Aufgestöbert: Am 6. Dezember ist Nikolaustag

Der heilige Nikolaus soll der Legende nach die in der heutigen Türkei gelegen Stadt Myra, deren Bischof er war, aus großer Hungersnot gerettet haben. Manche Quellen verzeichnen, dass er am 6. Dezember 343 c. Chr. gestorben ist. Schon rasch nach seinem Tod wurde er, dessen Namen viele Legenden begleiten, von den Gläubigen als Heiliger verehrt.
Er ist der wohl populärste Heilige des Morgen- wie des Abendlandes, zweite zentrale Figur der Weihnachtszeit neben dem Christkind.
Als die wundersamen Geschichten des mildtätigen Sankt Nikolaus ungefähr im 10. Jahrhundert in Deutschland verbreitet wurden, praktizierten viele unserer Vorfahren neben dem Christentum noch altgermanische Sitten, die sich untrennbar mit der Bischofsgestalt des Nikolaus verbinden sollte.
Er lebt in dem alten Volksbrauch fort, nach dem am Vorabend oder in der Nacht seines Festtages der mit den Insignien des Bischofs geschmückte Nikolaus oder eine als alter Mann mit weißem Bart verkleidete Person, begleitet von einer schmutzigen, zottigen Schreckensgestalt, die Kinder besucht, um die unartigen zu strafen, die guten mit kleinen Gaben zu belohnen.
Bis ins 16. Jahrhundert hinein ersetzte Nikolaus, wie heut noch in Holland, das Christkind als Gabenbringer. Mit Martin Luther versuchte dann der protestantische Teil Deutschlands, den Nikolaus zugunsten des Christkinds und seiner Verehrung zurückzudrängen.
Der für junge Kinderseelen angstvolle und bedrohlich Nimbus des Nikolaus und seiner Auftritte, mit den unheilverkündenden, am Gehorsam gemessenen Fragen nach der Qualität der Lebensführung, entstammt dem Erziehungsideal des 19. Jahrhunderts.
Dort, wo ein Nikolaus nicht zur Stelle ist, stellen die Kinder ihre Schuhe in der Nacht zum 6. Dezember vor die Tür oder hängen ihre Strümpfe in den Kamin, und wenn wir alle ganz leise und behutsam sind, hören wir nachts den heiligen Nikolaus die bereitgestellten Kleidungsstücke der Kleinen aus seinem großen Sack mit Obst, Nüssen und den herrlichsten Leckereien füllen.
Ganz ehrlich, Nikolaus` Begleiter ” machten mir früher immer Angst, ganz gleich ob er nun Knecht Ruprecht, Hans Muff, Belzen-Ruppert, Belsenickel, Knecht Nikolas, Nickel, Aschen- oder Butterklas, Bartel, Pelzmärtel, Hans Trapp, Krampus, Klaubauf oder Schmutzli hieß.

Autor:

Ursula Hickmann aus Essen-Süd

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