Barbara Schröder möchte Kunst nach Werden holen
Großer Schritt

Barbara Schröder setzt sich ein für Kunst im öffentlichen Raum. 
Foto: Henschke
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  • Barbara Schröder setzt sich ein für Kunst im öffentlichen Raum.
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Barbara Schröder liebt Kunst. Sie umgibt sich in ihrem Haus und auch im liebevoll gestalteten Garten mit Kunst. Die Werdenerin setzt sich aber auch für Kunst im öffentlichen Raum ein.

Als energisches Zugpferd hatte Barbara Schröder an zwei Orten in Werden Holzskulpturen möglich gemacht. Der Fischlaker Künstler Roger Löcherbach setzte seine riesigen Figuren „Herold & Musica“ in Sichtbeziehung zur Folkwang-Universität der Künste, der nicht minder beeindruckende „Aakesbas“ auf der Brehminsel verweist auf die alte Tradition der Ruhrschiffer. Nach dem letzten Coup mit dieser aus einem Baum gesägten Skulptur sollte eigentlich Schluss sein: „Ich wollte kein längerfristig angelegtes Projekt mehr machen.“ Sie sei ja auch nicht mehr die Jüngste, kokettiert die 76-Jährige. Doch sie tut es wieder.

Wieso Peter Könitz?

Nun wirbt sie gemeinsam mit dem Geschichts- und Kulturverein Werden für die Installation einer Edelstahl-Figur des Künstlers Peter Könitz. Der hatte als junger Mann an der Werdener Folkwangschule Bildhauerei studiert, später in Düsseldorf und Paris. Barbara Schröder erklärt die Verbindung zum Künstler: „Peter Könitz kennen wir schon seit 40 Jahren oder noch länger. Er hat damals wie wir auch in Mülheim gelebt.“ Die Einladung stand schon länger: „Kommt mich doch mal besuchen.“ Vor zwei Jahren war es dann soweit, die Schröders besichtigten mit einem befreundeten Paar die neue Heimat des Künstlers im ostfriesischen Wymeer. Es war ein wunderbarer Tag voller Sonnenschein. Überall Kunst: „Man ist ganz hin und weg, wenn man dort ist.“ Ein kleines Haus, eine große Wiese, eine Pferdekoppel. Hier können die Skulpturen frei atmen: „Da ist man als Kunst-Fan einfach begeistert.“

Voller Euphorie

Voller Euphorie habe sie ihren Mann Lutz angestupst und verkündet: „Wir starten noch einmal durch.“ Die Schröders holten sich mit Sabine Peretzke eine kompetente Mitstreiterin ins Boot, bei der Stadt Essen zuständig für Kunst im öffentlichen Raum. Mit ihr reiste das kunstbegeisterte Ehepaar ein zweites Mal nach Wymeer. Schnell war ein Objekt der Begierde gefunden: Das 2019 entstandene Werk „Großer Schritt“ ist aus Edelstahl und verläuft in einem Bogen. Man denkt sich unwillkürlich den Kreis vollendet unter der Grasnarbe. Der Titel weckt Assoziationen und das Material passt zur Stahlstadt Essen. Eine Begehung mit Vertretern der Jury „Kunst im öffentlichen Raum“ soll Klarheit schaffen über den möglichen Standort. Am 22. März wird das Projekt der Bezirksvertretung IX vorgestellt.

Kunst kostet

Klingt simpel, doch so einfach ist das alles natürlich nicht. Kunst kostet. Zwar ist Peter Könitz gerade aufgrund der Erinnerung an seine Studienzeit preislich entgegen gekommen, doch mit Transport und standsicherem Fundament werden rund 14.000 Euro anfallen. Wie schon bei ihren vorherigen Projekten wird Barbara Schröder, immer eine Zusage der Bezirksvertretung vorausgesetzt, mögliche Geldquellen auftun. Wird Spenden sammeln, Stiftungen anschreiben und die Sparkasse Essen, vielleicht gibt die BV auch etwas dazu? Gerne würde sie in einem leer stehenden Ladenlokal Kunst und Kunsthandwerk anbieten für den guten Zweck.

Gemeinsam mit Partnern wie dem Werdener Geschichts- und Kulturverein möchte Barbara Schröder gerne etwas schaffen, dass dem Kettwiger Skulpturenpark ähnelt. Vielleicht ein Werdener Kulturpfad? Sie denkt da auch an Kulturstätten wie die Folkwang-Universität der Künste und das Bürgermeisterhaus. Zukünftig könnten sich aber gerne auch mal Jüngere einsetzen für öffentliche Kunst in Werden: „Es bleibt jedem vorbehalten, sich da einzubringen.“

Barbara Schröder setzt sich ein für Kunst im öffentlichen Raum. 
Foto: Henschke
Die Edelstahlfigur „Großer Schritt“ soll demnächst in Werden stehen. 
Foto: Schröder
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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