Bezirksvertretung II
Tierschutzpartei Rüttenscheid im Interview

Im Einsatz für die Tierschutzpartei: Holger Ackermann (r.), sachkundiger Bürger der Ratsfraktion TIerschutzpartei/SLB im Bau- und Verkehrsausschuss und Marianne Schäfer, Spitzenkandidatin für die BV VIII und Mitglied des Kreisvorstandes der Tierschutzpartei Essen.
  • Im Einsatz für die Tierschutzpartei: Holger Ackermann (r.), sachkundiger Bürger der Ratsfraktion TIerschutzpartei/SLB im Bau- und Verkehrsausschuss und Marianne Schäfer, Spitzenkandidatin für die BV VIII und Mitglied des Kreisvorstandes der Tierschutzpartei Essen.
  • hochgeladen von Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen

Zur Kommunalwahl am 13. September 2020 tritt die Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Tierschutzpartei in allen 41 Essener Kommunalwahlbezirken an. Unser Spitzenkandidat für die Bezirksvertretung 2 ist der Rüttenscheider Ingenieur Holger Ackermann, langjährig erfahrener Politiker, Sprecher der BI Henri 2020 sowie sachkundiger Bürger der Ratsfraktion Tierschutzpartei/SLB im Rat der Stadt Essen.

Name: Holger Ackermann
Alter: 51 Jahre
Beruf: Dipl.-Ing. im Bereich Wasserwirtschaft
Ich wohne im Stadtteil: Rüttenscheid
Ich kandidiere für die Bezirksvertretung 2

Ich bin als Kandidat eine gute Wahl, weil…
…ich im Ruhrpott lebe und in Essen geboren bin. Deshalb habe ich mich entschieden nun auch meine berufliche und politische Erfahrung-aber auch meine Lebenserfahrung- für meine Heimat einzusetzen. Vielleicht auch, weil ich keinen ideologischen Grenzen bestimmter politischen Richtungen verhaftet bin, sondern dem pragmatischen Handeln nach gesundem Menschenverstand.

Die Stadtteile im Bezirk 2 sind lebens- und liebenswert, weil…
…wir lieben und leben hier Vielfalt. Deshalb ist hier über viele Jahrzehnte ein so wunderbarer Mix entstanden aus prallem, urbanen Leben und lebenswerten, teilweise idyllischen Wohnquartieren sowie kleineren und größeren, qualitativ hochwertigen Grün- und Waldflächen, die einen hohen Freizeitwert haben. Orte mit hoher Lebenskultur und vielfältigen wirtschaftlichen Facetten. Meine tolle Heimat eben!

Wie hat sich Ihr Leben – und Ihr Wahlkampf – durch die Corona-Krise verändert?
Glücklicherweise bin ich beruflich kaum von Einschränkungen und negativen Folgen betroffen, da die Baubranche und vor allem der Dienstleistungssektor gut funktioniert. Persönlich stelle ich in dieser Zeit bei mir, aber auch in meinem Umfeld ein deutliche ausgeprägtes Krisenbewußstein fest. Der Wille, sich mit den wesentlichen Dingen, die eine positivere Zukunft versprechen zu beschäftigen scheint derzeit sehr groß zu sein. Ich stelle eine gewisse Offenheit Neuem gegenüber fest und auch die Bereitschaft, eigene Gewohnheiten, genauso wie gesamtgesellschaftlich relevante Selbstverständlichkeiten neu zu überdenken. Genau hier muss Politik ansetzen, zukunftsfähige Konzepte entwickeln und in einem breiten Diskurs, auf Augenhöhe neue Zielrichtungen für das gesellschaftliche Zusammenleben etablieren. Daran will ich mich gerne aktiv beteiligen.

Wie wollen wir die Herausforderung Klima-Krise meistern?
Beruflich bin ich nahezu täglich mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert. Daher weiß ich, dass zunächst das breite Bewusstsein für die Klima-Krise vorhanden sein muss. In weiten Teilen der demokratischen Gesellschaft ist da bereits viel Wissen und Erkenntnis vorhanden-aber noch nicht überall. Deshalb unterstütze ich auch das Anliegen von „Fridays for Future“. In unserer Stadt und im Bezirk muss Politik richtige Konzepte zum nachhaltigen urbanen Leben kreativ entwickeln und in weitem Diskurs mit der Bevölkerung umsetzen. Das beginnt bei modernen und bedarfsorientierten Wohnbauerweiterungen. Dieser Bedarf muss jedoch zunächst gemeinsam mit allen Akteuren definiert werden – das ist in der Vergangenheit nicht geschehen. Da wurde als „Monstranz“ eine Zahl von 16.000 erforderlichen neuen Wohnungen vorangetragen, die heutigen Betrachtungen nicht mehr standhält. Gleichzeitig müssen die Grün- und Freiflächen erhalten bleiben und neue hinzugewonnen werden. Jede neue Baumaßnahme sollte zwingend mit Entsiegelungsmaßnahmen an anderer Stelle einhergehen. Weniger motorisierter Individualverkehr und die Förderung der alternativen Verkehrsmittel (ÖPNV/Fahrrad etc.) sind weitere wichtige Bausteine. Zum anderen sollte auch die Kommune Vorbild sein und Anreize schaffen, dass jeder Einzelne Alternativen für eigene Gewohnheiten und eigenes Handeln aufgezeigt beommt. So müssen tierleidfreie, ökologisch angebaute Lebensmittel Eingang in Schulkantinen und sonstige öffentliche Kantinen finden.

