Bezirksvertretung möchte eine Kastanie erhalten
Der Baum ist gesund

Die Bezirksvertretung möchte diese mächtige Kastanie erhalten. 
Foto: Henschke
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Bezirksbürgermeister Benjamin Brenk eröffnete gut gelaunt eine Sitzung mit vielen Themen aus Kettwig und Werden. Von allen Seiten wurde eine allerdings abwesende Person gelobt.

Daniela Rittkowski hatte ihr Mandat als Bezirksvertretungsmitglied niedergelegt. Die CDU-Politikerin war zehn Jahre lang Jugendbeauftragte des Bezirkes und später kommissarisch auch Kinderbeauftragte. Der frühere Bezirksbürgermeister Michael Bonmann fand bewundernde Worte: „Dahinter steckte immer viel Arbeit. Sie war mir in den zehn Jahren immer eine große Stütze.“ Als Nachfolgerin gemäß Kommunalwahlgesetz wurde die Kettwigerin Bettina Döbbe (CDU) benannt. Feierlich vereidigte Bezirksbürgermeister Brenk das neue BV-Mitglied und bekräftigte dies mit dem nun üblichen Ellenbogenkontakt statt eines Handschlags.

Das Amt für Straßen und Verkehr hatte einen städtischen Straßenbaum an der Heidhauser Straße fällen wollen, da er die angrenzende Privatfläche und drei Verteilerkästen auf dem Gehweg gefährde. Diese seien durch Wurzeln verschoben oder in Schieflage geraten. Eine Straßenlaterne sei im Baum eingewachsen und nicht mehr funktionstüchtig. Der Gehweg weise Schäden auf. Im Februar hatte die BV aber bereits erhebliche Bedenken geäußert. Stephan Sülzer mahnte, nicht alles zu übernehmen, was Verwaltung so schreibe. Die beschriebene Dramatik sei nicht gegeben. Man solle sich vor Ort treffen und besprechen. Für Herbert Schermuly wäre es „eine Schande, wenn diese tolle Kastanie weg müsste.“ Ludger Hicking-Göbels hatte vor Ort keine Einschränkungen erkannt: „Der Bereich ist durchgehend beparkt.“ Und Anna Leipprand machte es kurz: „Wir wollen diesen Baum erhalten.“ Nähergehende Untersuchungen von Grün und Gruga ergaben dann auch, dass es hinsichtlich des Baumzustandes keine Bedenken gebe. Die rund 70 Jahre alte Kastanie werde regelmäßig kontrolliert und sei gesund.

Weitere Parkplätze?

In Kettwig vor der Brücke ist es eng auf den Nebenstraßen. Gabriele Kipphardt betonte, dort seien Parkplätze rar gesät. Anwohner der Landsberger Straße hätten darum gebeten, auf dem Seitenstreifen sechs zusätzliche Stellplätze auszuweisen. Das würde auch den Parkdruck in Richtung der Slipanlage am Stauwehr mindern. Da war der 1. Stellvertretende Bezirksbürgermeister Ludger Hicking-Göbels anderer Meinung. Man solle keine zusätzlichen Parkplätze schaffen. Der Raum sei ohnehin sehr begrenzt und die Distanz zu Hecken und Häusern liege oft unter 90 Zentimetern. Mit zusätzlichen Stellplätzen gehe auch der Charakter der Spielstraße verloren. Was Gabriele Kipphardt zur Nachfrage veranlasste, warum an einigen Stellen Stellplätze ausgewiesen wären und an anderen nicht? Das solle die Verwaltung ruhig mal prüfen. Gabriele Kipphardt hatte noch einen zweiten Punkt anzubringen. In der Landsberger Straße solle der Beginn und das Ende der Spielstraße durch eine bauliche Maßnahme gekennzeichnet werden. Dort werde viel zu schnell gefahren. Hans Joachim von Hesler-Wirtz hingegen sah eine durchaus ausreichende Beschilderung. Da müsse halt die Polizei ein paar Wochen lang blitzen, dann wüssten alle Bescheid. Daniel Behmenburg bestätigte, dass es an dieser Stelle viel Durchgangsverkehr gebe. Er habe sich das Ganze angeschaut und festgestellt, dass hier der RuhrtalRadweg in Richtung Mintarder Oi
durchliefe. Auch Radfahrer seien deutlich zu schnell unterwegs, obwohl nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt sei. Eine bauliche Maßnahme helfe da sicherlich als „Erinnerung“.

Kostenübernahme

Im Bezug auf die strittige Kostenübernahme für Erdarbeiten auf der Sportanlage im Löwental betonte Stephan Sülzer, dass er die hälftige Teilung der Kosten von 8.000 Euro zwischen Sport- und Bäderbetrieben und der BV begrüße, wie es ein Gespräch bei Oberbürgermeister Thomas Kufen als Kompromiss ergeben habe. Dennoch sehe er weiterhin die eigentliche Verantwortung bei der städtischen Sportverwaltung. Hans Joachim von Hesler-Wirtz lobte Benjamin Brenk für seine Intervention in der Sache: „Der Verein hat sich redlich bemüht. Aber erst das Engagement des Bezirksbürgermeisters hat Bewegung in die Sache gebracht.“ Der so Gelobte betonte, dass Vereine wie der FSV Kettwig oder der SC Werden-Heidhausen mit den sehr knapp bemessenen städtischen Zuschüssen nicht alles stemmen könnten. Michael Bonmann ätzte, vielleicht könne ja ein Bagger mal eben die paar Meter rüber fahren, wenn endlich die benachbarte Fläche für den geplanten Kita-Neubau gerodet werde?
Die Aussichtskanzel der Werdener Brehminsel wurde Opfer von Vandalismus. Hölzerne Sitzelemente und Rückenlehnen waren herausgerissen und verfeuert worden. Hans Joachim von Hesler-Wirtz war erzürnt: „Furchtbar, was auf dem Brehm passiert, wie viel dort zerstört wird. Das ist nicht cool.“ Herbert Schermuly regte an, wegen der aktuellen Diskussion über Zusammenhänge von Grillen und Vermüllung die Polizei auch in den Abendstunden auf der Insel Streife fahren zu lassen. Das gebe die neue Brücke als Zufahrt für Autos doch wohl her. Ulla Lötzer wollte wissen, ob es nicht weniger zerstörungsanfällige Lösungen gebe und ob nicht eine nächtliche Beleuchtung der Insel denkbar sei. Einstimmig wurde beschlossen, zunächst einmal an Grün und Gruga 4.000 Euro für die Instandsetzung der Sitzgelegenheiten zu vergeben.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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