Die Schule an der Ruhr soll abgerissen werden
Weitere Verzögerungen?

Die Schule an der Ruhr wird erst abgerissen, wenn nebenan der kontaminierte Boden ausgetauscht ist.
Foto: Archiv
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In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung vor der Kommunalwahl wurde intensiv über zwei Projekte diskutiert, die schon seit vielen Jahren die Gemüter bewegen.

Die Stadt Essen steht vor großen Herausforderungen im Bereich des Schulbaus. Zahlreiche vorhandene Schulgebäude bedürfen einer Sanierung, teilweise höchst dringlich. Gleichzeitig bringen wieder anwachsende Schülerzahlen einen zusätzlichen Bedarf an Schulplätzen mit sich. Pädagogische und schulgesetzliche Veränderungen führen zu räumlichen Mehrbedarfen. Um zeitgemäße und an den Anforderungen orientierte Schulgebäude zu bauen wurde die Verwaltung beauftragt, für die Stadt Essen kommunale Schulbauleitlinien zu entwickeln.

Aula und Turnhalle

Was bei näherer Durchsicht bei Gabriele Kipphardt für Freude sorgte: „Beim Neubau der Schule an der Ruhr werden eine Aula und eine Turnhalle möglich sein.“ Da gab ihr Daniel Behmenburg recht. Beides sei sinnvoll, auch deshalb, weil es in Kettwig kaum Versammlungsräume gebe. Da scheine sich glücklicherweise der Schuldezernent gegen den Kämmerer durchgesetzt zu haben.
Seit dem Fund von Tetrachlorethen im Boden und weiteren Schadstoffe im Gebäude ist die Schule an der Ruhr gesperrt und hat ihren Unterricht in einen Interimscontainer auf dem Grundstück der Dependance an der Gustavstraße verlegt. Der Abbruch des Bestandsgebäudes werde rund fünf Monate dauern, die dafür benötigten 1,25 Millionen Euro stünden jetzt bereit. Bettina Döbbe zeigte ihren Unmut über die enormen Verzögerungen: „Ein Projekt, dass wir alle mit Ärger betrachten. Wir müssen auch darauf achten, dass hier wirklich Aula und Turnhalle umgesetzt werden.“ Für den Standort am Mintarder Weg gab es aber eine Neuigkeit, die wohl eine weitere Verzögerung ankündigt. So hatte Bezirksbürgermeister Brenk erfahren, dass der Bodenaustausch auf dem kontaminierten Gelände der ehemaligen Wäscherei immer noch nicht stattgefunden habe. Erst danach erfolge aber der Abbruch des Schulgebäudes. Die Stadt werde dazu die Anwohner rechtzeitig informieren.

Radweg durch Werden

Der nun doch im Rat beschlossene Radweg durch Werden und Heidhausen wurde begrüßt. Nach Gesprächen mit der örtlichen Fahrradinitiative wurde ein gemeinsamer Antrag von SPD, Grünen, BL-Fraktion und Linken formuliert, der in Ergänzung des parallel aufgestellten Ratsantrags weitere Elemente enthält. So soll geprüft werden, wo rund um Altstadtkern und Werdener Markt Möglichkeiten bestehen, um Fahrradabstellanlagen zu platzieren. Bezirksbürger Benjamin Brenk macht sich zum Beispiel für Fahrradständer seitlich vor dem Stadtbad stark. Die gesamte Maßnahme soll aus den erwarteten Investitionen von 230 Millionen Euro im Zuge des Essener Radentscheides bezahlt werden. Die Bezirksvertretung IX will in die weiteren Verfahrensschritte mit eingebunden werden. Konkrete Ideen und Ausarbeitungen von Planungsbüros sollen gemeinsam mit Politik, Verwaltung und interessierter Bürgerschaft diskutiert werden. Anna Leipprand fasste zusammen: „Ich freue mich sehr, dass das Thema Radweg endlich so eine Dynamik erfährt. Wir haben in Werden viel nachzuholen, aber auch viel zu gewinnen.“ Altbürgermeister Hanslothar Kranz mahnte jedoch, dass es sich hier um eine Bundestraße handele: „Bloß keine Wolkenkuckucksheime bauen. Das wird sehr schwierig.“ Aus 50 Jahren beim Regionalverband Ruhr wisse er, dass es nun um geeintes Auftreten und viel Überzeugungsarbeit gehe. Schließlich sei die Strecke nur in Kategorie 3 gelistet, also als wenig befahren. Sein Nachfolger Michael Bonmann machte keinen Hehl aus seiner Skepsis: „Die BV hat sich schon Jahrzehnte lang um die Problematik gekümmert. Wir sind von der Verwaltung nur hingehalten worden. Nun erwarten wir, dass sich etwas bewegt.“
Auf der Werdener Gustav-Heinemann-Brücke kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Radlern und Passanten, besonders auf der den Fußgängern vorbehaltenen Nordseite. So soll nun die Radverkehrsführung durch ein richtungweisendes weißes Radfahrer-Piktogramm verdeutlicht werden. Ulla Lötzer stellte klar, dass es bei den immer wieder aufkommenden Konflikten perspektivisch nur funktionieren könne, in dem die Verkehrsteilnehmer ihre eigenen Wege bekämen. Herbert Schermuly würde sich sehr freuen, wenn bei der fürs nächste Jahr geplanten Ertüchtigung der Brücke auch der nördliche Bürgersteig vergrößert wurde. Ludger Hicking-Göbels gab aber zu bedenken, dass es bei einer Sanierungsmaßnahme vor Jahren geheißen habe, dass eine Verbreiterung dort ausgeschlossen sei. Benjamin Brenk forderte eine rasche Umsetzung der Maßnahme.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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