Flächenfraß contra Wohnungsmangel: Wie lässt sich dieser Widerspruch lösen?
Es stellt sich die Frage, ob es sich dabei überhaupt um einen Widerspruch handelt. Ausreichende, bezahlbare Wohnungen sind ebenso wichtig für eine wachsende Stadt wie ein vernetztes System an hochwertigen Grün- und Freiflächen – aber eben beides gemeinsam! Eine zukunftsfähige, lebendige Stadt benötigt daher ein nachhaltiges, ganzheitliches Stadtplanungskonzept, auch auf Stadtteilebene. Das stückwerkhafte Zupflastern vorhandener oder entstehender Freiflächen mit gleichförmigen Wohnbauten, wie in der Vergangenheit leider zu häufig geschehen, ist eben kein derartiges Konzept. Wohn- und Gewerbeflächen, Straßenverkehr und die übrige urbane Infrastruktur müssen gemeinsam gedacht und entwickelt werden. Dafür habe ich mich auch mit der Gründung der Bürgerinitiative „Henri2020“ engagiert. Die Erfahrung zeigt, dass der engagierte Bürger bislang jedoch spätestens auf der Entscheidungsebene in Rat und Verwaltung oft gegen Mauern stößt, auch wenn die politische Ebene im Stadtteil den Bürger unterstützt. Wichtig ist daher, sich als Bezirksvertreter stärkeres Gehör auf Ratsebene zu verschaffen-da müssen die Möglichkeiten der Beschlussfassung im Stadtteilparlament auch künftig kreativer genutzt werden.

RadEntscheid und Jetzt?... Welche sind die wichtigsten Maßnahmen?
Ich freue mich sehr, dass das große Engagement der Radinitiative zum Erfolg geführt hat. Dafür meinen herzlichen Dank. Gut ist, dass von nun an alle Parteien im Rat sich an dieser Entscheidung messen lassen müssen-ich bin gespannt. Persönlich wünsche ich mir beispielsweise für die Rüttenscheider Straße eine verkehrsberuhigte Zone in Teilabschnitten, die dann nur noch den Lieferverkehr als motorisierte Version zu bewältigen hat. Radfahrer und Fußgänger würden sich gleichberechtigt und im Einklang auf der gesamten Straßenfläche bewegen können. Somit entstünde Raum für mehr gastronomisches Leben, wie wir es jetzt gerade so schätzen. Natürlich müssen weitere Nebenstraßen zu Fahrradstraßen etabliert werden und gleichzeitig die Ausstattung der Stadtteile mit Fahrradstellplätzen, Mobilstationen und intelligenten Laternen verstärkt werden. Wichtig ist mir allerdings auch, dass der PKW-Verkehr nicht verteufelt wird und die persönlichen Abhängigkeiten zahlreicher Menschen vom Auto auch akzeptiert und anerkannt werden. Unterstützend muss in den Quartieren auch über neue Parkraumkonzepte (Anwohnerparken) nachgedacht werden. Abgerundet wird dann der erforderliche Mobilitätsmix vom kostenlosen ÖPNV!

Meine Vision für den Bezirk ist…
Ich sehe bunte Stadtteile mit stärkerer Grundfarbe Grün, in denen ganz im heutigen Sinne und gemäß dem heutigen Charakter vielfältiges, modernes Leben stattfindet. Mit mehr Raum für Klimaschutz, mehr Raum für Lebensalternativen, mehr Raum für Entschleunigung, mehr Raum für Kultur und Gastronomie, mehr Raum für Natur, mehr Raum für Kinder, mehr Raum für Tiere – mehr Raum für LEBENDIGES eben!

Die nächsten fünf Jahre werden gute Jahre, denn…
Die neue Bezirksvertretung wird auch ein völlig neues Gesicht erhalten. Somit kann auch ganz viel neues an Ideen und Vorstellungen für das Leben im Bezirk entstehen. Die Corona-Krise zeigt uns den Sinn für Wesentliches auf und lässt uns parteiübergreifend gute Entscheidungen zum Wohle der Bevölkerung treffen. Geprägt durch Auseinandersetzung um den richtigen Weg aber im Konsens in der Sache. Ich hoffe daran mitwirken zu dürfen.

Autor:

Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen

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