktikant im Land bleiben darf oder nicht. „Integrationskurse sind keine Pflicht für Geflüchtete“, erklärt Bernd Brack, ehrenamtlicher Mitarbeiter von ProAsyl. Das bedeutet, dass ein Geflüchteter kein Anrecht auf einen Platz hat und somit abwarten muss, bis ein Platz frei wird. Die Schwierigkeit dabei ist, dass die Ämter Integration als einen wichtigen Punkt für das Bleiberecht ansehen. Genau hier versuchen die Ehrenamtlichen anzusetzen, zu vermitteln und auch auf diese Probleme hinzuweisen, um Lösungen für die Flüchtlinge zu finden. Denn die Ämter sind häufig selbst überfordert von der Situation.
Selbst wenn Geflüchtete ein langwieriges Bleiberecht, aufgrund eines Praktikums oder der Bestätigung von psychischen Problemen aufgrund der Flucht, erhalten haben, wenden sich die Geflüchteten häufig bei auftretenden Problemen an ihre bekannten Ehrenamtliche. So kam es dazu, dass auch Geflüchtete selbst bereits die ehrenamtliche Arbeit aufnehmen. „Bei uns helfen zurzeit fünf Ehrenamtliche, die selbst Geflüchtete waren“, erzählt Kathrin Richter, Vorstandsvorsitzende von ProAsyl. Denn am Schluss sollte es nur um eins gehen: Menschen aus der Perspektivlosigkeit zu holen, damit sie ein eigenständiges Leben führen können.

Gaby Bruhnke, Gerd Bonnekamp, Kathrin Richter und Bernd Brach (v.l.) stellen die Notwendigkeit ihrer ehrenamtlichen Arbeit vor. Foto: Wieczorek
Es gibt unzählige Gründe warum Menschen fliehen müssen. Foto: Wieczorek
Autor:

Katharina Wieczorek aus Essen-West

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